Außenborder qualmt stark: was tun?

Außenborder qualmt stark: was tun?

Da will man an einem schönen Tag einen entspannten Ausflug mit dem Boot machen, doch dann kommt der Schock: Der Außenborder fängt an, stark zu qualmen. Der Geruch und der Qualm sind nicht nur penetrant, sondern es kommt auch noch die Sorge dazu, dass etwas mit dem Motor nicht stimmt. Was sollte man also tun, wenn der Außenborder stark qualmt?

Dabei kommt es immer auf die Farbe des Qualms an: Weißer Qualm deutet auf zu viel Feuchtigkeit im Abgastrakt hin, blauer bzw. bläulicher Qualm kann auf Öl in den Brennräumen hinweisen und bei schwarzem Qualm wird zu viel Kraftstoff im Kraftstoff-Luft-Gemisch verbrannt. In jedem Fall sollten Sie den Motor erstmal abstellen und dann der genauen Ursache auf den Grund gehen.

Das war nur in aller Kürze die Antwort auf die Frage, was Sie tun sollen, wenn der Außenborder an Ihrem Boot oder Ihrer Yacht stark qualmt. Natürlich gehen wir aber im folgenden Artikel noch detaillierter auf die möglichen Probleme ein und geben Ihnen selbstverständlich die passenden Lösungsmöglichkeiten an die Hand.

Außenborder qualmt stark: was tun?

Wer ein Boot mit Außenborder fährt, der muss sich auf die Technik verlassen. Dabei ist es egal, ob man einen 4- oder 2-Takter als Außenborder verwendet: Jeder Motor ist anfällig gegen Verschleiß und Defekte.

Vor allem dann, wenn der Außenborder plötzlich zu qualmen oder gar zu rauchen anfängt, sollten bei Ihnen die Alarmglocken angehen. Denn starker Qualm ist ein ziemlich sicheres Indiz darauf, dass etwas mit Ihrem Motor nicht stimmt.

Wir zeigen Ihnen, wie Sie herausfinden können, was an Ihrem Außenborder nicht stimmt und was Sie dann tun sollten. Wir haben dabei unter anderem diesen ausführlichen Artikel für Sie lesefreundlich zusammengefasst.

Außenborder qualmt stark: was tun?
Die Farbe des Qualms sagt viel über die Ursache des Problems aus

Weißer Qualm

Ursache: Zu viel Feuchtigkeit

Wenn Sie weißen Rauch aus dem Auspuff bemerken, kann dies auf eine erhöhte Feuchtigkeit im Abgassystem zurückzuführen sein. Besonders im Winter kann es bei fast jedem Außenbordmotor zu weißem Rauch kommen, da sich beim Abkühlen nach der letzten Fahrt Kondenswasser aus der Umgebungsluft ansammelt.

Lösung: Warten und Motor laufen lassen

Sobald der heiße Abgasstrom das Abgassystem durchdringt und austrocknet, verschwindet der weiße Rauch schnell. Sollte Ihr Boot jedoch auch nach einer längeren Fahrt noch weißlichen Qualm ausstoßen, sollten Sie genauer hinsehen.

Ursache: Zylinderkopfdichtung

Die Ursache könnte am Übergang zwischen Brennraum und Kühlsystem liegen, nämlich an der Zylinderkopfdichtung. Diese Dichtung stellt oft den einzigen Weg dar, über den Wasser in den Brennraum gelangen kann. Das Kühlsystem hat die Aufgabe, den Motor ständig mit Kühlflüssigkeit zu durchströmen.

Wenn die Zylinderkopfdichtung undicht ist, kann das Kühlmittel in den Verbrennungsprozess eindringen und der Druck des Motors in das Kühlsystem gelangen.

Lösung: So überprüfen Sie die Zylinderkopfdichtung:

1. Schalten Sie den Motor aus.
2. Prüfen Sie den größten Wasserschlauch auf Druck. Ein erhöhter Druck kann auf einen Defekt im Kühlsystem hinweisen.
3. Lassen Sie den Motor abkühlen, damit der Druck im Kühlsystem nachlässt.
4. Öffnen Sie den Deckel des Ausgleichsbehälters vorsichtig (Vorsicht: Verbrennungsgefahr!).
5. Füllen Sie die Kühlflüssigkeit nach, falls erforderlich.
6. Lassen Sie den Motor bei geöffnetem Ausgleichsbehälter oder Kühler laufen.
7. Beobachten Sie das Wasser im Ausgleichsbehälter. Wenn nach dem Start des Motors Blasen im Ausgleichsbehälter zu sehen sind, ist die Zylinderkopfdichtung eindeutig beschädigt und muss von einem Fachmann ausgetauscht werden.

Sicherheitshinweis:

Es ist wichtig zu beachten, dass Motoren sehr heiß werden können und eine Verbrennungsgefahr darstellen. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, den Deckel des Ausgleichsbehälters sehr behutsam zu öffnen. Wenn es beim Öffnen des Deckels zischt, bedeutet dies, dass der Druck im Behälter abgebaut wird und die heiße Luft entweicht, ähnlich wie beim Dampfkochtopf. Erst wenn kein Zischen mehr zu hören ist, sollten Sie den Deckel sicher entfernen.

Außenborder qualmt stark: was tun?
Schwarzer Qualm deutet meist auf einen ernsthafteren Motorschaden hin

Schwarzer Qualm aus dem Außenborder

Wenn der Außenbordmotor auf Ihrem Boot schwarzen Qualm oder Rauch ausstößt, sollten Sie das als Warnsignal wahrnehmen: Obwohl das Ausstoßen von schwarzem Qualm und Rauch aus dem Auspuff in Amerika oft als unterhaltsame Aktivität namens “Rolling Coal” gilt, wird es in Deutschland oft mit missbilligenden Blicken oder sogar Geldstrafen belegt.

Außerdem kann es ein deutlicher Hinweis darauf sein, dass Ihr Motor am Boot defekt ist.

Mögliche Ursachen

Die Ursachen für dieses Problem sind meist elektronische Bauteile, die durch einen Defekt dazu führen, dass Benzin oder Diesel nicht vollständig sauber verbrennen und als dicker, schwarzer Ruß in die Umwelt freigesetzt werden. Typische Defekte sind:

– Die Lambdasonde ist kaputt
– Die Zündkerzen sind defekt
– In der Motorsteuerung ist die Zündung verstellt und daher fehlerhaft
– Falsches Luft-Kraftstoff-Mischverhältnis
– Verschmutzer Luftfilter

Problembehandlung:

Um das Problem zu lösen, sollten Sie als Erstes prüfen, ob der Luftfilter verschmutzt ist. Wenn dies der Fall ist, kann er gereinigt oder ausgetauscht werden. Wenn das Problem weiterhin besteht, sollten Sie das Einspritzsystem und den Kraftstofffilter überprüfen und gegebenenfalls reinigen oder austauschen lassen. Es ist auch ratsam, die Zündkerzen und die Zündanlage auf ihre Funktionsfähigkeit zu überprüfen.

In jedem Fall ist es empfehlenswert, eine Fachwerkstatt aufzusuchen, um das Problem diagnostizieren und reparieren zu lassen, da schwarzer Rauch aus dem Auspuff nicht nur ein Umweltproblem darstellt, sondern auch auf ein ernsthaftes Problem mit dem Boot hinweisen kann.

Außenborder qualmt stark: was tun?
Spätestens dann, wenn Ihr Bootsmotor brennt, sollten Sie reagieren

Blauer Qualm

Wenn Sie blauen Rauch aus dem Auspuff bemerken, kann dies auf mehrere Ursachen zurückzuführen sein, wie zum Beispiel zu viel Öl, beschädigte Kolbenringe, Ventilschaftdichtungen oder eine defekte Zylinderkopfdichtung.

Ursache: Falscher Ölstand

Um zu überprüfen, ob der Ölstand zu hoch ist, sollten Sie den Ölstand am Peilstab oder im Bordcomputer überprüfen. Wenn der Ölstand zu hoch ist, sollte das Öl mitsamt dem Filter gemäß den Anweisungen des Herstellers gewechselt werden.

Warten Sie einige Minuten nach dem Abstellen des Bootes, bevor Sie den Ölstand prüfen, um sicherzustellen, dass das Öl vollständig abgelaufen ist. Das Boot sollte auch auf einer ebenen Fläche stehen, um den Ölstand korrekt zu messen. Im Idealfall ist das natürlich am Land.

Lösung: Geben Sie Motoröl nach, dann sollte sich das Problem erledigt haben.

Ursache: Defekte Kolbenringe

Wenn defekte Kolbenringe die Ursache für den blauen Rauch sind, kann dies zu schwerwiegenden Folgeschäden führen. Um eine umfassende Motorinstandsetzung zu vermeiden, sollten Sie frühzeitig einen Kompressionstest durchführen lassen. Der Wechsel der Kolbenringe ist zwar teuer, aber immer noch günstiger als ein Kolbenfresser.

Ursache: Zylinderkopfdichtung

Wenn Ölstand und Kolbenringe in Ordnung sind, ist die Zylinderkopfdichtung die nächste Verdächtige. Eine defekte Zylinderkopfdichtung kann dazu führen, dass Kühlmittel in den Ölkreislauf gelangt. Sie können schnell herausfinden, ob die Zylinderkopfdichtung defekt ist, indem Sie einen Blick unter den Öleinfülldeckel werfen. Wenn sich dort ein braun-weißer Schaum im Öl gebildet hat oder sich Öl im Kühlwasser-Ausgleichsbehälter befindet, ist dies ein Anzeichen für eine defekte Zylinderkopfdichtung.

Ursache: Ventilschaftdichtungen

Zuletzt können auch die Ventilschaftdichtungen den blauen Rauch aus Ihrem Bootsauspuff verursachen. Das Wechseln der Ventilschaftdichtungen erfordert Erfahrung und Know-how, da sie bei modernen Booten oft schwer zugänglich sind und der Wechsel viel Zeit in Anspruch nehmen kann.

In der Regel werden gleichzeitig alle Ventilschaftdichtungen eines Motors gewechselt. Wenn Sie Probleme mit blauem Rauch aus Ihrem Bootsauspuff haben, empfiehlt es sich, eine Werkstatt aufzusuchen, um das Problem schnell und effizient zu beheben.

Außenborder qualmt stark: was tun?
Ein Mechaniker kann Ihren Außenborder in Schuss halten und reparieren. Ein Tipp: Regelmäßige Wartung beugt Defekten vor

Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesem Artikel weiterhelfen konnten. Sollten Sie aber dennoch Zweifel haben bzw. das Problem weiterbestehen, empfehlen wir Ihnen, einen entsprechenden Fachmann oder auch Werkstatt aufzusuchen und das Problem dort beheben zu lassen.

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