Boot reinigen mit Hochdruckreiniger

Boot reinigen mit Hochdruckreiniger

Heute möchte ich mit Ihnen über die Vor- und Nachteile der Bootsreinigung mit Hochdruckreiniger sprechen. Wenn Sie ein Boot besitzen, kennen Sie sicherlich das lästige Problem der Verschmutzung durch Algen, Muscheln und anderen Ablagerungen auf dem Rumpf. Das Reinigen von Hand ist mühsam und ohne ein starkes Reinigungsmittel aussichtslos, kann uns also der Kärcher unter die Arme greifen? Kann man ein Boot mit Hochdruckreiniger reinigen? Damit Sie bald los schrubben können, gibt es hier gleich die Antwort:

Solange wir ausreichend Abstand und nicht mit dem höchsten Druck arbeiten, können wir ein Boot mit dem Hochdruckreiniger reinigen. Es empfiehlt sich, das Boot direkt nach dem Slippen zu reinigen, solange die Ablagerungen noch feucht sind. Sind die Verschmutzungen bereits eingetrocknet, sollten wir mit einem guten Bootsreiniger oder verdünnter Oxalsäure den Rumpf vorreinigen.

Das war alles Wichtige in aller Kürze. Wir beschäftigen uns weiterhin mit Hochdruckreinigern und Booten und sehen uns die verschiedenen Vorgehensweisen an, damit das Gelcoat hoffentlich keinen Schaden nimmt.

Boot mit Hochdruckreiniger reinigen

Boote sehen gut aus, solange sie im Wasser sind, doch sobald wir sie an Land nehmen, kommt das große Grauen. Dicke Schichten von Algen, Muscheln und anderen Wasserorganismen kleben am Unterwasserschiff. Antifouling kann etwas Abhilfe schaffen, aber es muss ständig erneuert werden und steht im Verruf der Umwelt zu schädigen.

Damit das Boot wieder sauber wird und strahlt, reicht normales Schrubben mit Wasser nicht aus. Wir brauchen die richtigen Reinigungsmittel und Herangehensweisen. Ein Hochdruckreiniger kann eine gute Idee sein, solange wir nicht mit sehr großem Druck arbeiten und Abstand halten.

Mann reinigt Boot mit Hochdruckreiniger
Ein zu geringer Abstand kann zu Beschädigungen am Boot führen

Besonders das Gelcoat könnte angegriffen werden, wenn wir es übertreiben sollten. Achten Sie deshalb darauf, mindestens einen Abstand von 40 Zentimetern einzuhalten. Arbeiten Sie bei der Bootswäsche besser mit geringem Druck und einem breit gefächerten Strahl, um den Lack nicht zu schädigen. Aufsätze, die man für die Autoreinigung verwenden darf, eignen sich in der Regel auch fürs Boot.

GFK-Boot mit Hochdruckreiniger reinigen?

Auch Boote aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) lassen sich mit einem Hochdruckreiniger reinigen, hier müssen wir allerdings besonders Vorsicht walten lassen. Geringer Druck, flacher Strahl und genügend Abstand bringen die nötige Sicherheit bei GFK.

Bei älterem Gelcoat aufpassen

Bevor Sie Ihr Boot mit einem Hochdruckreiniger reinigen, sollten Sie den Rumpf nach Luftblasen oder Beschädigungen untersuchen. Diese Stellen sollten wir bei der Reinigung auslassen, damit es nicht noch schlimmer wird. Gerade bei Booten mit älterem Lack kann die Reinigung mit Hochdruckreiniger zu größeren Beschädigungen führen, hier sollten wir über eine neue Lackierung nachdenken und nicht mit hohem Wasserdruck arbeiten.

So wird das Boot mit Hochdruckreiniger sauber

Am besten lassen sich Verschmutzungen vom Boot lösen, wenn diese noch nicht eingetrocknet sind. Versuchen Sie deshalb besser schnellstmöglich nach dem Slippen das Boot zu reinigen.

Wählen Sie einen Aufsatz aus, der sich auch zum Reinigen von Autolack eignet. Der sogenannte Dreckfräse ist beispielsweise zu stark und kann schnell zu Beschädigungen führen. Vor allem, wenn sich Antifouling auf dem Boot befindet oder wir mit aggressiven Reinigern arbeiten, können Giftstoffe freigesetzt werden, tragen Sie also besser passende Schutzkleidung.

Mann vor Boot mit Hochdruckreiniger
Am besten lassen sich Verschmutzungen lösen, wenn sie nicht eingetrocknet sind

Nachdem wir einen breit gefächerten Aufsatz ausgewählt haben, können wir fast schon mit der Hochdruckreinigung beginnen, zuerst einmal sollten wir jedoch das Boot auf die Reinigung vorbereiten:

  1. Wer sich traut, das Deck mit Hochdruckreiniger zu reinigen, sollte vorher alle losen Teile vom Boot entfernen.
  2. Die Türen, Fenster, Luken, Bullaugen etc. sollten vor der Reinigung komplett geschlossen werden.
  3. Sollten Sie Reinigungsmittel im Hochdruckreiniger verwenden, stellen Sie sicher, dass diese den Hochdruckreiniger und das Boot nicht angreifen und bestenfalls biologisch abbaubar sind. Sehen Sie in der Anleitung des Gerätes nach, welche Reinigungsmittel kompatibel sind.
  4. Verwenden Sie ausschließlich Aufsätze, die auch zur Reinigung von Autolack geeignet sind.
  5. Der Hochdruckreiniger sollte auf geringer oder mittlerer Stufe verwendet werden.

Wenn wir alles gut vorbereitet haben, kann es losgehen. Sollten wir ein Reinigungsmittel im Hochdruckreiniger verwenden, können wir diese mit einer Schaumdüse auf das Boot auftragen. Den passenden Aufsatz für einen Kärcher gibt es beispielsweise hier. * Mit diesem Aufsatz und dem richtigen Reinigungsmittel können wir das Boot richtig schön einschäumen, ähnlich wie in einer Autowaschanlage.

Um unschöne Streifen zu vermeiden, sprühen wir das Boot von unten nach oben komplett ein. Den Schaum lassen wir etwa 5 Minuten einwirken. Mit einer sanften rotierenden Bürste können wir auch stärkere Verschmutzungen leicht vom Rumpf lösen.

Jetzt wird es Zeit, das Reinigungsmittel vom Boot zu entfernen. Dazu nehmen wir einen Aufsatz mit einem eher breit gefächerten Strahl, der Winkel sollte mindestens 25 Grad betragen. Ist der Druck zu hoch, kann es gerade bei älterem Gelcoat schnell zu Beschädigungen führen.

Beim Abwaschen des Reinigungsmittels arbeiten wir von oben nach unten. Dadurch verhindern wir Streifenbildung und der ganze Dreck kann vom Boot herunterlaufen.

Boot wird mit Hochdruckreiniger nicht sauber

Wie effizient die Reinigung mit Hochdruckreiniger ist, hängt von vielen Variablen ab. Zum einen ist entscheidend, ob sich Antifouling darauf befindet und in welchem Gewässer es sich befindet, denn je nach Liegeplatz und Dauer befindet sich mehr oder weniger Bewuchs auf dem Boot.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist wie zeitnah die Reinigung nach dem Slippen erfolgt. Sind die Verschmutzungen erst einmal eingetrocknet, werden wir mit einer Hochdruckreinigung alleine nicht mehr sehr weit kommen.

Boot mit Oxalsäure vorreinigen

In diesem Fall sollten wir das Boot vorreinigen, stets bewährt hat sich dafür Oxalsäure. Dabei handelt es sich um eine Säure, die auch in vielen Lebensmitteln enthalten ist. Sie ist von der Wirksamkeit etwa zwischen Zitronensäure und Salzsäure anzusiedeln. Soll bedeuten: Sie ist nicht so aggressiv wie Salzsäure, aber effektiver als Zitronensäure.

Oxalsäure in verdünnter Form ist bei Bootsbesitzern aufgrund seiner guten Reinigungswirkung sehr beliebt. Wir können entweder auf eines der zahlreichen Bootsreinigungsmittel zurückgreifen, die bereits die Säure in der richtigen Mischung enthalten. Empfehlenswert ist hier beispielsweise der GFK Power Cleaner von Yachtcare.  *

Oder aber wir verdünnen Oxalsäure selbst, dazu können wir beispielsweise dieses Pulver verwenden. * Wir benötigen etwa 90 g Oxalsäure pro 1 l destilliertes Wasser. Tragen Sie beim Verdünnen und bei der Reinigung mit Säure unbedingt die nötige Schutzkleidung.

Haben wir das richtige Reinigungsmittel für unser Boot gefunden, ist die Reinigung des Unterwasserschiffes recht simpel:

  1. Boot anfeuchten
  2. Oxalsäure mit weichem Schwamm auftragen
  3. Etwa 5 Minuten einwirken lassen
  4. Stärkere Verschmutzungen mit Holzspachtel lösen
  5. Abwaschen
  6. Vorgang bei Bedarf wiederholen

Die Kombination von Hochdruckreiniger und Oxalsäure sollte auch hartnäckige Verschmutzungen lösen können. Anstatt den Rumpf mit einem zu hohen Druck zu beschädigen, sollten Sie besser geeignete Reinigungsmittel verwenden.

Jetzt würden wir gerne von Ihnen hören. Trauen Sie sich die Reinigung des Bootes mit Hochdruckreiniger zu? Schreiben Sie uns einfach unten in die Kommentare, wir werden alle Fragen schnellstmöglich beantworten.

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