Ist ein Belly-Boot ein Boot?

Ist ein Belly-Boot ein Boot?

Als leidenschaftlicher Angler steht man manchmal gerne am Rand des Geschehens, wirft seine Rute ins Wasser und wartet. Doch die passionierteren wollen aber auch mitten rein ins Geschehen. Da helfen die Belly-Boote, denn mit den Schwimmhilfen kommt man als Angler auch in fischreichere Gebiete abseits der Ufer. Doch vielen machen die Regelungen Sorgen. Darf man sie dann verwenden, wenn Schiffe oder Boote verboten sind? Ist ein Belly-Boot ein Boot?

Ja, ein Belly-Boot ist ein Boot. Leider gibt es keine allgemein gültigen Regelungen, wo man sie benutzen darf und wo nicht. In den meisten Gewässerverordnungen aber zählen Belly-Boote wie ganz normale Boote. Wenn es Verbote gibt, werden sie oft explizit erwähnt. Wenn nicht, sollten Sie erst bei der entsprechenden Behörde nachfragen, ob Belly-Boote auch gestattet sind.

Damit hätten wir Ihre Frage zwar schon beantwortet – allerdings bleiben noch viele Fragen offen. Wagen Sie sich deshalb mit uns ein bisschen weiter auf den See der Erklärungen hinaus. Oder, um es mal weniger blumig zu schreiben: Entdecken Sie im folgenden Artikel alles Wissenswerte zum Thema Belly-Boot.

Ist ein Belly-Boot ein Boot?

Kommen wir gleich zur Sache – und die ist, wie so oft, eine Definitionssache. Viele bezeichnen zwar Belly-Boote eher als Schwimmhilfen oder „Beiboot“. Allein vom Namen her gesehen ist ein Belly-Boot aber natürlich auch ein Boot. Das mag zwar albern oder profan klingen, hat auf die Gesetze und Vorschriften (und damit auch für Hobby-Angler und Profi-Fischer) ganz reelle Auswirkungen:

Denn wo Boote verboten sind, sind meistens dann auch Belly-Boote verboten.

Diese einfache Faustregel können Sie sich ganz leicht merken. Oftmals sind in den Gewässervorschriften auch Belly-Boote auch explizit erwähnt. Sollte dies nicht der Fall sein, empfehlen wir Ihnen dringen, bei den örtlichen Behörden nachzufragen.

Ist ein Belly-Boot ein Boot?
Auch Belly-Boote zählen zu den Booten. Wo Boote verboten sind, sind sie also auch verboten

Was ist ein Belly-Boot?

Bei einem Belly-Boot handelt es sich um Fortbewegungsmittel auf dem Wasser, das auch komplett ohne Motor angetrieben werden kann. Anstatt eines Außenborders kommt hier Muskelkraft zum Einsatz – idealerweise gepaart mit Schwimmhilfen in Form von Flossen. Dabei liegt man bäuchlings auf dem Boot. Daher auch der Name: „belly“ ist Englisch für Bauch.

Wozu braucht man ein Belly Boot?

Meistens werden Belly-Boote von Anglern und Fischern verwendet. Der Grund: An Ufernähe gibt es zwar zahlreiche Fischsorten, doch interessantere Exemplare wie Barsche tummeln sich meistens in der Mitte der Seen. Doch um die Fische nicht durch das Lärmen eines Außenborders zu verscheuchen, setzen viele Angler auf Belly-Boote, die sie mit Flossen antreiben können. Zwar gibt es auch leise surrende Elektro-Außenborder, doch die Fortbewegung durch Muskelkraft ist immer noch unschlagbar geräuscharm.

Wo darf man ein Belly-Boot benutzen?

Boot ist Boot – und daher darf man ein Belly-Boot auch überall benutzen, wo man auch „normale“ Boote benutzen darf. Allerdings auch nur dort. Denn den Fischen und der empfindlichen Natur ist es egal, ob ihre Nahrungsgrundlagen oder Rückzugsorte durch ein Holz-, Belly- oder Schlauchboot gestört wird. Erkundigen Sie sich also immer erst genau, bevor Sie mit einem Belly-Boot und einem Käscher auf Beutezug gehen.

Welche Motoren für Belly-Boote?

Hier gilt es zu beachten, dass Sie eine gute Kosten-Nutzenrechnung aufstellen müssen: Der Motor sollte natürlich stark genug sein, um Ihr Boot anzutreiben – allerdings auch so leise, dass er die Fische nicht verjagt. Doch dabei sollten Sie bedenken, dass auch der am leisesten sirrende Elektromotor Fische verscheuchen kann. Wir empfehlen daher “klassisch” die Fortbewegung per Flossen.

Was braucht man für ein Belly-Boot?

Wer neu im Belly-Boot-Game ist, möchte natürlich nicht direkt ins (Achtung, Wortwitz!) kalte Wasser springen und sich die nötigen Ausrüstungsgegenstände besorgen. Wir haben Ihnen eine Liste zusammengestellt, die Sie als Checkliste für Ihren ersten Belly-Boot-Ausflug benutzen können:

  • Belly-Boot
    Klar: Ohne den Hauptdarsteller gibt es keinen Film. Günstige Belly-Boote gibt es schon für knapp über 100 € bei Amazon. Im besten Fall kaufen Sie gleich ein Bundle mit Ruder, Aufbewahrungskästen für Fische und Luftpumpe.
  • Schwimmweste
    Eine Schwimmweste ist ein unverzichtbarer Sicherheitsgegenstand, der Ihnen Schutz und Auftrieb im Wasser bietet und somit das Risiko von Unfällen und Ertrinken reduziert. Denn auch erfahrene Schwimmer können an heißen Tagen im kalten Wasser plötzlich Schwächeanfälle bekommen.
  • Taucherflossen
    Große und stabile Taucherflossen sind wichtig, damit Sie sich effizient im Wasser vorwärtsbewegen können, um die benötigte Kraft für das Manövrieren des Belly Boats zu erzeugen. Andernfalls reicht auch ein Ruder, aber dann haben Sie weniger freie Hände für das Fischen.
  • Wathose oder Neoprenhose
    Sind Sie eine Ente? Dann haben Sie eine Fettschicht, die Sie auch stundenlang im Wasser warmhält. Ansonsten empfehlen wir eine Wathose oder Neoprenhose, um die Beine und den unteren Körperbereich trocken zu halten, während Sie im Wasser stehen oder sich vom Belly Boat aus angeln.
  • Neoprenfüßlinge
    Gleiches gilt für Ihre Füße: Neoprenfüßlinge bieten zusätzlichen Schutz und Wärme für die Füße, insbesondere wenn Sie in kaltem Wasser angelt, und tragen zum allgemeinen Komfort bei.
  • Wasserdichte Beutel
    Diese brauchen Sie, um wichtige Gegenstände wie Handy, Geldbörse oder Schlüssel vor Wasser und Feuchtigkeit zu schützen.
  • Käscher / Angel
    Nun brauchen Sie natürlich noch ein Werkzeug, um die Fische zu fangen. Ob Käscher oder Angel hängt davon ab, mit welchem Gerät Sie lieber angeln. Tipp: Solche Geräte, die Sie per Magnetclip am Belly-Boot montieren können, bieten Ihnen einen besonderen Komfort.

So ausgestattet können Sie mit Ihrem Belly-Boot auf Beutezug gehen – vorausgesetzt natürlich, das ist in Ihrem Gewässer möglich.

Ist ein Belly-Boot ein Boot?
Hier sehen Sie ein Belly-Boot “im Einsatz”. Gut zu erkennen sind die Flossen des Anglers. Quelle: By Béotien lambda – Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=7020374

Brauche ich einen Anker fürs Belly Boat?

Ein Belly-Boot mag zwar klein und zierlich wirken – doch gerade hier haben die Strömung und die Winde leichtes Spiel. Daher sollten Sie bei Ihrem Belly-Boot auf jeden Fall an einen Anker denken.

Welchen Anker brauche ich?

Für stehende Gewässer reichen schon kleinere Anker von etwa 0,75 kg Gewicht und relativ dünne Angelseile aus – hier reichen auch 6 mm locker. Wenn Sie sich jedoch in Fließgewässer begeben, sollte der Anker schon etwas mehr auf die Waage bringen: 1,5 kg empfehlen wir hier.

Achten Sie auch auf eine entsprechende Länge des Ankerseils. Gerade stehende Gewässer haben oft „unsichtbare“, tiefe Stellen, für die Sie etwas mehr Spielraum in der Ankerseillänge einkalkulieren müssen.


Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesem Artikel helfen konnten und wünschen Ihnen natürlich viel Spaß auf dem Wasser – und natürlich auch einen guten Fang! Wenn Sie möchten, können Sie uns gerne einen Kommentar mit Ihren Informationen zu Belly-Booten schreiben. Wir würden uns sehr darüber freuen!

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