Bootspropeller 3-Blatt 4-Blatt

Bootspropeller: 3 oder 4-Blatt?

Wer ein Boot hat, hat die Qual der Wahl: 3-Blatt oder 4-Blatt Bootspropeller? Der richtige Propeller ist von entscheidender Bedeutung, wenn es um die Manövrierbarkeit, Geschwindigkeit und Beschleunigung geht. Welche Wahl sollten wir also treffen? Es gibt verschiedene Faktoren, die einen Einfluss haben, hier sind die wichtigsten Unterschiede kurz zusammengefasst:

Die allermeisten Motoren kommen mit einem 3-Blatt-Propeller. Dieser ist ideal für etwa 90 % der Boote, auch wenn ein weiterer Flügel Vorteile mit sich bringen kann. So hat der 4-Blatt hat mehr Schub, das Boot beschleunigt schneller und kommt besser ins Gleiten. Man benötigt niedrigere Drehzahlen, um das Boot auf dem Wasser zu halten. Mit einem 3-Blatt hingegen sind höhere Endgeschwindigkeiten erreichbar. Generell werden 4-Blatt-Propeller bei größeren Booten eingesetzt, durch das zusätzliche Blatt bietet er eine verbesserte Traktion, was besonders in schwierigen Gewässern und starken Wellen von Vorteil ist. 

Das war kurz das Wichtigste zusammengefasst. Wir beschäftigen und weiterhin mit 3- und 4-Blatt-Propellern und ich zeige Ihnen die Vor- und Nachteile beider Varianten, damit Sie für Ihr Boot die richtige Entscheidung treffen können.

3-Blatt oder 4-Blatt Propeller?

Eine Frage, die bei Bootsbesitzern zu hitzigen Diskussionen führen kann, ist die Entscheidung zwischen 3-Blatt und 4-Blatt Propellern. Dabei sind die Unterschiede der beiden Varianten schnell erklärt.

Etwa 9 von 10 Booten sind standardmäßig mit einem 3-Blatt ausgestattet, dieser sollte somit die erste Wahl sein. Er bietet einen guten Kompromiss zwischen Leistung und Komfort. Durch den geringeren Widerstand bringt er eine etwas höhere Endgeschwindigkeit mit sich.

4-Blatt-Propeller
4-Blatt-Propeller sind laufruhiger und bringen eine schnelle Beschleunigung

Der 4-Blatt Propeller hingegen wird hauptsächlich bei schweren Booten eingesetzt. Durch das zusätzliche Blatt erreichen wir mehr Traktion und erhalten eine bessere Kontrolle, vor allem bei stürmischem Wetter kann das ein Vorteil sein. Durch die etwas bessere Beschleunigung kommen wir schneller ins Gleiten und können mit niedrigeren Drehzahlen auf dem Wasser bleiben.

Zusammengefasst kann man sagen: Der 4-Blatt hat eine gute Leistungsentfaltung im unteren und mittleren Drehzahlbereich, dafür ist er langsamer im hohen Drehzahlbereich. Durch den zusätzlichen Flügel ist er auch ein wenig laufruhiger und vermindert Vibrationen.

Sollte ich einen 3-Blatt gegen 4-Blatt tauschen?

Die allermeisten Boote kommen mit dem standardmäßigen 3-Blatt-Propeller gut aus und brauchen nicht ausgetauscht zu werden. Wann ist es also notwendig über einen 4-Blatt nachzudenken?

Etwa wenn unser Boot nicht ins Gleiten kommt, könnte ein Flügel mehr den nötigen Schub bringen. Aber bevor wir den Propeller wechseln, wäre auch hier die erste Wahl erst einmal das Bootsgewicht zu verringern und die Gewichtsverteilung zu überdenken. Leider haben Boote die Tendenz, mit den Jahren immer schwerer zu werden, schließlich finden im Laufe der Zeit so einige neue „Spielzeuge“ den Weg an Bord.

3-Blatt-Propeller
3-Blatt-Propeller bringen eine höhere Endgeschwindigkeit

Wenn wir das Boot selbst optimiert haben, unnötige Ausstattung entfernt und das Gewicht gleichmäßig verteilt haben und das Boot trotzdem nicht so recht vorankommen möchte, könnte der 4-Blatt-Propeller die Lösung sein. Die zusätzliche Fläche des vierten Blatts hilft dabei, das Boot effizient anzuheben und verringert gleichzeitig den Rumpfwiderstand.

Ein weiterer Grund für einen 4-Blatt-Propeller könnte sein, dass man ordentlich Schub etwa fürs Wakeboarden oder Wasserski benötigt. Hier sollte der zusätzliche Flügel und die damit verbundene verbesserte Laufruhe erhebliche Vorteile bringen. Das Hinzufügen eines weiteren Blatts verringert schließlich die Vibrationen.

Die richtige Auswahl des Propellers

Einen 3-Blatt-Propeller mal eben schnell gegen einen beliebigen 4-Blatt zu tauschen, hört sich in der Theorie gut an, ist aber in der Praxis nicht empfehlenswert. Der Propeller muss unbedingt zum Boot und Motor abgestimmt sein. Eine falsche Auswahl des Propellers kann nicht nur die Fahreigenschaften verschlechtern, sondern auch den Motor belasten.

Denn neben 3-Blatt oder 4-Blatt, ist vor allem die Wahl der richtigen Steigung, also die Biegung der Schraubenblätter, von Bedeutung. Mithilfe dieses nützlichen Hilfsmittels können Sie Empfehlungen zur optimalen Steigung erhalten.

Wenn Sie Hilfe beim Finden des besten Propellers für Ihr Boot benötigen sollten, beginnen Sie mit den zahlreichen Online-Tools der jeweiligen Hersteller zur richtigen Schraubenauswahl (das von Mercury können Sie etwa hier finden). Nach Eingabe aller Daten werden Ihnen die Möglichkeiten angezeigt, dies verhindert schon einmal die Auswahl eines ungeeigneten Modells.

Sollten Sie danach immer noch nicht sicher sein, welcher Propeller für Ihr Boot am besten ist, hilft nur der Gang zum Fachmann. Jedes Boot ist individuell und die Anforderungen unterscheiden sich, für die Wahl des richtigen Propellers gibt es somit keine allgemeingültigen Regeln.

Jetzt würden wir gerne von Ihnen hören. Werden Sie sich für einen 3-Blatt oder 4-Blatt-Propeller entscheiden? Was sind Ihre Beweggründe? Schreiben Sie uns einfach unten in die Kommentare, wir werden alle Fragen schnellstmöglich beantworten.

4 Comments

  1. Andreas Krüger

    Ich habe an meinem gebraucht gekauften Boot einen 4 -Blatt Propeller am Außenborder.
    Allerdings habe ich das Gefühl, daß gerade beim Anlegemanöver (sehr langsame Fahrt), das Boot noch zu schnell ist und der Motor belastet klingt und fast abstirbt.

    • Hallo Herr Krüger,
      das hört sich nicht gut an, das sollten Sie unbedingt überprüfen lassen. Eine falsche Propellerwahl könnte dem Motor schaden, man sollte es also nicht auf die leichte Schulter nehmen.

      Viele Grüße
      Philipp

  2. Kurz meine Erfahrung zu diesem Thema. Mein Cc-Boot ist ein leichtes 5m-Sportboot mit einem 60PS Aussenbordmotor. Zu Beginn war ein 3-Blatt-Propeller 11 3/8 x 11 montiert, bei dem mit 2 Personen eine Höchstgeschwindigkeit von ca. 52 km/h erreicht wurden. Damit konnte man Wasserskifahren, aber gerade beim Start hätte es gerne etwas mehr sein dürfen. Deshalb habe ich mich mit der ganzen Propellerthematik intensiv auseinandergesetzt und letztendlich den Versuch mit einem 4-Blatt-Propeller 11.1 x 11 gewagt. Der Erfolg war mässig, da die Tourenzahl nur noch bei ca. 5’300 rpm lag, was m.E. etwas wenig war. In der Folge habe ich einen weiteren Versuch gewagt und einen 4-Blatt-Propeller 11.4 x 10 montiert, komme nun auf 5’900 rpm und bin begeistert. Top Beschleunigung beim Wasserski, gut zu manövrieren, spurtreu und ruhiger zu fahren. Einbusse beim Topspeed ca. 5 km/h.

    • Frank Heberle

      Hallo Willi!

      vielen Dank für Ihren coolen Erfahrungsbericht zu dem Cc-Boot! Da steckt ja echt ‘ne Menge Tüftelei drin. Die Wasserski-Action mit dem 4-Blatt-Propeller klingt nach einem vollen Erfolg – mehr Spaß beim Starten und immer noch annehmbare Top Speed, das ist doch top! 🙂

      Ich finde es super, dass Sie Ihre Erlebnisse teilen. Das hilft bestimmt dem ein oder anderen Bootsfreund da draußen. Viel Spaß weiterhin auf dem Wasser!

      Liebe Grüße,
      Frank

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