Ein Außenborder ist ein wichtiger Bestandteil von einem Boot. Während einige Bootsbesitzer gar nicht genug Motorleistung haben können, wollen andere ihren Außenborder drosseln. Doch ist das überhaupt möglich oder sinnvoll? Genau um dieses Thema handelt dieser Beitrag, wir zeigen Ihnen, ob man einen Außenborder drosseln kann und ob es sich lohnt. Damit Sie nicht lange warten müssen, gibt es hier gleich die Zusammenfassung:
Das Drosseln eines Außenborders ist technisch möglich, aber ökonomisch nicht sinnvoll. Es gibt keine Drosselkits zu erwerben und mit einer Veränderung des Motors erlischt die Betriebserlaubnis und die CE-Zertifizierung. Eine Nachzertifizierung, sofern möglich, kann teurer sein als einen kleineren Außenborder zu kaufen. Anstatt einen Außenborder zu drosseln, sollten wir lieber einen Bootsführerschein machen oder einen Motor mit weniger PS erwerben.
Das war nur die schnelle Zusammenfassung. Wir beschäftigen uns weiterhin mit gedrosselten Außenbordern. Es gibt viele gute Gründe, warum man leistungsreduzierte Motoren kaum auf dem Wasser vorfindet.
Außenborder drosseln ist nicht sinnvoll
Es hört sich im ersten Moment nach einer guten Idee an einen Außenborder in der Leistung zu reduzieren. Schließlich gelten 15-PS-Motoren auf den meisten Binnengewässern als führerscheinfrei und größere Außenborder sind in der Regel etwas günstiger zu erwerben. Oder aber wir haben vielleicht bereits den passenden Motor, aber die Fahrerlaubnis und die Motivation diese zu erwerben fehlen.
Hersteller bieten keine Drosselkits an
Doch leider gibt es bis heute keine Drosselsätze von den bekannten Herstellern zu erwerben, die einen solchen Umbau erlauben würden. Wer begabt ist, könnte auf die Idee kommen, die Drosselung selbst vorzunehmen. Auch wenn das oftmals technisch leicht möglich sein sollte, ist es keine gute Idee.
Denn mit einem Umbau erlischt die so wichtige CE-Zertifizierung und Betriebserlaubnis, die unbedingt notwendig ist, um den Motor auch betreiben zu dürfen. Theoretisch könnte man vielleicht eine Nachzertifizierung durchführen lassen, sofern der Umbau professionell durchgeführt wurde. Jedoch können die Kosten dafür schnell den Preis eines gebrauchten Außenborders mit 15 PS übersteigen. Zusätzlich benötigen wir die Teile für den Umbau, die sich schwer finden lassen können und weitere Kosten verursachen.
Bootsführerschein als Alternative zur Drosselung
Wie wir bereits in einem früheren Beitrag herausgefunden haben: Einen Bootsführerschein zu bestehen, ist nicht schwer. Für einen Sportführerschein Binnen (SBF Binnen), der für viele von uns ausreichend ist, sollte man gerade einmal etwa 10 Stunden fürs Lernen und Üben einplanen. Wer bereits Erfahrung mit dem Führen von Wasserfahrzeugen hat und die Regeln kennt, sollte ihn mit links erreichen können.
Der Sportführerschein See (SBF See) ist schon ein wenig anspruchsvoller und benötigt circa 30 Lern- und Übungsstunden. Aber auch diesen sollte man relativ entspannt in etwa einem Monat abschließen können. Die Durchfallquote bei Bootsführerscheinen ist relativ gering, sodass kaum ein Teilnehmer mehr als zwei Versuche benötigt.
Ganz schnell zum Bootsführerschein
Für beide Varianten werden Intensivkurse angeboten, den Binnenführerschein kann man so auch mal an einem Wochenende abschließen. Der Zeitfaktor sollte also kein Problem sein. Woher kommt also die irrationale Angst, die so mancher vor dem Bootsführerschein hat?
Wahrscheinlich erinnern wir uns noch an unseren Autoführerschein, der recht zeitintensiv und für manche von uns eine Strapaze war. Auch die Kosten waren hier deutlich höher als dies beim Bootsführerschein der Fall ist.
Wer online oder zu Hause lernt, sollte den SBF Binnen für unter 500 € abschließen können. Das ist deutlich günstiger als ein Umbau oder Nachzertifizierung eines gedrosselten Motors. Die Zeit und Anstrengung, die ein SBF Binnen verursacht sind nicht vergleichbar mit einem Autoführerschein. Er ist deutlich einfacher zu erwerben, vor allem wenn man bereits Erfahrung mitbringt.
Außenborder mit 15 PS erwerben
Wenn ich Sie nicht überzeugen konnte einen Bootsführerschein zu machen, bleibt noch eine weitere Variante. Wir vergessen die Drosselung des Außenborders und kaufen uns einen gebrauchten Motor mit 15 PS oder weniger Leistung. Hier sollten wir keine Probleme mit der CE-Zertifizierung und der Betriebserlaubnis bekommen (sofern beides vorhanden und keine Modifikationen stattgefunden haben) und sparen im Vergleich zur Drosselung noch Geld und Nerven.
15 PS Motoren müssen nicht teuer sein
Gebrauchte Außenborder mit weniger Leistung sind in der Regel vergleichsweise etwas teurer als die kraftvolleren Varianten. Schließlich gibt es einige Menschen, die ihr Boot gerne führerscheinfrei bewegen. Aber sie sind dennoch günstiger als eine kostspielige Nachzertifizierung, die im schlimmsten Fall nicht möglich sein könnte. Was gibt es Schlimmeres als viel Zeit und Geld in eine Drosselung zu investieren und am Ende nicht einmal eine Betriebserlaubnis dafür bekommen zu können?
Sparen Sie sich diese Prozedur und weichen Sie auf die beiden eben genannten Alternativen aus. Der bürokratische Aufwand einer Drosselung lohnt sich nicht, auch wenn die technische Seite recht simpel sein könnte. Vielleicht wird sich in Zukunft die Situation verändern und die Hersteller werden bereits abgenommene Umbaukits anbieten, dann könnte sich eine Drosselung durchaus lohnen.
Jetzt würden wir gerne von Ihnen hören. Werden Sie alle gut gemeinten Ratschläge ignorieren und Ihren Außenborder trotzdem drosseln? Ist ein Bootsführerschein oder ein kleinerer Motor die bessere Wahl für Sie? Schreiben Sie uns einfach unten in die Kommentare, wir werden alle Fragen schnellstmöglich beantworten