Wenn wir mit unserem Boot auf dem Wasser unterwegs sind, ist das Letzte, was wir wollen, dass der Motor nicht mehr mitspielt. Doch leider können wir uns es nicht immer aussuchen und Probleme treten immer dann auf, wenn wir sie nicht brauchen. In diesem Beitrag beschäftigen wir uns deshalb mit dem Thema: Bootsmotor wird heiß. Da es sich dabei um ein ernsthaftes Problem handelt, gibt es hier gleich die Zusammenfassung.
Wenn der Bootsmotor heiß läuft, sollten wir ihn sofort abschalten, um weitere Schäden zu verhindern. Eine defekte Kühlung ist die häufigste Ursache für einen heiß laufenden Bootsmotor. Wir sollten somit insbesondere den Impeller, die Ansaugung, das Abflussrohr und die Wasserpumpe auf Beschädigungen oder Verstopfungen überprüfen. Auch zu wenig Öl oder ein defektes Thermostat können zu dem Problem führen. Zu guter Letzt kann ein Bootsmotor bei sehr hohen Temperaturen unter Volllast überhitzen, hier sollten wir einfach eine Pause einlegen.
Das war nur die kurze Zusammenfassung. Wir beschäftigen uns weiterhin mit überhitzten Bootsmotoren und wir zeigen Ihnen Schritt-für-Schritt, was Sie dagegen unternehmen können.
Außenborder wird heiß
Wenn der Bootsmotor heiß wird, ist es wichtig, schnell zu handeln, um Schäden zu vermeiden. Wir sollten den Motor sofort abstellen und auch nicht im Leerlauf laufen lassen, da dies zur weiteren Überhitzung führen könnte.
Berühre Sie niemals den heißen Motor, auch wenn die Situation ein schnelles Handeln fordert. Warten Sie, bis der Motor ausreichend abgekühlt ist, bevor Sie weitere Maßnahmen ergreifen.
Bootsmotor ist nicht gleich Bootsmotor
Bootsmotoren unterscheiden sich grundlegend in ihrer Bauart, unter anderem ist es entscheidend, ob es sich um einen Z-Antrieb, einen Außenborder oder Innenborder handelt. Die folgenden Punkte stellen die häufigsten Ursachen dar, es gibt jedoch noch weitere Fehlerquellen, auf die wir nicht alle eingehen können.
Reparaturen an einem Bootsmotor sollten Sie wirklich nur dann selbst vornehmen, wenn Sie über die nötigen Kenntnisse verfügen. Ansonsten sollten Sie eine gute Bootswerkstatt aufsuchen.
Eine fehlerhafte, eigenständige Reparatur kann Ihnen nicht nur Ihre Garantie gefährden, sondern Ihren Motor dauerhaft schaden oder auch eine ernsthafte Gefahr darstellen.
Nach all den warnenden Worten, sehen wir uns jetzt die häufigsten Ursachen für einen zu heiß werdenden Bootsmotor an:
1) Ölstand überprüfen
Nachdem der Bootsmotor etwas abgekühlt ist, sollten wir zuerst einmal den Ölstand überprüfen. Ist er zu niedrig oder sieht das Öl verschmutzt aus, könnte hier das Problem liegen. Der Motor wird nicht nur mit Wasser gekühlt, sondern auch ein wenig durch den Schmierstoff. Wenn der Ölstand zu niedrig ist, werden wichtige Komponenten nicht richtig geschmiert und durch die Reibung entsteht zusätzliche Hitze.
2) Wassertiefe des Außenborders
Sollte es sich bei Ihrem Bootsmotor um einen Außenborder handeln, könnte es an der Anbringung liegen. Damit der Motor richtig kühlen kann, muss er tief genug im Wasser eingetaucht sein. Aus diesem Grund empfiehlt es sich nicht etwa einen Kurzschaft an einen Langschaft-Spiegel anzubringen, da der Motor sonst Luft ziehen könnte und auf lange Sicht überhitzt.
3) Verstopftes Kühlsystem
Plastik, Algen, Sand, Salz, Insekten und andere Verschmutzungen setzen sich gerne im Kühlsystem fest. Sind die Leitungen erst einmal verstopft, kann der Bootsmotor nicht mehr ausreichend Wasser ziehen kann und wird heiß.
Sehen Sie sich hierbei vor allem das Sieb vor dem Ansaugschlauch an. Stellen Sie Verschmutzungen fest, sollte es gründlich gereinigt werden. Danach sollten wir uns den Ansaug- und den Rückführungsschlauch genauer ansehen. Weisen die Leitungen Beschädigungen auf? Hat sich Dreck darin gesammelt?
Sind die Ansaugung- oder der Abflussleitungen brüchig, hilft nur ein Austausch.
Wenn die Leitungen hingegen verstopft sind, können Sie mit einem dünnen Draht versuchen, sie provisorisch zu reinigen. Später sollten die Leitungen gründlich mit Frischwasser (etwa mit Spülohren) durchflutet werden.
Es empfiehlt sich zudem, das Kühlsystem des Bootsmotors regelmäßig zu entkalken. Wie das funktioniert, lesen Sie hier nach: Außenborder entkalken.
4) Impeller ist defekt
Ein Impeller sieht aus wie ein Propeller, er wird von einem ring- oder röhrenförmigen Gehäuse umschlossen. Seewasser wird angesaugt und durch das Kühlsystem geschleust.
Der Impeller ist aufgrund seiner Bauweise aus Gummi und den hohen Temperaturen sehr anfällig für Beschädigungen. Er gilt somit als Verschleißteil, das regelmäßig überprüft und getauscht werden sollte.
Ist der Impeller defekt, ist die Kühlleistung des Motors nicht mehr gewährleistet und er kann überhitzen. Sehen Sie nach, ob dieses Bauteil Beschädigungen aufweist und lassen Sie es gegebenenfalls austauschen.
5) Defektes Thermostat
Thermostate werden gerne in Bootsmotoren verbaut, manche Modelle besitzen sogar mehrere dieser Bauteile. Sie dienen dazu, das Kühlwasser im Motor und Zylinder festzuhalten, bis es die richtige Betriebstemperatur erreicht hat. Bei Erreichen der Temperatur öffnet das Thermostat und lässt das heiße Kühlwasser hinaus.
Wenn Ihr Außenborder kein Thermostat haben sollten, können Sie diese Fehlerquelle natürlich ausschließen. Bei allen anderen Motoren ist ein defektes Thermostat nicht so häufig anzutreffen wie etwa ein beschädigter Impeller.
Wenn jedoch die anderen möglichen Ursachen uns nicht zur Problemlösung geholfen haben, sollten wir prüfen, ob das Thermostat richtig öffnet und es gegebenenfalls austauschen. Sollte der Motor mehrere Thermostate verbaut haben, sollten wir die Gelegenheit nutzen, um alle auszutauschen.
6) Beschädigte Wasserpumpe
Die Wasserpumpe ist das Herzstück des Kühlsystems eines Bootsmotors. Überprüfen Sie die Wasserpumpe auf Verschmutzungen oder Verschleiß. Hier sammelt sich gerne Dreck, den wir ganz einfach abwaschen können. Sollte die Wasserpumpe defekt sein, müssen wir sie natürlich austauschen oder reparieren lassen.
7) Überhitzung durch hohe Temperaturen
Gerade bei älteren Bootsmotoren, die unter Volllast laufen, können auch hohe Außentemperaturen zur Überhitzung führen. Wenn es draußen sehr warm ist, sollten Sie es je nach Motor etwas langsamer angehen. Ist der Bootsmotor erst einmal überhitzt, hilft in diesem Fall eine ausreichend lange Pause einzulegen. Übrigens: auch eine Überladung kann zu diesem Problem führen, achten Sie also auf das Gewicht des Bootes, lassen Sie also besser unnötige Ausrüstung zu Hause.
Wartung des Bootsmotors nicht vergessen
Wenn der Außenborder überhitzt, deutet es nicht selten auf eine mangelnde Wartung hin. Besonders das Kühlsystem sollte regelmäßig kontrolliert und gereinigt werden.
Der Impeller ist ein Verschleißteil, das wir vorsorglich austauschen lassen sollten. Eine regelmäßige Wartung ist langfristig deutlich günstiger als ein überhitzter Bootsmotor, der bei weiterem Betrieb nicht selten als Totalschaden endet.
Jetzt würden wir gerne von Ihnen hören. Haben Sie die Ursache für Ihren überhitzten Außenborder ausfindig machen können? Werden Sie die Reparatur selbst vornehmen? Schreiben Sie uns einfach unten in die Kommentare, wir werden alle Fragen schnellstmöglich beantworten.