Wer ein echter Bootsliebhaber ist, der möchte sein Boot am liebsten das ganze Jahr über fahren. Doch leider macht der Winter einen Strich durch diese Rechnung. Daher gilt es, das Boot ordnungsgemäß „einzumotten“, damit es gut durch die Kälte kommt. Viele entscheiden sich für beheizbare Innenräume, eine Außenlagerung oder auch für eine Überwinterung auf dem Wasser. Wer einen Garten besitzt, der kann sogar auf die Idee kommen, das Boot im Garten zu überwintern. Aber wie geht das?
Die wichtigste Regel dabei lautet, dass Sie es vor allem trocken und gut vor Frost geschützt lagern – dabei helfen natürlich wasserdichte Planen. Empfindliche Elektronik und den Motor sollten Sie auch gegen Frostschäden schützen. Denken Sie auch daran, dass Sie eventuelle Nahrungsmittel aus dem Boot entfernen und auch die Sanitäranlagen entsprechend reinigen, bevor Sie das Boot einwintern.
Das waren nur die allerwichtigsten Hinweise, die Sie beachten sollten, wenn Sie Ihr Boot im Garten überwintern lassen wollen. Im folgenden Artikel haben wir eine ausführliche Auflistung mit Checkliste. So können Sie sichergehen, dass Ihr Boot im Garten gut überwintern kann.
Boot im Garten überwintern: so geht’s
Bootfahren ist einfach eine beliebte Freizeitaktivität, insbesondere im Sommer. Doch wenn die Temperaturen sinken und die Tage kürzer werden, ist es wichtig, das Boot richtig zu überwintern, um es vor Schäden zu schützen. Wenn Sie das Boot in Ihrem Garten lagern, gibt es einige Schritte, die Sie unternehmen sollten, um es richtig zu überwintern.
Welche Schritte das sind, können Sie hier an unserer Checkliste sehen:
- Suchen Sie einen geeigneten Platz im Garten
- Boot gründlich reinigen
- Lassen Sie das Boot trocknen
- Decken Sie das Boot gut ab
- Halten Sie Wasser und Feuchtigkeit gut ab
- Schützen Sie es vor Frost
- Beugen Sie Diebstahl vor
- Schutz vor Tieren
Damit Sie aber auch genau wissen, was Sie tun müssen, gehen wir im Folgenden nun noch detaillierter auf diese Schritte ein:
1) Platz im Garten suchen
Bevor Sie mit den anderen Schritten beginnen, sollten Sie natürlich erst überprüfen, ob Sie in Ihrem Garten einen geeigneten Platz haben. Folgende Anforderungen sollte dieser erfüllen:
- Entsprechende Größe
Das sollte eigentlich logisch sein: Der verfügbare Platz muss groß genug für Ihr Boot sein - Schutz vor der Witterung
Er sollte möglichst wind- und wettergeschützt sein - Schutz vor herabfallenden Gegenständen
Achten Sie darauf, dass keine schweren Äste oder gar ganze Bäume bei starken Winden auf das Boot fallen können - Möglichst eben
Der Platz darf nicht zu abschüssig sein – im schlimmsten Fall macht sich Ihr Boot selbständig und kracht gegen den Gartenzaun - Fester Untergrund
Der Boden sollte nicht zu weich sein, da sich sonst das Boot bzw. der Transporter dort „eingräbt“. Ideal ist Kies oder eine Fläche aus Steinplatten - Weg freihalten!
Denken Sie auch daran, dass Sie das Boot an den Platz stellen bzw. es wieder herausholen müssen. Der Zugang sollte also dementsprechend groß sein.
Wenn Sie das alles geklärt haben, können Sie sich nun dem Boot widmen:
2) Reinigung des Bootes
Entfernen Sie alle Verunreinigungen wie Schmutz, Algen und Laub, die sich während der Saison angesammelt haben. Verwenden Sie dazu einen Hochdruckreiniger oder eine Bürste und Seifenlauge. Vergessen Sie nicht, auch das Innere des Bootes zu reinigen.
3) Trocknen lassen
Lassen Sie das Boot nach der Reinigung gut trocknen, bevor Sie es überwintern. Stellen Sie sicher, dass das Boot vollständig trocken ist, bevor Sie es in die Winterlagerung bringen, um Schimmelbildung und Rost zu vermeiden.
Denken Sie auch daran, das Wasser aus den Sanitärbereichen (Waschbecken, Toilette) abzulassen – denn sobald es gefriert, kann das Wasser hier auch große Schäden anrichten. Das Kühlsystem besteht ebenfalls aus einer Flüssigkeit – entfernen Sie es ebenfalls, um auch hier Frostschäden vorzubeugen. Alternativ können Sie ein Frostschutzmittel verwenden, das einen Kälteschutz bis -20 Grad bietet.
Wir empfehlen Ihnen, sämtliche Seeventile vor dem Einwintern zu öffnen – so kann eventuell anfallendes Wasser ungehindert vom Boot wieder abfließen.
4) Die richtige Abdeckung
Eine Bootabdeckung schützt das Boot vor Regen, Schnee und Sonnenlicht, was zu Schäden am Boot führen kann. Wählen Sie eine Abdeckung, die gut passt und die das Boot vollständig bedeckt. Besonders wichtig im Garten ist, dass die Plane auch reißfest ist – denn es kann immer passieren, dass bei einem Sturm Äste abbrechen und die Plane bzw. das Boot beschädigen können
Verwenden Sie also am besten eine stabile und UV-resistente Plane, die über den Mast gespannt wird. Entfernen Sie Relingstützen, um unnötigen Winddruck zu vermeiden. Lassen Sie jedoch ausreichend Luftzirkulation unter der Plane zu, um Kondensation zu vermeiden. Wenn das Boot auf einem Trailer oder Slipwagen gelagert wird, empfiehlt es sich, den Wagen aufzubocken, um Achsen und Reifen zu entlasten.
5) Feuchtigkeit abhalten
Wenn Sie das Boot mit einer entsprechend großen und stabilen Plane abgedeckt und diese gut festgezurrt haben, sollten Sie jetzt darauf achten, dass auch keine Feuchtigkeit von unten an das Boot herankommt.
Stellen Sie das Boot dazu am besten auf ein entsprechendes Gestell. Beachten Sie auch, dass das Boot auf dem Gestell nicht verrutschen kann, etwa bei starken Winden. Denn sonst kann im schlimmsten Fall der Rumpf beschädigt werden.
6) Frostschutz
Das ist sicher der wichtigste Part: das Boot im Garten vor Frost zu schützen. Frost kann das Material des Bootes beschädigen und Lecks verursachen. Da das Thermometer in hiesigen Breitengraden trotz der immer wärmer werdenden Winter doch relativ sicher unter null Grad fällt, müssen Sie für eine Unterbringung im Freien dafür sorgen, dass das Boot warm eingehüllt ist. Eventuell müssen Sie dafür das Boot beheizen.
Achten Sie dabei auf folgende Bereiche:
Bootsantrieb vor Frost schützen
Um den Bootsantrieb richtig einzuwintern, sollten Sie zunächst den Propeller und den Rumpf mit einem Hochdruckreiniger von Bewuchs befreien. Überprüfen Sie die Propellermutter und den Sicherungssplint auf festen Sitz und mögliche Beschädigungen. Wir empfehlen auch, alle Opferanoden an der Antriebsanlage regelmäßig zu kontrollieren.
Zudem ist auch ein Ölwechsel vor dem Einwintern empfehlenswert. Die Impeller der Seewasserkühlung sollten ausgetauscht, Kraftstoff- und Ölfilter gewechselt werden. Denken Sie daran, den Ölstand im Getriebe zu überprüfen und die Keilriemen zu kontrollieren. Checken Sie auch Schaltzüge und Hebel und reinigen Sie die Luftfilter regelmäßig.
Wenn möglich, sollten Sie die Dieseltanks entweder komplett füllen oder leeren, um eine Verunreinigung Ihres Gartens durch Diesel zu vermeiden. Kontrollieren Sie alle Schläuche und Leitungen und überprüfen Sie das Vakuumventil der Seewasserkühlung.
Wenn ein Saildrive verbaut ist, sollten Sie die Manschettendichtung überprüfen und den Anstrich ggf. erneuern. Bei Antriebsanlagen mit starrer Welle empfehlen wir Ihnen, die Wellendichtung zu kontrollieren, neu zu fetten und die Welle auf zu viel Spiel untersuchen.
Untersuchen Sie bei einem Z-Drive auch die Welle und fetten Sie sie. Prüfen Sie auch die Antriebs- und Auspuffbalg auf Risse oder spröde Stellen und das Kreuzgelenk. Für die Trimmzylinder sollten Sie den Füllstand des Hydrauliköls überprüfen und ggf. die Schläuche erneuern.
Bootselektronik:
Die Bootselektronik und Batterien sind ebenfalls empfindlich gegenüber Frost. Beim Einwintern ist es daher wichtig, Korrosion und potenzielle Kurzschlüsse zu vermeiden. Überprüfen Sie Kontakte, Schalter, Sicherungen und Kabel und behandeln Sie Steckkontakte mit Silikonfett.
Überprüfen Sie die Innen- und Außenbeleuchtung sowie alle Positionslampen und füllen Sie Batterien, falls nötig, mit destilliertem Wasser auf. Wenn möglich, nehmen Sie wertvolle oder empfindliche elektronische Geräte von Bord. Wenn die Batterien ausgebaut werden, sollten die Pole gefettet werden, um Korrosion zu vermeiden. Bauen Sie kleine Alkali-Batterien und Akkus aus und ersetzen Sie sie im Frühjahr durch neue.
7) Schutz vor Diebstahl
Wie auch bei anderen Überwinterungsplätzen im Freien müssen Sie damit rechnen, dass Ihr schönes Boot das Opfer von Diebstahl oder Raub wird – wenn es natürlich auch schwierig sein sollte, ein ganzes Boot aus Ihrem Garten zu stehlen.
Dennoch gilt das Motto „Gelegenheit macht Diebe“ – ein zusätzlicher Zaun um Ihr wertvolles Boot kann daher nicht schaden.
8) Schutz vor Tieren
Sicher – im Winter wird es in Ihrem Garten nicht von Tieren nur so wimmeln. Dennoch kann es je nach Lage bzw. Region Ihres Gartens dazu kommen, dass sich Tiere Ihr Boot als kuscheliges Winterquartier aussuchen. Um auf Nummer Sicher zu gehen, können Sie Ihr Boot mit einem feinmaschigen, stabilen Netz oder einem zusätzlichen Zaun zumindest vor größeren Tieren schützen.
Wenn Sie all diese Tipps befolgen, sollten Sie Ihr Boot problemlos in Ihrem Garten überwintern lassen können.
Wann kann man das Boot aus dem Winterquartier holen?
Sobald Sie sicher sind, dass die Frostsaison vorbei ist, können Sie sich daran machen, Ihr Boot wieder aus dem Winterschlaf wecken – in der Regel fängt die neue Saison im April wieder an. Wir haben hier eine Checkliste für Sie, die Sie abhaken können, bevor Sie im Frühjahr wieder lostuckern wollen.
Und noch einen Tipp haben wir für Sie: Wann Sie Ihre Gartenmöbel wieder rausstellen können, lesen Sie hier.