Es ist eine Binsenweisheit: Wer mit dem Boot unterwegs ist, der tut das meistens auf dem Wasser. Da läge es ja nahe zu behaupten, dass man ja quasi auch immer schon eine Badewanne unter sich hat und somit das Duschen oder Baden sparen kann. Doch bei eiskalten Temperaturen oder im salzigen Meerwasser macht Baden und Duschen keinen Spaß. Viele möchten daher ihr Boot mit einer Dusche nachrüsten. Und das geht so:
Wenn Sie eine Dusche bei Ihrem Boot nachrüsten wollen, haben Sie verschiedene Möglichkeiten: Sie können ganz einfach eine sogenannte „Solardusche“ auf Ihrem Deck installieren. Das ist ein mit Wasser gefüllter Behälter, der durch die Sonne erhitzt wird. Teurer und komfortabler ist aber eine Nasszelle bzw. Duschkabine im Inneren des Boots.
Das war in aller Kürze die Antwort auf Ihre Frage. Natürlich gehen wir aber noch detaillierter darauf ein, denn mit dem bloßen Wissen über die Möglichkeiten können Sie noch relativ wenig anfangen. Wir zeigen Ihnen, welche Möglichkeiten es gibt und wie Sie sie umsetzen können.
Dusche beim Boot nachrüsten
„Eine Dusche auf dem Boot? Wozu braucht man das denn?“, werden sich manche Menschen vielleicht fragen. Schließlich gibt es in den meisten Häfen und Marinas Duschen. Aber es gibt Bootsfahrer und Bootsfahrerinnen, die eben nicht gern in öffentlichen Einrichtungen ihrer Körperpflege nachgehen und lieber „privat“ bleiben wollen. Außerdem kann es ja auch sein, dass man mal „unterwegs“ ankert und dann nicht immer eine Dusche verfügbar ist.
Daher stellen wir Ihnen hier einige Möglichkeiten vor, wie Sie eine Dusche auf Ihrem Boot installieren können.
- Solardusche auf dem Deck
- Nasszelle unter Deck
- Dusche mit Badewanne unter Deck
1) Solardusche auf dem Deck
Hierbei handelt es sich um die günstigste, platzsparendste und gleichzeitig auch am einfachsten zu installierende Lösung. Eine sogenannte „Solardusche“ hört sich fancy an, ist aber denkbar einfach: Sie benötigen einfach einen großen, schwarzen Plastiksack, den Sie mit Wasser füllen und eine entsprechende Konstruktion, um diesen in einer Höhe über Ihrem Kopf zu installieren.
Die Idee dahinter: Die Sonne heizt das Wasser im Inneren des Sacks auf. Durch die Farbe Schwarz werden besonders wenige Lichtstrahlen reflektiert und das Wasser kann mehr Energie in Form von Sonnenstrahlen aufnehmen.
Idealerweise verfügen diese Säcke über einen Aufhängemechanismus zur einfachen Installation, einen Wasserhahn und sogar über einen Duschkopf, mit der Sie die Menge an Wasser kontrollieren können. Günstige Solarduschen gibt es bei Amazon* schon für wenige Euros.
Installation
Alles, was Sie für die Solardusche benötigen, ist eine stabile Stange, an der Sie die Solardusche installieren können: ein einfaches Brett, das stabil genug am Bootsrumpf montiert ist, reicht aus. Dazu noch ganz oben ein Nagel rein – und fertig. Wenn Sie zu zweit unterwegs sind, kann sogar Ihre Begleitung für Sie die Dusche über Ihren Kopf halten. Das kann aber zu einem Ausdauer- und Geduldstest werden.
Vorteile
Die Solardusche ist unschlagbar günstig, flexibel, kinderleicht zu installieren und zu bedienen.
Nachteile
Was in der Theorie nach einer entspannten Duschmöglichkeit klingt, entpuppt sich in der Realität oft als nerviger Kompromiss, den man der Einfachheit geopfert hat: Oft ist es nur ein schwaches Plätschern, was da aus dem Sack tröpfelt.
Zudem sind Sie auf ausreichend Sonnenstrahlen angewiesen, wenn Sie warmes Wasser möchten. Darüber hinaus müssen Sie bedenken, dass Ihr Deck ziemlich nass wird.
Außerdem müssen Sie die Solardusche im Freien betreiben, sodass Sie sich peinlichen Blicken ausliefern müssen. Es ist natürlich aber auch möglich, die Solardusche an der Sonne „aufzuladen“ und dann unter Deck in der Nasszelle zu benutzen:
2) Nasszelle unter Deck
Die meisten Menschen werden an diese Lösung gedacht haben, wenn sie nach „Dusche auf dem Boot nachrüsten“ gesucht haben. Die Idee dahinter ist, im Bootsinneren eine kleine Nasszelle einzurichten, sodass Sie ungestört von fremden Blicken Ihrer Hygiene nachkommen können.
Installation
Hier benötigen Sie natürlich genügend Platz im Bootsinnern. Eine Nasszelle kommt also nur auf größeren Booten oder kleineren Yachten infrage. Idealerweise verfügt Ihr Boot bereits über ein WC – denn Sie müssen ja auch bedenken, dass Sie das Grauwasser, das beim Duschen entsteht, aufsammeln und umweltgerecht entsorgen müssen.
Bedenken Sie, dass Sie bei der Installation der Nasszelle nach oben und unten noch Platz lassen, um die entsprechenden Anschlüsse zu installieren. Achten Sie auch auf die Zugangsmöglichkeiten (Tür).
Das Wichtigste bei einer Nasszelle unter Deck sind die Anschlüsse für warmes Wasser. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie dies auf Ihrem Boot einrichten können. Wichtig: Sie benötigen natürlich genügend elektrische Anschlüsse auf Ihrem Boot!
Eine vollständige Bauanleitung für eine solche Nasszelle würde allerdings den Rahmen dieses Blogartikels sprengen – und es ist mitunter auch gar nicht möglich, allgemein eine Installationsanweisung zu geben. Denn jedes Boot ist unterschiedlich. Fragen Sie deswegen beim Fachmann Ihres Vertrauens nach, wie ein solcher Umbau bei Ihnen gestaltet werden kann.
Vorteile
Natürlich bietet eine Nasszelle viel mehr Komfort als eine einfache Solarduschenkonstruktion: Sie wahren Ihre Privatsphäre und sind auch nicht den Wetterverhältnissen ausgesetzt.
Nachteile
Natürlich erfordert die Konstruktion viel mehr Aufwand – und natürlich auch Platz. Sie eignet sich daher nur für Boote mit genügend Platz im Innern. Mindestens 2 Meter sollten Sie in der Höhe haben, um entspannt duschen zu können.
3) Duschwanne unter Deck
Diese Lösung ist natürlich die eleganteste Lösung: Eine richtige Dusche mit Badewanne. Hier haben Sie den Luxus, dass Sie sich sogar auf offenem Meer ein richtiges Bad gönnen können. Allerdings sollte es fast selbstverständlich sein, dass Sie dafür schon ein richtig großes Boot benötigen – so sollte ein Segelboot beispielsweise über einen richtigen Kielkasten verfügen.
Installation
Ähnlich wie bei der Nasszelle benötigen Sie entsprechend viel Platz unter Deck – und natürlich auch Anschlüsse für Strom und heißes Wasser, sowie die entsprechenden Abflusseinrichtungen.
Vorteile
Luxus, Luxus, Luxus – mehr muss man zu dieser Konstruktion sicher nicht sagen. Denn wer hat schon eine eigene Badewanne an Bord?
Nachteile
Alles hat seinen Preis. Und eine richtige Badewanne auf dem eigenen Boot einen entsprechend hohen. Denn Sie benötigen nicht nur die Badewanne, Duschanschlüsse und Abflusseinrichtungen, sondern auch eine Strom- und Warmwasserversorgung. Ganz zu schweigen vom Platzbedarf und dem Aufwand der Installation
Zusammenfassung
Wie Sie gesehen haben, bringt jede Lösung ihre jeweiligen Vor- und Nachteile mit sich. Möglicherweise ist eine Kombination aus Solardusche und Nasszelle daher für viele die beste Lösung.
Wir würden allerdings gern von Ihnen wissen, welche Lösung Sie in Ihrem Boot installiert haben – denn so können Sie auch noch anderen Interessierten dabei helfen.
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