Wenn wir bei unserem Bootsmotor Öl im Kühlwasser finden, sitzt der Schreck erst einmal tief. Das kann wirklich beunruhigend sein, aber keine Sorgen, wir geben Ihnen einige mögliche Ursachen und Tipps mit auf den Weg, damit der Motor hoffentlich bald wieder einwandfrei läuft. Damit Sie nicht lange warten müssen, gibt es hier gleich das Wichtigste kurz zusammengefasst:
Bei Öl im Kühlwasser könnte die Zylinderkopfdichtung, Ventilschaftdichtung oder der Ölkühler beschädigt sein. Aber auch wenn zu viel Öl eingefüllt wurde, kann dieses ins Kühlwasser fließen. Lassen Sie alle Dichtungen, die infrage kommen, sorgfältig auf Abnutzungen, Beschädigungen oder anderen Anzeichen für Undichtigkeiten überprüfen.
Das war nur die schnelle Zusammenfassung. Wir sehen uns genauer an, wie Öl ins Kühlwasser gelangen kann und welche Schritte Sie unternehmen können. Da es sich dabei um ein sehr ernsthaftes Problem handeln kann, empfiehlt es sich den Motor nicht mehr zu starten und schnellstmöglich eine fachkundige Bootswerkstatt aufzusuchen.
Öl im Kühlwasser bei Bootsmotoren
Sie haben Öl im Kühlwasser entdeckt und fragen sich was es damit auf sich hat. Wie Sie sich sicherlich denken können, gibt es verschiedene Ursachen, die zu diesem Problem führen können. Wir arbeiten sie nacheinander ab. Bedenken Sie jedoch, dass Bootsmotoren je nach Modell und Art deutlich unterscheiden können und wir nicht alle möglichen Gründe aufführen können. Im Zweifelsfall ist es immer besser, einen Fachmann zurate zu ziehen.
Bevor wir jedoch nach den Ursachen suchen, lassen Sie uns damit beginnen, wie wir Öl im Kühlwasser erkennen können.
Wie sieht Öl im Kühlwasser aus?
Es ist gar nicht so einfach zu sehen, ob es sich bei dem vermeintlichen Öl wirklich um den Schmierstoff oder um Kraftstoff handelt. Öl im Kühlwasser kann unterschiedlich aussehen, abhängig von der Menge des Öls, der Art des Öls und der Mischung mit dem Kühlwasser.
In vielen Fällen erscheint das Kühlwasser schaumig oder milchig, die Farbe kann gelblich oder hell bräunlich erscheinen. Es kann ähnlich wie die Crema bei einem Cappuccino erscheinen und unterscheidet sich deutlich von der normalen Farbe des Kühlwassers.
Befindet sich hingegen Kraftstoff im Kühlwasser, können wir dies oftmals an dem eindeutigen Diesel- oder Benzingeruch erkennen. Farblich unterscheiden sich Kraftstoff oder Öl im Kühlwasser nicht sehr deutlich. Lassen Sie uns jetzt zusammen die häufigsten Ursachen für dieses Problem abarbeiten.
1) Defekte Zylinderkopfdichtung
Wir fangen gleich mit dem schwerwiegendsten Ursache an: eine defekte Zylinderkopfdichtung oder Risse im Zylinderkopf. Wie Sie sicherlich bereits wissen, ist die Zylinderkopfdichtung ein sehr wichtiger Bestandteil eines Bootsmotors und hat die Aufgabe, die Wege von Öl und Wasser abzudichten, um eine Vermischung zu verhindern. Ist der Zylinderkopf oder die Dichtung defekt, kann somit Öl ins Kühlwasser gelangen.
Mit einer defekten Zylinderkopfdichtung ist nicht zu spaßen, sie kann im schlimmsten Fall innerhalb kürzester Zeit zum Totalschaden führen, wenn der Motor nicht mehr richtig geschmiert und gekühlt wird. In diesem Fall sollten Sie den Motor besser nicht mehr starten und den Schaden fachmännisch reparieren lassen.
Die ersten Anzeichen eines Defekts können wir häufig an einem ständigen Verlust von Kühlmittel oder Motorenöl ausfindig machen. Ein sehr schneller Anstieg der Motortemperatur kann in vielen Fällen beobachtet werden, wenn der Kühlkreislauf nicht mehr richtig funktioniert oder bereits zu viel Kühlwasser verloren wurde. Weißer Qualm aus dem Auspuff, sowie Öl im Kühlwasser sind weitere deutliche Symptome.
2) Beschädigter Ölkühler
Ein Ölkühler sorgt, wie der Name vermuten lässt, dafür, dass das Öl nicht zu warm wird und seine Aufgaben im Motor optimal erfüllen kann. Denn Motoröl dient nicht nur als Schmiermittel, sondern auch als Dichtungsmittel. Es trägt zusammen mit dem Kühlwasser zur richtigen Temperatur im Motor bei.
Leider kann der Ölkühler anfällig für Undichtigkeiten sein. Korrosion oder Risse sind gerade bei älteren Bootsmotoren wahrscheinlich. Feine Haarrisse lassen sich im Anfangsstadium mit dem bloßen Auge nur schwer erkennen, zeigen sich aber in folgenden Anzeichen:
- Kühlwasserverlust
- Öl im Kühlwasser
- Erhöhte Motorentemperatur
- Verringerte Leistung
Besteht der Verdacht, dass der Ölkühler Beschädigungen aufweist, gelten die gleichen Regeln wie bei einer defekten Zylinderkopfdichtung. Sie sollten den Motor nicht mehr starten, da er möglicherweise nicht mehr richtig gekühlt oder geschmiert werden kann.
Hier hilft nur ein Ausbau und eine fachmännisch ausgeführte Druckprüfung, in der Undichtigkeiten schnell erkannt werden können. Im besten Fall sind nur Dichtungen porös, die ausgetauscht werden können. Befinden sich Risse im Ölkühler, kann eine Reparatur in manchen Fällen Sinn machen, ein Austausch ist aber oftmals die bessere Lösung. Die Arbeiten finden besser in einer Fachwerkstatt statt, da das Kühlsystem mit einem Spezialreiniger gespült werden sollte.
3) Defekte Ventilschaftdichtung
Neben der Zylinderkopfdichtung gibt es noch weitere Schwachstellen bei Bootsmotoren, die zu Öl im Kühlwasser führen können. Besonders die Ventilschaftdichtung sollten wir überprüfen lassen. Diese sollen verhindern, dass Öl aus dem Motor in den Verbrennungsraum gelangt. Ist die Dichtung beschädigt, kann es zu einem Leck kommen und Öl gelangt ins Kühlwasser. Hier sind ein paar weitere deutliche Anzeichen für eine defekte Ventilschafdichtung:
- deutlich erhöhter Ölverbrauch
- Bläulich gefärbte Abgase
- Ölaustritt aus dem Motor
Auch hier sollten wir schnellstmöglich handeln und den Motor nicht mehr starten. Die Kühlleistung kann beeinträchtigt sein und zu einem Motorschaden führen.
4) Öl über Maximum eingefüllt
Dass zu wenig Öl schlecht für den Motor ist, dürfte uns allen bekannt sein. Zu viel Öl kann allerdings genauso schädlich für den Motor sein. Beim Einfüllen von Öl sollten wir somit immer abmessen und genau hinsehen.
Befindet sich zu viel von dem Schmierstoff im Tank, kann das Öl aufschäumen und nicht mehr richtig seine Funktionen im Motor ausführen. Je nach Bauart des Bootsmotors kann ein Füllstand über Maximum zudem zu Öl im Kühlwasser führen.
Schnappen Sie sich also den Messstab und überprüfen Sie den Füllstand, das ist schnell erledigt und führt vielleicht mit einfachen Mitteln zur Problemlösung. Sollte sich zu viel Öl im Tank befinden, sollte der Motor nicht mehr gestartet werden und das überschüssige Öl abgepumpt, oder noch besser gewechselt werden.
Jetzt würden wir gerne von Ihnen hören. Konnten wir Ihnen mit dem Artikel bei der Problemsuche behilflich sein? Konnten Sie eine andere Ursache für das Öl im Kühlwasser ausfindig machen? Schreiben Sie uns einfach unten in die Kommentare, wir werden alle Fragen schnellstmöglich beantworten.