Ein Motorboot hat meistens einen Außenborder, der es antreibt. Damit flitzen Sie über große Seen gleichermaßen schnell wie über kleine, enge Flüsse. Allerdings ist ein Außenborder ein technisches Gerät, und wie alle Geräte auch anfällig für Komplikationen und Defekte. Heute widmen wir uns daher einem häufig auftretenden Phänomen: Was müssen Sie tun, wenn der Vergaser verdreckt ist? Ganz klar: Wir zeigen Ihnen, wie Sie den Vergaser beim Außenborder reinigen.
Bei ausgeschaltetem und erkaltetem Motor müssen Sie den Kraftstofftank abtrennen. Indem Sie den Luftfilter herausnehmen, gelangen Sie zum Vergaser. Mit einem Kompressor oder Druckluftspray können Sie den Vergaser einfach von Verschmutzungen befreien. Hartnäckige Verschmutzungen können Sie beseitigen, indem Sie das Bauteil ausbauen und in entsprechender Vergaserreinigerflüssigkeit einwirken lassen. Spülen Sie ihn anschließend mit klarem Wasser ab und lassen Sie ihn trocknen, bevor Sie alles wieder einbauen.
Damit hätten Sie in wenigen Sätzen bereits das Wichtigste erfahren. Allerdings macht es durchaus Sinn, auf die einzelnen Punkte noch weiter einzugehen. Daher sollten Sie unbedingt den gesamten Artikel lesen. Das lohnt sich für Sie gleich doppelt, denn wir geben Ihnen noch nützliche und interessante Tipps & Tricks rund um den Vergaser.
Außenborder: Vergaser reinigen
Es könnte alles so schön sein: Der erste schöne Tag im Jahr steht an, das Wetter ist gut und der See oder nahe Fluss noch relativ frei von allzu vielen Booten, Seglern, SUP-Fahrern oder Schwimmern. Doch beim Anziehen des Außenborders stottert er oder geht womöglich gar nicht an. Natürlich gibt es viele Gründe, warum ein Außenborder nicht rund läuft (siehe diesen Artikel) – oft kann es aber auch daran liegen, dass der Vergaser verdreckt ist.
Aber auch, wenn Sie nicht direkt aus der Winterpause kommen und Ihr Motor mit Leistungsschwund auf sich aufmerksam macht, kann es ratsam sein, den Vergaser regelmäßig zu reinigen. Denn dadurch läuft der Motor rund und effizient. Das freut nicht nur die Natur, sondern auch Ihren Geldbeutel.
Wir zeigen Ihnen daher in diesem Artikel, wie Sie den Vergaser an Ihrem Außenborder reinigen können.
Vergaser am Außenborder reinigen – so geht’s
Was brauche ich?
Eines vorweg: Es ist zwar keine Raketentechnik, einen Vergaser selbst auszubauen, zu reinigen und wieder einzubauen – wenn Sie aber technisch gesehen zwei linke Hände haben, sollten Sie lieber die Finger davonlassen und Ihren Außenborder zur Inspektion, Wartung oder auch zur Reparatur lieber in eine fachmännisch geprüfte Werkstatt bringen. Denn im schlimmsten Fall richten Sie mehr Schaden an, als Ihrem Außenborder Gutes zu tun.
Wenn Sie sich aber handwerklich sicher fühlen, geht’s los mit der Besorgung der Utensilien:
Um den Vergaser möglichst gründlich zu reinigen, benötigen Sie im Idealfall ein paar Utensilien. Neben den obligatorischen Schraubendrehern und Zangen zum Entfernen und Wiederanbauen des Vergasers sind das vor allem:
- Druckluftreiniger bzw. Kompressor
- ein Vergaserreiniger
- Gegebenenfalls ein Vergaserreinigungsset
- Putzlumpen
- Klares Wasser
Ansonsten tun es auch, wie gesagt, einfach Schraubendreher & Co. Wenn Sie alle Werkzeuge beisammenhaben, kann es losgehen:
1) Nur bei erkaltetem Motor arbeiten
Der erste Schritt sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, aber wir führen ihn zur Sicherheit nochmal hier auf: Arbeiten Sie erst an Ihrem Motor, wenn er abgekühlt ist. Niemals am heißen Motor arbeiten! Sie können sich sonst ernsthafte Verletzungen zufügen.
2) Den Vergaser „freilegen“
Um an das gute Stück ranzukommen, müssen Sie den Vergaser natürlich erst „freilegen“. Der Vergaser befindet sich in der Regel zwischen dem Ansauger und dem Motor. Entfernen Sie sämtliche Schläuche und Verbindungen zum Vergaser, sowie eventuelle Schrauben. Achten Sie aber darauf, nichts irreversibel zu beschädigen. Ein Tipp für Anfänger und Fortgeschrittene: Machen Sie ein Foto von der ganzen Anlage, bevor Sie mit dem Abbau beginnen. Das hilft Ihnen später, wenn Sie den Motor wieder zusammenbauen.
3) Die Reinigung
Nun kommen wir zum eigentlichen Akt: Befreien Sie den Vergaser von Verschmutzungen aller Art. Das können Staub, kleine Partikel, aber auch andere Verklumpungen sein. Hier helfen Putzlumpen und spitze Bürsten. Passen Sie aber dabei auf, dass Sie nichts beschädigen. Um den Vergaser einmal richtig durchzupusten, können Sie auch mit einem Druckluftspray oder einem Kompressor arbeiten.
Ist der Vergaser sehr stark verschmutzt? Dann sprühen Sie ihn mit etwas Vergaserreinigungsflüssigkeit ein. Kein Witz – das gibt es wirklich. Sie können ihn bei extremen Verschmutzungen auch in ein Gemisch aus Wasser und diesem Reiniger einlegen, sodass der Reiniger mehr Zeit hat, einzuwirken.
Waschen Sie anschließend alles mit klarem Wasser gründlich ab – und lassen Sie alles gut trocknen, bevor Sie den Vergaser wieder einbauen!
4) Der Wiedereinbau
Haben Sie sich gemerkt, wo alles war? Gut. Ansonsten haben Sie hoffentlich unseren Tipp befolgt und ein Foto gemacht. Denn jetzt müssen Sie alles wieder zurückbauen. Achten Sie dabei besonders darauf, dass es keine Leckagen gibt und alle Verbindungen fest angezogen sind.
5) Der Testlauf
Starten Sie den Motor und lassen Sie ihn einige Minuten im Leerlauf laufen. Beobachten Sie – und hören Sie auch gut hin. Erst wenn Sie sicher sind, dass der Motor zuverlässig und rund läuft, sollten Sie ihn wieder an Ihrem Boot montieren.
Kann man den Vergaser mit WD-40 reinigen?
Hier scheiden sich die Geister. Während die einen auf die Allzweckwaffe schwören, schlagen andere bei der bloßen Erwähnung des Namens im Zusammenhang mit der Reinigung eines Vergasers die Hände über dem Kopf zusammen. Fakt ist: WD-40 beseitigt Ruß, Fett, Schmutz und schützt auch vor Rost. Allerdings sollte man es nicht als Schmiermittel benutzen. Unsere Empfehlung ist daher, lieber einen professionellen, eigens dafür entwickelten Vergaserreiniger zu werden – damit sind Sie auf der sicheren Seite. Diese Vergaserreiniger gibt es günstig bei Amazon, zum Beispiel von Liquy Moly. *
Vergaser mit Ultraschall reinigen?
Eine ebenfalls sehr weit verbreitete Methode ist es, den Vergaser in ein Ultraschallbad zu geben, um ihn auch wirklich von den letzten Verschmutzungen zu befreien. Allerdings brauchen Sie hierfür natürlich ebenfalls eine spezielle Ultraschallreinigungsflüssigkeit, und ein entsprechendes Ultraschallbad. Beides lohnt sich nur, wenn Sie regelmäßig verschiedene Bauteile gründlich reinigen müssen.
Natürlich ist diese Methode sehr effektiv – aber eben auch teuer. Daher empfehlen wir Ihnen, es erst mit den oben beschriebenen Methoden zu versuchen, bevor Sie sich ein teures Ultraschallbad zulegen.
Wir hoffen, dass wir Ihnen mit unserem Artikel und Tipps helfen konnten und wünschen Ihnen eine erfolgreiche Reinigung Ihres Vergasers – und natürlich, dass der Außenborder dann wieder problemlos läuft und Sie und Ihr Boot bequem von A nach B trägt. Viel Erfolg dabei!
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