Außenborder trocken laufen lassen

Außenborder trocken laufen lassen: geht das?

Als Bootsfahrer wissen Sie sicherlich wie wichtig die regelmäßige Pflege und Wartung eines Außenborders ist. Um den Motor an Land zu testen, fragen sich viele Bootsbesitzer, ob man einen Außenborder trocken laufen lassen kann. In diesem Beitrag beantworten wir die Frage und vermitteln alles Wichtige zum Thema. Damit Sie nicht lange warten müssen, gibt es hier gleich die Antwort:

Man sollte einen Außenborder niemals trocken testet, wenn er wassergekühlt ist. Besonders der Impeller ist sehr anfällig für Beschädigungen, da das Material schnell überhitzt. Rein luftgekühlte Außenborder hingegen können trocken getestet werden. Für alle anderen Motoren sollte man entweder mit Spülohren laufen lassen oder eine Tonne mit ausreichend Wasser benutzen, um den Außenborder zu starten. Ansonsten könnte der Motor überhitzen und einen irreparablen Schaden erleiden. 

Das war nur die schnelle Antwort auf die Frage. Wir beschäftigen uns weiterhin mit dem Thema und ich zeige Ihnen im Detail, warum man einen Außenborder nicht trocken laufen lassen sollte.

Außenborder trocken testen

Zuerst einmal müssen wir herausfinden, ob unser Außenborder wassergekühlt oder rein luftgekühlt ist. Die allermeisten Bootsmotoren haben eine Wasserkühlung, lediglich einzelne schwächere Außenborder sind luftgekühlt.

Wenn es sich bei unserem Motor um ein wassergekühltes Modell handelt, sollten wir ihn niemals trocken testen. Warum das so ist, lässt sich ganz einfach erklären. Zwar würde der Außenborder nach einem sehr kurzen Testlauf wahrscheinlich nicht überhitzen, aber in jedem wassergekühlten Außenborder befindet sich ein Teil, das sehr anfällig für Beschädigungen bei einem Trockenlauf ist, und zwar der Impeller.

Impeller vom Außenborder
Der Impeller sollte regelmäßig ausgetauscht werden

Dabei handelt es sich um ein kleines, flexibles Gummirad. Es sorgt für den Transport des Kühlwassers zum Motor. Auch wenn das kleine Teil unscheinbar wirkt, ist es sehr bedeutend für die richtige Kühlung des Außenborders, wie wir in diesem Artikel bereits herausgefunden haben: Außenborder zieht kein Wasser.

Wenn wir den Außenborder trocken laufen lassen, selbst wenn es sich dabei um eine kurze Zeitspanne handelt, kann der Impeller schnell überhitzen und brüchig werden.

Einen Impeller auszutauschen ist zwar in der Regel kein großes Problem und recht kostengünstig, riskieren sollten wir es dennoch nicht. Denn sollte er defekt sein, kann der Motor überhitzen und irreparable Schäden nehmen. Nach einem kurzen Trockenlauf mag dies zwar unwahrscheinlich sein, aber wir sollten trotzdem besser Vorsicht walten lassen.

Was passiert, wenn Außenborder trocken läuft?

Was passiert also, wenn wir einen Außenborder trocken laufen lassen? Wenn er nur ein paar Sekunden läuft, wird wahrscheinlich nicht viel passieren. Im Kühlkreislauf wird sich noch Wasser befinden und dieses wird erst einmal ausgepumpt.

Nach etwa 30 Sekunden wird der Impeller sehr heiß und kann schmelzen oder abbrechen. Denn dieses Gummiteil benötigt ständige Wasserzufuhr, um nicht zu überhitzen. Sollte nur der Impeller nach dem Trockenlauf defekt sein, ist es in der Regel kein großes Problem und er kann schnell ausgetauscht werden.

Außenborder im Wasser laufen lassen
Einen Außenborder testet man im Wasser oder mit Spülohren

Lassen wir den Außenborder daraufhin weiterlaufen, kann der Motor überhitzen und dann wird es wirklich gefährlich. Schäden an Dichtungen, Kolben und Zylinderköpfen führen nicht selten zum Totalschaden.

Einen Außenborder an Land laufen lassen

Was als tun, wenn wir den Außenborder nur einmal kurz an Land testen möchten? Wir müssen den wassergekühlten Motor mit Wasser versorgen.

Dadurch wird der Impeller geschützt und der Motor wird nicht zu heiß. Hier sind zwei Möglichkeiten, wie wir einen Außenborder auch an Land richtig kühlen können:

  1. Wir stellen den Außenborder in eine Tonne mit Wasser, er darf weder zu tief noch zu flach eingetaucht sein. Hinweise lassen sich in der Bedienungsanleitung finden.
  2. Wir lassen den Außenborder mit Spülohren an Land laufen. Wie und ob es mit ihrem Modell funktioniert, können Sie der Anleitung entnehmen.

Sollte Ihr Außenborder einen Spülanschluss haben, dürfen wir diesen nicht mit laufendem Motor benutzen. Der Spülanschluss ist nur zum Spülen des Motors gedacht, dadurch kommt kein Wasser zum Impeller und die oben genannten Probleme könnten schnell auftreten.

Spülohren hingegen klemmt man in der Regel unten in den Schaft, wo die Wassereinlässe sind und damit sollten wir den Motor auch kurz trocken testen können. Wie lange der Lauf andauern darf, hängt unter anderem von dem jeweiligen Modell ab, ich würde jedoch nicht über 10 bis maximal 15 Minuten gehen.

Egal für welche der beiden Varianten Sie sich entscheiden, lassen Sie den Motor so kurz wie nur möglich laufen und dies auch nur in niedrigen Drehzahlen. Beobachten Sie den Außenborder genau und kontrollieren Sie, ob er bei dem Testlauf an Land ausreichend gekühlt wird. Sollte ein längerer Motorlauf oder höhere Drehzahlen benötigt werden, montieren Sie ihn besser an Ihr Boot und führen den Test dort weiter durch.

Jetzt würden wir gerne von Ihnen hören. Werden Sie Ihren Außenborder trotz aller Warnungen trocken laufen lassen, oder ist die Methode mit der Tonne oder den Spülohren die bessere Alternative? Schreiben Sie uns einfach unten in die Kommentare, wir werden alle Fragen schnellstmöglich beantworten.

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