Wer sich für ein Boot entscheidet, sollte sich auch um den passenden Motor Gedanken machen. Ein Außenbordmotor kann mit relativ geringem Aufwand ans Boot angebracht werden und ist somit eine gute Wahl. Doch eignen sich für Außenborder 2-Takt oder 4-Takt und wie unterscheiden sich die beiden Varianten? Um dieses Thema wird sich dieser Beitrag drehen, denn beide haben ihre Vor- und Nachteile, die wir unter die Lupe nehmen. Damit Sie nicht lange warten müssen, gibt es hier gleich die Zusammenfassung:
2-Takt-Außenborder sind leichter, kleiner und kostengünstiger als 4-Takt-Motoren, sie können daher eine gute Alternative für kleinere Boote sein. Jedoch sollte man bei der Wahl auch die Folgekosten beachten, da 2-Takt-Außenborder in der Regel deutlich mehr Treibstoff benötigen als 4-Takt-Motoren. Zudem gibt es aufgrund der hohen Emissionen schon heute einige Restriktionen für 2-Takt-Außenborder, die in Zukunft deutlich zunehmen können. Die zukunftssichere Wahl wäre somit entweder ein 4-Takt-Motor oder ein Elektromotor.
Das war nur die schnelle Antwort auf eine Frage, die man nicht in ein paar Sätzen abarbeiten kann. Wir sehen uns deshalb im Detail an, wo die Stärken und Schwächen der beiden Motoren liegen und ich zeige Ihnen, wie Sie eine gute Wahl für Ihr Boot treffen können.
Außenborder 2-Takt oder 4-Takt?
Die Entscheidung zwischen einem 2-Takt oder 4-Takt Außenborder hängt von verschiedenen Faktoren ab, es gibt also nicht für jedes Boot eine Einheitslösung. Die wichtigsten Dinge, die man bedenken muss, ist, wo man überhaupt fahren möchte. So gibt es einige Gebiete, in denen 2-Takt-Motoren bereits verboten wurde.
Stand heute fallen darunter unter anderem die Schweiz und der Bodensee. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein bis weitere Gebiete folgen. Zugegebenermaßen handelt es sich bei einigen „Verboten“ nicht wirklich um ein komplettes Verbot, sondern um Restriktionen bei den Abgasen, die gerade von vielen kleineren Motoren nicht eingehalten werden können. Größere 2-Takt-Motoren haben bessere Chancen, die Grenzwerte einzuhalten, jedoch sind auch hier die Zukunftsaussichten ungewiss.
Fakt ist, der 2-Takt-Motor ist ein Überbleibsel aus vergangenen Zeiten, der heute vielerorts nicht mehr gerne gesehen wird. Sie rauchen, knattern, stinken und belasten dabei stark die Umwelt. Ähnlich wie die Dieselmotoren bei Autos ist der 2-Takt-Motor in Verruf gekommen und seine Tage scheinen gezählt.
Das erkennt man nicht nur an einigen Regionen, die quasi Verbote aussprechen, sondern auch daran, dass man keine neuen 2-Takt-Außenborder kaufen kann. Lediglich auf dem Gebrauchtmarkt lassen sich noch Modelle finden. Sollten Sie für Ihr Boot zuschlagen?
Vor- und Nachteile von 2-Takt-Außenborder
Wer sich für einen 2-Takt-Motor entscheidet, tankt ein Öl- und Benzingemisch, das man in der Regel selbst mischen muss. Sie benötigen deutlich mehr Treibstoff als ein 4-Takt-Motor. Wenn Sie also aufgrund des geringeren Anschaffungspreises mit einem 2-Takt-Motor liebäugeln, sollten Sie besser noch einmal nachrechnen. Denn diese können auch mal gerne doppelt oder gar 3-mal soviel Treibstoff verbrennen wie ein moderner 4-Takt-Motor bei gleicher Geschwindigkeit.
Wer sein Boot liebt und im Sommer ständig damit fährt, sollte sich lieber für einen aktuellen 4-Takt-Motor entscheiden. Die Folgekosten können hier deutlich geringer sein und zudem bereiten einem mögliche zukünftige Verbote keine schlaflosen Nächte.
Vorzüge eines 2-Takt-Motors
Doch nach all den negativen Worten über diese Art des Motors, bietet er auch ein paar Vorzüge, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte. So sind sie aufgrund der einfacheren Technik weniger anfällig und leichter zu reparieren. Gegenüber dem großen Bruder sind sie zudem leichter und kompakter. Wer also einen Motor für ein kleines Boot sucht, das nur ab und an mal aufs Wasser bewegt wird, ist hier gut beraten. Aber auch als Hilfsmotor für ein Segelboot, kann der 2-Takt-Außenborder durchaus noch Sinn machen. Einen kompakten 2-Takter kann man einfacher transportieren, denn sie sind deutlich kleiner und leichter.
Wer schon einmal einen 2-Takt-Motor gefahren ist, weiß die Vorteile zu schätzen. Zwar können Sie laut sein und stinken, aber an die Drehfreudigkeit kommt ein 4-Takt-Motor oftmals nicht heran. Nicht ohne Grund wird er auch gerne bei Rennbooten eingesetzt.
Vorteile:
- Günstige Anschaffungskosten
- Weniger anfällig und leichter zu reparieren
- Klein und leicht
- Sehr drehfreudig
Nachteile:
- Kraftstoffverbrauch deutlich höher
- Stinkt, qualmt und knattert laut
- Treibstoff muss selbst gemischt werden
- Hohe Emissionen und Umweltbelastung
- Nur noch auf dem Gebrauchtmarkt erhältlich
- Fragwürdige Zukunftsaussichten
Abschließend muss man sagen, dass es bei den 2-Takt-Motoren ein paar weitere Beschränkungen gibt, die in speziellen Bereichen von Bedeutung sind. So ist zum Beispiel das Schleppfischen mit diesem Motor nicht empfehlenswert. Denn bei niedrigen Drehzahlen können die Kerzen schnell verrußen. Die Entscheidung für oder gegen einen 2-Takt-Motor hängt somit auch von den eigenen Vorlieben ab.
Vor- und Nachteile von 4-Takt-Außenbordern
Die meisten Bootsbesitzer, die auf der Suche nach einem Außenborder sind, sollten sich für einen 4-Takt-Motor entscheiden. Das ist vor allem dann der Fall, wenn der Außenborder nicht nur als Hilfsmotor für ein Segelboot gedacht ist und das Boot häufig bewegt wird. Im Laufe der Zeit sollten sich die höheren Anschaffungs- und Wartungskosten mit dem gesparten Geld beim Treibstoff ausgleichen.
Denn ein 4-Takt-Außenborder verbrennt deutlich weniger Benzin und belastet auch die Umwelt erheblich weniger. Bis zu 90 % weniger Emissionen gibt es bei einem modernen Außenborder im Vergleich zu seinem knatternden Gegenstück.
Zwar wird oft behauptet, dass 2-Takt-Außenborder langlebiger sein sollen, aber die Realität sieht ein wenig anders aus. Bei einem 4-Takter sind alle Teile immer gut geölt und ein moderner Motor sollte länger halten, vorausgesetzt er wird gut gepflegt und gewartet.
Damit sind wir bei einem Nachteil vom 4-Takt-Außenborder, denn neben dem höheren Anschaffungspreis, sind auch die Wartungskosten höher. Denn hier sind natürlich mehr Teile verbaut, die ständig überprüft, gewartet und ausgetauscht werden müssen.
Vorteile
- Leiser und stinkt nicht stark
- Deutlich weniger Kraftstoffverbrauch
- Man muss den Treibstoff nicht mischen
- Bis zu 90 % weniger Emissionen
- Keine regionalen Verbote
- Bessere Zukunftsaussichten
Nachteile
- Höhere Anschaffungskosten
- Aufwendigere Wartungsintervalle
- Groß und schwer
- Weniger drehfreudig
Die meisten, die auf der Suche nach einem Außenborder sind, sollten sich für einen 4-Takter entscheiden. Gerade wenn man den Motor häufig benutzt, sollten die niedrigeren Treibstoffkosten die anfänglichen Anschaffungskosten wieder amortisieren.
Lediglich, wenn man auf der Suche nach einem sehr kleinen und leicht zu reparierenden Hilfsmotor, etwa für ein Segelboot ist, kann sich auch nach einem 2-Takter umsehen. Je häufiger der Motor zum Einsatz kommen soll, desto eher sollte die Wahl auf den großen Bruder fallen. Die Umwelt und ihr Geldbeutel wird es Ihnen danken.
Jetzt würden wir gerne von Ihnen hören. Werden Sie sich für einen 2-Takt oder 4-Takt Außenborder entscheiden? Welche Gründe haben Sie und für welchen Einsatzzweck ist der Motor gedacht? Schreiben Sie uns einfach unten in die Kommentare, wir werden alle Fragen schnellstmöglich beantworten.