Ist ein Bootsführerschein schwer

Ist ein Bootsführerschein schwer zu bestehen?

Ein eigenes Boot lässt den Traum von grenzenloser Freiheit ein Stückchen näher kommen. Doch bevor es so weit ist, gibt es noch eine kleine Hürde: der Bootsführerschein. Ohne diesen darf man nur sehr leistungsschwache Boote fahren, die wenig Freude aufkommen lassen. Aber wie schwer ist ein Bootsführerschein zu erwerben? Über dieses Thema soll dieser Artikel handeln und hier ist die Zusammenfassung:

Ein Bootsführerschein sollte für die meisten Menschen nicht schwer sein. Für einen Sportbootführerschein Binnen (SBF Binnen) sollte man etwa 10 Stunden fürs Lernen und Üben einplanen. Ein Sportbootführerschein See (SBF See) benötigt circa 30 Lern- und Übungsstunden. Normalerweise sollte man den SBF See in einem Monat abschließen können. Die Durchfallquote bei Bootsführerscheinen ist gering, sodass kaum ein Teilnehmer mehr als zwei Versuche benötigt.

Das war nur die schnelle Antwort. Wir tauchen noch tiefer in das Thema ein und ich zeige Ihnen wie eine Bootsführerscheinprüfung aussieht und was man alles dafür lernen sollte. Der Bootsführerschein sollte für jeden erreichbar sein, der den unbedingten Willen hat sein eigenes Boot zu besitzen.

Ist ein Bootsführerschein schwer?

Auch wenn sich jede Region in Deutschland ein wenig bei den Regeln unterscheiden kann, benötigt man generell ab einer Motorleistung von mehr als 15 PS einen Bootsführerschein. Viele Menschen, die den Traum vom eigenen Boot haben, fragen sich, ob es schwierig ist einen Bootsführerschein zu erwerben. Die Antwort lautet: Es benötigt ein wenig Zeit und den Willen zu lernen, aber es ist keine sehr große Herausforderung.

Selbst ohne Vorkenntnisse ist es keine unmögliche Aufgabe den Führerschein zu erwerben. Mir sind Fälle bekannt, in denen Personen ohne jegliche Kenntnisse den SBF See in nur elf Tagen erlangt haben. Das Geheimrezept dahinter? Notwendigkeit.

Boot fahrbar mit Bootsführerschein
Ein Bootsführerschein sollte für die meisten Menschen nicht sehr schwer sein

Das Ziel war es den Bootsführerschein noch vor dem Urlaub zu erwerben, der in nur zwei Wochen beginnen sollte. Beide Personen haben den Führerschein im ersten Anlauf bestanden und konnten bereits in ihrem Urlaub die ersten eigenen Bootsfahrten unternehmen.

Welche Bootsführerscheine gibt es?

Es gibt hierzulande sehr viele verschiedene Bootsführerscheine, die meisten davon benötigt man für gewerbliche Zwecke. Für Privatpersonen sind in der Regel nur zwei Lizenzen interessant, man entscheidet sich entweder für den Sportbootführerschein Binnen (SBF Binnen) oder den Sportbootführerschein See (SBF See). Man kann natürlich auch gleiche beide Führerscheine gleichzeitig erwerben.

Der Geltungsbereich wird direkt im Namen schon ersichtlich. Solange man nur Binnengewässer befahren möchte, reicht der SBF Binnen aus. Wer sich aufs Meer wagen möchte, benötigt den SBF See.

Kleiner Hinweis: Seit dem 01. Januar 2018 gibt es nur noch einen Sportbootführerschein im Scheckkartenformat und die alten Bezeichnungen SBF Binnen und SBF See sind überholt. Jedoch benutzt man umgangssprachlich weiterhin diese Begriffe, um den Geltungsbereich zu bezeichnen.

Das Außergewöhnliche dabei ist, dass man mit dem SBF See nicht automatisch auch den SBF Binnen erwirbt. Wenn Sie sich also für diesen alleine entscheiden, dürfen Sie nicht auf Binnengewässern fahren. Es kann also sinnvoll sein, beide in einem Anlauf anzustreben. So spart man in der Regel Zeit und Geld.

Was benötigt man für einen Bootsführerschein?

Für einen Bootsführerschein benötigt man zuerst einmal eine Gesundheitsprüfung, sprich ein ärztliches Zeugnis. Getestet werden die Sehfähigkeit, die Hörfähigkeit und der allgemeine Gesundheitszustand. Das Mindestalter für einen Motorbootführerschein liegt bei 16 Jahren, vorausgesetzt die Eltern sind damit einverstanden.

Wichtiger Hinweis: Die Bedingungen für einen Bootsführerschein können sich im Laufe der Jahre verändern. Informieren Sie sich bei Ihrer Bootsschule über die aktuellen Anforderungen.

Für den Sportbootführerschein werden zwei Prüfungen abgelegt, eine theoretische und eine praktische. Es gibt keine Pflichtstunden für die Zulassung zur Theorieprüfung, man kann sich das Wissen also auch selbständig in Online-Kursen bequem von Zuhause aneignen.

Unterschätzen sollte man den Aufwand jedoch nicht. Der theoretische Teil kann gerne auch mal 25 Übungsstunden in Anspruch nehmen. Für den Praxisteil sollte man weitere 5 Stunden einrechnen. Wer bei einem der beiden Prüfungen durchfällt, kann sie innerhalb eines Jahres wiederholen.

Wie lange dauert es einen Bootsführerschein zu machen?

Wie lange man für den Führerschein benötigt ist individuell sehr unterschiedlich. Durchschnittlich braucht man jedoch etwa drei bis vier Wochen für den SBF See. Wer besonders schnell sein möchte, kann Intensivkurse belegen. Danach wird einem aber der Kopf qualmen, aber mit ein wenig Fleiß kann man den Führerschein auf diese Weise besonders schnell in den Händen halten.

Wie viel kostet ein Bootsführerschein?

Wer das Geld für ein eigenes Boot hat, der braucht sich um die Kosten für den Führerschein in der Regel keine Sorgen zu machen. Sie sind selbst im Vergleich mit einem Autoführerschein relativ erschwinglich.

Die Preise für die theoretische Ausbildung können sich stark unterscheiden, je nachdem wie man sich das nötige Wissen aneignen möchte. So gibt es kostenloses Online-Lehrmaterial für alle, die die Kosten niedrig halten möchten. Der Nachteil: Man ist auf sich alleine gestellt.

Bootsfahrer
Der Traum vom eigenen Boot muss kein Traum bleiben

Wer die Theorie lieber in einer Gruppe zusammen in der Bootsschule lernen möchte, der kann mit Kosten bis zu 400 € rechnen, meist liegen sie jedoch darunter. Die Kosten für die praktische Ausbildung liegen vorwiegend unter 200 €. Für die Prüfungsgebühren sollte man weitere 100 bis 150 € einplanen. Zu guter Letzt wird das ärztliche Attest, ein Navigationsset und die Ausstellung des Führerscheins auch ein wenig kosten. Das macht zusammen:

  • Theorie lernen 0-300 €
  • Praktische Ausbildung ca. 200 €
  • Prüfungsgebühren 100-150 €
  • Ärztliches Attest 30 – 60 €
  • Sonstige Kosten: 50 €

Realistisch sind zusammen also etwa 500 € – 1.000 € für den Führerschein für die See. Die Kosten können sich regional ein wenig unterscheiden und die Inflation macht leider auch vor den Kosten eines Bootsführerscheins keinen Halt. Zu dem Zeitpunkt, in dem Sie diesen Artikel lesen, können die Preise bereits höher sein. Informieren Sie sich also unbedingt bei einer Bootsschule vor Ort über die aktuellen Kosten. 

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Sparfüchse machen beide Scheine gleich zusammen, so lassen sich Prüfungsgebühren und weitere Kosten sparen. Denn, wer weiß, vielleicht möchte man doch einmal in der Zukunft noch zusätzlich auf Binnen- oder Seegewässern fahren?

So sieht die Bootsführerscheinprüfung aus

Einen Blick in die Prüfungsunterlagen können wir nicht zusammen werfen, aber ich kann Ihnen grob zeigen, wie die Prüfungen aufgebaut sind. Wir fangen mit der Theorieprüfung an.

Theorie

Der theoretische Teil der Prüfung besteht, ähnlich wie beim Autoführerschein, aus einem Fragebogen mit verschiedenen Antwortmöglichkeiten. Zu jeder Frage gibt es vier Antworten, von denen nur eine richtig ist. Grundlage der Prüfung ist ein Fragenkatalog bestehend aus 285 Fragen, sowie einer amtlichen Seekarte. Man muss also auch eine Navigationsaufgabe lösen können.

Die Theorieprüfung besteht aus:

  • 7 Basisfragen
  • 23 spezifische Fragen
  • 9 Navigationsaufgaben

Jeder Fragebogen wird durch einen Ausschnitt einer Seekarte ergänzt, mit dessen man die Navigationsaufgaben lösen muss. Die theoretische Prüfung dauert eine Stunde und ist bestanden, wenn man alle drei Teile bestanden hat.

Wie viele Fehler darf man machen?

Von den 7 Basisfragen, muss man mindestens 5 richtig beantworten. Bei den 23 spezifischen Fragen müssen mindestens 18 richtig beantwortet werden. Von den 9 Seekartenaufgaben muss man mindestens 7 richtig beantworten.

Praxis

Für die praktische Prüfung muss man verschiedene Manöver beherrschen und mindestens sechs Seemannsknoten knüpfen können. Zu den Manövern gehören unter anderem:

  • Anlegen und Ablegen
  • Rettungsmanöver
  • Kompass benutzen
  • Peilen
  • Anlegern der Sicherheitsausrüstung
  • Wenden auf engem Raum
  • Fahren nach Schifffahrtszeichen/Landmarken
  • Aufstoppen

Das mag sich für jemanden ohne Vorkenntnisse vielleicht etwas kompliziert anhören, ist es aber nicht wirklich. Generell kann man sich die Kenntnisse an nur ein bis zwei Tagen aneignen.

Wie hoch ist die Durchfallquote beim Bootsführerschein?

Jeder, der ein wenig Bammel vor dem Bootsführerschein hat, kann aufatmen. Die Durchfallquote liegt gerade einmal bei 13 %. Das bedeutet: Es gibt kaum jemanden, der den Führerschein nicht zumindest beim zweiten Anlauf schafft. Also keine Angst und es einfach probieren, ein Bootsführerschein zu erwerben ist nicht schwer.

Jetzt würden wir gerne von Ihnen hören. Denken Sie, dass es schwierig ist einen Bootsführerschein zu machen? Wann werden Sie anfangen mit dem Lernen? Schreiben Sie uns einfach unten in die Kommentare, wir werden alle Fragen schnellstmöglich beantworten.

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