Er trägt unsere Boote über Wellen, Flüsse und manches Meer: Ein Außenborder hält bei richtiger Wartung und Pflege viele Jahre. Doch irgendwann hat auch mal der bestgepflegte Außenborder ausgedient – und jede Reparatur ist einfach nicht mehr rentabel. Aber was macht man mit einem schrottreifen Außenborder? Was muss man beachten, wenn man einen Außenborder entsorgt?
Natürlich sollte man einen Außenborder nicht einfach so wegwerfen oder verrosten lassen – dafür sind die einzelnen Komponenten noch viel zu wertvoll. Am besten ist es natürlich, ihn an einen Schrotthändler zu verkaufen, denn so machen Sie damit noch Gewinn. Ansonsten muss er auf den Schrottplatz – oder Sie basteln an ihm selbst herum. Auch können Sie ihm durch Upcycling zu neuem Leben verhelfen. Achten Sie dabei darauf, dass sich kein Öl und Benzin mehr in den jeweiligen Tanks befindet.
In wenigen Worten haben Sie jetzt schon erfahren, was die wichtigsten Aspekte bei der Entsorgung eines Außenborders sind. Allerdings würden wir diese recht oberflächliche Antwort gerne noch vertiefen. Lesen Sie daher unbedingt auch den Rest dieses Artikels – wir geben Ihnen noch weitere, nützliche Informationen und Tipps rund um das Thema.
Außenborder entsorgen: Was beachten?
Ist er wirklich irreparabel?
Ein Außenborder ist ein technisches Gerät – und daher nicht nur anfällig für allerlei Probleme und Verschleiß. Bevor Sie ihn allerdings für tot erklären, sollten Sie sich diesen Artikel gründlich durchlesen – denn hier beschreiben wir, was Sie tun können, wenn der Außenborder nicht läuft oder stark qualmt.
Richtig „Schluss machen“
Aber natürlich ist auch irgendwann bei einem Außenborder endgültig „die Luft raus“: Er springt einfach nicht mehr an, und alle Reparaturversuche sind zum Scheitern verurteilt oder wären einfach nur viel zu teuer. Sie müssen sich also von ihm trennen. Doch wie geht das?
Natürlich will ein Außenborder keine Umarmung oder schöne Worte zum Abschied – aber dem Planeten und Ihrem Geldbeutel zuliebe müssen Sie schon darauf achten, dass Sie ihn ordnungsgemäß entsorgen. Wie das geht, zeigen wir Ihnen hier:
1) Nicht einfach wegschmeißen!
Bei einem Außenborder handelt es sich um ein technisches Gerät aus Metall und Kunststoff. Das können Sie natürlich theoretisch schon einfach in irgendeinen Hof stellen, an irgendeiner Straße rauswerfen oder sogar einfach im Meer versenken. Aber das wäre einfach nur asozial und schadet der Umwelt. Denn Plastik verrottet gar nicht, und Metall verrostet.
Dazu können Öl und Benzin austreten und der Umwelt schaden. Ein absolutes No-Go ist die Entsorgung im Teich oder Fluss – denn hier zerstört ein weggeworfener Motor auf jeden Fall nachhaltig das Ökosystem.
2) Beste Lösung: der Schrotthändler
Viel besser ist es, den kaputten Außenborder noch zu Geld zu machen. Und das ist in diesem Fall der örtliche Schrotthändler. Denn in den letzten Jahren sind die Preise für Stahl und Metall stark gestiegen. Wenn Sie nicht sicher sind, wie viel Geld für Ihren alten Außenborder verlangen können, können Sie diese Seite hier bemühen. Dort können Sie das Gewicht Ihres Außenborders eingeben und bekommen einen ungefähren Schätzwert, was die alte Kiste noch wert ist.
Alternativ können Sie natürlich auch direkt bei Schrotthändlern in Ihrer Nähe anfragen. Das ist in der Tat keine schlechte Idee, denn manche Schrotthändler nehmen nur größere Mengen an. So können Sie sich lange Wege sparen.
3) Schrottplatz & Wertstoffhof
Wenn Sie keinen Schrotthändler gefunden haben oder Ihnen die Suche einfach zu lästig ist, dann bleibt Ihnen nur noch der Weg zum nächstgelegenen Wertstoffhof. Dort müssen Sie aber oftmals eine Gebühr zahlen, wenn Sie derartigen Schrott abgeben. Kleiner Tipp aus eigener Erfahrung: Wertstoffhöfe innerhalb größerer Städte verlangen das Zeigen eines Personalausweises, um zu überprüfen, dass Sie auch in dieser Stadt wohnen (das war zumindest zu Corona-Zeiten so).
Haben Sie den nächsten Schrottplatz gefunden, müssen Sie nur noch die Öffnungszeiten raussuchen, den Motor ordentlich verladen und dann geht’s ab auf seine letzte Reise. Bedenken Sie: Besonders an Samstagen sind solche Orte oft rappelvoll, und Sie müssen einiges an Wartezeit mitbringen.
Oftmals müssen Sie dann auch noch beachten, dass Sie die einzelnen Komponenten des Außenborders zuerst voneinander trennen und dann einzeln entsorgen: Den Kunststoff vom Gehäuse in den jeweiligen Container, das Metall, die Schläuche, die Kabel … bringen Sie also das entsprechende Werkzeug mit oder legen Sie ihn davor schon in seine Einzelteile.
4) Verkauf an Bastler
Sie werden nicht glauben, was Leute auf Verkaufsplattformen wie Kleinanzeigen einem noch alles abkaufen. Wenn Sie Glück haben, finden Sie noch einen Käufer für Ihren ausgedienten Außenborder. Besonders gut macht sich immer der Hinweis „für Tüftler“ oder „für Bastler“ in der Anzeigenbeschreibung.
Allerdings müssen Sie auch hier ehrlich sein und angeben, dass der Motor wirklich nicht mehr funktioniert, sonst machen Sie sich des Betrugs strafbar. Wenn Sie ganz besonders glücklich sind, kommt der oder die Käufer/in sogar noch zu Ihnen nach Hause, um den Motor abzuholen. So sind Sie all Ihre Sorgen los und sogar noch um ein paar Euros reicher, die Sie in einen neuen Außenborder investieren können.
5) Selbst basteln: Ausschlachten oder Upcycling
Haben Sie ein Diplom in Maschinenbau? Oder sind jahrelanger Hobby-Mechaniker mit Hang zum Experiment? Dann könnten Sie doch auch mal versuchen, den Außenborder in irgendeine andere Maschine umzubauen. Wer weiß: Vielleicht funktioniert das eine oder andere Bauteil ja noch oder Sie können die Funktion so ändern, dass aus dem ehemaligen Außenborder noch eine andere Maschine wird.
Vielleicht entdecken Sie aber auch Ihre kreative Ader und verwenden den alten Außenborder ganz zweckentfremdet: So können Sie ihn als Basis für eine Plastik-Statue verwenden oder als ganz besonderen Türstopper. Ihrer Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt!
Achten Sie allerdings hierbei auch darauf, dass Sie Öl und Benzin ganz aus den jeweiligen Tanks entleeren, denn diese können über die Zeit Schäden verursachen.
Wie viel kostet es, ein GFK-Boot zu entsorgen?
Mitunter kann es natürlich nicht nur sein, dass der Außenborder hinüber ist, sondern sogar das ganze Boot. Bei einem GFK-Boot kann das natürlich Jahrzehnte dauern – doch dann ist der Abschied meistens umso teurer: Circa 3000 € kostet die Entsorgung eines GFK-Boots von zehn Metern Länge.
Der Grund für die hohen Kosten: Alle Einzelteile müssen sorgfältig voneinander getrennt und dann einzeln entsorgt werden. Natürlich versuchen die Verschrotter, die jeweiligen Materialien noch zu verkaufen, doch gibt es nicht immer Abnehmer für die jeweiligen Stoffe.
(Quelle)
Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesem Artikel helfen konnten – und wünschen Ihrem nächsten Außenborder ein langes Leben!