Nichts ist schöner, als mit einem Boot über die Wellen zu brettern und eins mit den Elementen zu sein. Und gleichzeitig kann das Schöne schnell in Frust umspringen: Dann nämlich, wenn der Bootsmotor nicht mehr so richtig will. Also schaut man ihn sich an und findet Wasser im Öl als Ursache heraus. Aber was muss man dann tun? Wir sagen Ihnen, was Sie tun müssen, wenn sich Wasser im Öltank Ihres Bootsmotors befindet.
Wasser im Motoröl des Bootsmotors deutet meistens darauf hin, dass das Kühl- oder Heizsystem defekt ist. Dann dringt nämlich das Kühlwasser in den Öltank ein. Allerdings kann sich auch durch Kondensation dort Wasser bilden – vor allem, wenn der Motor lange Zeit nicht betrieben wurde. Weitere mögliche Ursachen ist eine Infiltration durch die Luftsauganlage oder auch möglicherweise eine durchgebrannte Zylinderkopfdichtung. Beheben Sie die Ursache und ersetzen Sie das Motorenöl durch frisches.
Nach diesen wenigen Sätzen wissen Sie jetzt schon, was Sie tun müssen, wenn Sie Wasser im Öltank Ihres Bootsmotors bemerken. Allerdings sind dies nur erste, grobe Ratschläge. Daher sollten Sie den Artikel unbedingt weiterlesen – denn wir gehen im Detail auf die einzelnen Punkte ein und schildern Ihnen ausführlich, wie es zu Wasser im Öltank kommt und was Sie dann tun müssen. Außerdem geben wir Ihnen noch weitere Tipps und nützliche Infos.
Bootsmotor: Wasser im Öl
Stellen wir uns einmal vor: Sie fahren gerade mit Ihrem Boot über Ihren Lieblingsfluss oder den nahegelegenen See. Doch plötzlich läuft der Motor nicht mehr wie gewohnt. Nach einer kurzen Überprüfung stellen Sie fest, dass sich Wasser im Öltank gesammelt hat.
„Jetzt ist guter Rat teuer!“, werden Sie denken. Aber das stimmt nicht ganz: Denn in diesem Artikel zeigen wir Ihnen ganz genau, wie Sie Wasser im Öltank Ihres Bootsmotors feststellen, woran das liegen kann und natürlich auch, wie Sie das Wasser wieder herausbekommen.
Wie lässt sich Wasser im Öltank feststellen?
Zunächst einmal sollten Sie natürlich genau überprüfen, was dazu geführt hat, dass Ihr Bootsmotor weniger Leistung bringt. Es kann nämlich viele Ursachen haben, dass beispielsweise ein Außenborder keine Leistung bringt oder qualmt. Ansonsten zeigen wir Ihnen hier zwei Methoden, wie Sie Wasser im Öltank erkennen können:
1) Prüfen Sie den Ölstand
Mit einem Peilstab sollten Sie regelmäßig die Ölmenge in Ihrem Öltank messen. Wenn der Stand plötzlich höher ist als beim letzten Mal oder das Öl irgendwie milchig aussieht, dann muss irgendeine Flüssigkeit dazugekommen sein – meistens Wasser.
2) Wie ist die Konsistenz des Öls?
Wenn sich Wasser im Öltank gesammelt hat, sieht das Gemisch meistens schaumig oder etwas milchig aus. Werfen Sie also einen Blick in den Öltank – am besten mit einer Taschenlampe.
Wenn Sie so festgestellt haben, dass Wasser im Öltank die Ursache dafür ist, dass die Leistung Ihres Bootsmotors beeinträchtigt wurde, dann können Sie sich jetzt daran machen, die Ursache dessen festzustellen. Oder anders formuliert:
Wie kommt das Wasser in den Öltank?
Natürlich gibt es verschiedene Ursachen für Wasser im Motorenöl. Diese sind:
1) Kondensation
Das ist noch die „harmloseste“ Ursache – denn sie weist lediglich darauf hin, dass Sie den Motor über längere Zeit nicht betätigt haben. Wenn ein Motor nicht mehr betrieben wird, kühlt er ab. Durch den Temperaturunterschied zwischen heißem Motor und kälterer Umgebungsluft kann es passieren, dass das Wasser in der Luft des Öltanks kondensiert und sich in flüssiger Form im Öltank sammelt.
Haben Sie Ihren Motor längere Zeit nicht benutzt? Dann liegt es sicher daran, dass sich Wasser im Öltank gesammelt hat.
2) Lecks im Kühl- und Heizsystem
Das Kühl- bzw. Heizsystem sorgt dafür, dass Ihr Motor stets die richtige Temperatur aufweist und somit optimal läuft. Daher sollten Sie auch niemals Ihren Außenborder ohne Thermostat fahren.
Das Kühlsystem wird mit einer Flüssigkeit betrieben. Nun kann es natürlich auch vorkommen, dass dieses Kühlsystem Lecks aufweist – und somit Wasser in den Öltank gerät. Überprüfen Sie also das System auf Risse, defekte Dichtungen oder auch verschlissene Komponenten.
3) Defekter Luftsaugtrakt
Jeder Bootsmotor hat vor dem Verbrennungstrakt ein Luftsaugsystem, das Luft aus der Umgebung ansaugt, filtert und somit den Motor mit für die Verbrennung notwendigem Sauerstoff versorgt. Durch Defekte in diesem System kann es ebenfalls dazu kommen, dass zu viel Wasser aus der Luft angesaugt bzw. diese nicht herausgefiltert wird.
Das passiert häufig, wenn Sie lange in bei extremer Luftfeuchtigkeit oder nach bzw. während eines Hochwassers fahren. Natürlich kann auch unnormal starker Wellengang dazu führen, dass der Luftfilter zu viel Wasser zieht.
4) Durchgebrannte Zylinderkopfdichtung
Wagen Sie auch mal einen Blick auf die Zylinderkopfdichtung. Wenn diese durchgebrannt ist, kann dadurch sehr leicht Wasser in den Öltank des Bootsmotors gelangen. Ein weiteres Anzeichen dafür ist auch, dass der Bootsmotor keinen Kompressionsdruck mehr aufbauen kann und somit nicht nur an Leistung verliert, sondern mitunter auch zu rauchen beginnt.
Oft genügt es aber, sich den Zylinderkopf einmal genau anzuschauen und auf Risse zu untersuchen. Auch kleinere Haarrisse sollten Sie mit bloßem Auge erkennen können.
Achtung! Bevor Sie Ihren Motor und die einzelnen Parts untersuchen, muss Ihr Motor vollständig abgekühlt sein. Ansonsten droht eine erhebliche Verbrennungsgefahr durch die heißen Motorenteile!
So bekommen Sie das Wasser aus dem Öltank
Sie haben die Ursache gefunden? Perfekt. Dann müssen Sie natürlich aber erst einmal dafür sorgen, dass Sie diese Ursache beheben, bevor Sie das Wasser aus Ihrem Öltank herausbekommen – denn sonst füllt er sich schnell erneut mit Wasser.
Wechseln Sie also defekte Teile aus oder reparieren Sie sie. Wenn Sie die Ursache beseitigt haben, können Sie folgende Punkte befolgen, um das Wasser aus dem Öltank zu bekommen. Diese sind:
1) Ölabscheider
Mit diesem speziellen Gerät können Sie Wasser und andere Verunreinigungen aus dem Öltank entfernen.
2) Kondensatabscheider
Auch mit einem Kondensatabscheider bekommen Sie das Wasser wieder aus dem Öltank – natürlich vor allem dann, wenn Kondensation die Ursache für die Wasserbildung ist.
3) Öl ablassen und ersetzen
Die Punkte 1) und 2) sind zusätzliche Bauteile, die Sie in Ihren Bootsmotor anbringen müssen – das ist nicht immer eine gangbare Option. Am einfachsten ist es daher oftmals, das gesamte Motorenöl abzulassen und das verunreinigte Gemisch durch frisches Motorenöl zu ersetzen. Dabei sollten Sie die Möglichkeit nutzen, den Öltank einmal von anderen Verschmutzungen zu reinigen.
Zu guter Letzt noch ein Hinweis: Reparaturen an einem Bootsmotor sollten Sie nur dann selbst vornehmen, wenn Sie sich auch gut damit auskennen. Ansonsten sollten Sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Denn eine fehlerhafte, eigenständige Reparatur kann Ihnen nicht nur Ihre Garantie nehmen, sondern Ihren Motor dauerhaft schaden oder auch eine ernsthafte Gefahr darstellen.
Jetzt aber hoffen wir, dass Sie das Wasser schnell aus Ihrem Öltank entfernen können – denn beim Bootsfahren sollte das Wasser eigentlich nur unterhalb des Boots sein, nicht wahr? Wir wünschen Ihnen viel Erfolg dabei!