Kiteboard als Wakeboard benutzen

Kiteboard als Wakeboard benutzen: geht das?

Kiteboarding und Wakeboarding sind zwei aufregende Wassersportarten, die man unbedingt mal ausprobiert haben sollte. Ganz gleich für welche Variante man sich entscheidet, sehr viel Spaß und jede Menge Adrenalin sind garantiert. Da die beiden Aktivitäten sehr ähnlich sind, kommt öfters die Frage auf, ob man ein Kiteboard als Wakeboard benutzen kann. Damit Sie nicht lange warten müssen, gibt es hier auch gleich die Antwort:

Es ist theoretisch möglich ein Kiteboard als Wakeboard zu benutzen, aber empfehlenswert ist es nicht. Die beiden Varianten sind auf die jeweilige Wassersportart zugeschnitten und bringen Nachteile mit sich, wenn man sie zweckentfremdet. Bei der Benutzung eines Wakeboard als Kiteboards, oder umgekehrt, kann sich zudem die Verletzungsgefahr erhöhen. 

Das war nur die schnelle Antwort auf die Frage. Wir sehen uns Kiteboards und Wakeboards etwas genauer an und zeigen Ihnen die Unterschiede der beiden Varianten.

Wakeboard als Kiteboard benutzen

Ein Wakeboard als Kiteboard zu benutzen hört sich im ersten Moment nach einer tollen Idee an. Schließlich sind die Bretter teuer und sperrig und nicht jeder hat eine große Garage, in der man sie lagern könnte.

Mann auf Wakeboard
Wakeboarden macht Spaß, aber ein Kiteboard sollte man nicht benutzen

Jedoch unterscheiden sich die beiden Boards in ihrer Beschaffenheit und Eigenschaften. Man könnte zwar beispielsweise ein Kiteboard als Wakeboard benutzen, es würde jedoch einige Nachteile mit sich bringen.

Unterschied zwischen Kiteboard und Wakeboard

Obwohl Kiteboarding und Wakeboarding auf den ersten Blick viele Gemeinsamkeiten aufweisen, sind die beiden Sportarten unterschiedlich genug, dass es nicht empfohlen wird, ein Kiteboard als Wakeboard zu verwenden.

So ist ein Kiteboard ist auf schnelle Geschwindigkeiten und Luftsprünge ausgelegt, während ein Wakeboard für das Fahren hinter einem Motorboot ausgelegt ist. Die Bretter unterscheiden sich daher in einigen Punkten grundlegend. So ist ein Wakeboard:

  • größer 
  • dicker
  • schwerer
  • mehr gebogen

als ein Kiteboard. Welche Auswirkungen dies auf das Fahrverhalten hat, sehen wir uns jetzt zusammen im Detail an.

Rockerlinie

Ein großer Unterschied liegt in der sogenannten Rockerlinie, die auch Rockerverlauf genannt wird. Das ist die Biegung des Boards von der Seite betrachtet und diese hat einen erheblichen Einfluss auf die erreichbare Geschwindigkeit. Denn je mehr ein Board gebogen ist, desto langsamer ist es auf dem Wasser.

Ein Wakeboard ist mehr gebogen und dies bremst die Geschwindigkeit ein wenig aus. Das macht auch Sinn, denn wenn man von einem schnellen Motorboot gezogen wird, könnte eine zu hohe Geschwindigkeit schnell gefährlich werden.

Ein Kiteboard hingegen ist dafür ausgelegt so schnell wie nur möglich zu gleiten. Denn nur dann sind die atemberaubenden Tricks auf dem Wasser möglich. Benutzt man jetzt ein Wakeboard zum Kitesurfen, fühlt sich die Fahrt schwergängiger an als auf einem Kiteboard. Ideal ist es also nicht.

Wenn man hingegen ein Kiteboard als Wakeboard benutzt, kann es schnell gefährlich werden. Das Kiteboard ist zierlicher und schneller als ein Wakeboard, die hohen Geschwindigkeiten können das dünne Board im schlimmsten Fall sogar brechen lassen.

Dicke und Gewicht der Boards

Ein Wakeboard ist deutlich schwerer und dicker als ein Kiteboard. Wenn Sie also ein Wakeboard als Kiteboard verwenden, ist dieses nicht so agil und hohe Sprünge sind nicht so leicht durchzuführen. Ein Kiteboard als Wakeboard zu verwenden bringt auch Nachteile mit sich, weil durch das kleinere und schmalere Design die nötige Stabilität auf dem Wasser fehlt.

Bindung

Ein weiterer Unterschied zwischen Wakeboards und Kiteboards liegen in der Bindung. So sind die Wakeboard-Bindungen in der Regel fester und enger, damit man mehr Stabilität bei schneller Fahrt bekommt.

Auch haben sie oft einen höheren Knöchelbereich, der einen festen Stand ermöglicht. Die Bindungen von Wakeboards sind meist mit geschlossenen Bindungen ausgestattet, die den Fuß vollständig umschließen. Sie sind somit eher vergleichbar mit den Bindungen eines Snowboards.

Motorboot mit Wakeboard
Wakeboards und Kiteboards unterscheiden sich in wichtigen Punkten

Im Gegensatz handelt es sich bei Kiteboard-Bindungen oftmals um Fußschlaufen. Sie sind weicher und flexibler als Wakeboard-Bindungen und bieten dem Fahrer mehr Komfort. Sie haben einen niedrigen Knöchelbereich, der mehr Bewegungsfreiheit ermöglicht. Das wichtigste dabei ist jedoch die Sicherheit, denn im Falle eines Sturzes kommt der Fuß leicht aus der Bindung.

Würde man ein Wakeboard als Kiteboard benutzen, steigt die Gefahr einer Verletzung erheblich, da sich die Bindung nicht so leicht lösen lässt. Beim Benutzen eine Kiteboards als Wakeboard fehlt einem die Stabilität einer geschlossenen Bindung.

Kiteboard als Wakeboard benutzen: besser nicht!

Es ist möglich ein Wakeboard als Kiteboard zu benutzen, aber empfehlenswert ist es nicht. Jedes Board ist speziell auf die jeweilige Wassersportart zugeschnitten und bringt Nachteile mit sich, wenn man es nicht für den bestimmten Zweck einsetzt. So müsste man einige Kompromisse eingehen. Doch der wichtigste Punkt ist die Sicherheit.

Kiteboards können beim rasanten Wakeboarden brechen. Hingegen können die geschlossenen Bindungen bei Wakeboards beim Kiteboarden zu Verletzungen führen, wenn man nicht aufpasst. Verwenden Sie jedes Board für die Sportart, für das es optimiert wurde. So surfen Sie sicherer und effektiver.

Jetzt würden wir gerne von Ihnen hören. Haben Sie schon einmal ein Kiteboard zum Wakeboarden verwendet, oder andersrum? Wie sind Ihre Erfahrungen? Schreiben Sie uns einfach unten in die Kommentare, wir werden alle Fragen schnellstmöglich beantworten.

4 Comments

  1. Klar, das funktioniert. Habe als Anfänger beim ersten Mal Wakeboarden an einer Wasserskianlage neben dem Wakeboard auch das Kiteboard von meinem Bekannten benutzt (keine Obstacles).
    Das Wakeboard hat mir sogar besser gefallen als das Wakeboard von der Anlage und fühlte sich stabiler bei der Fahrt an (laufruhiger, auch ohne Finnen). Zerbrechlicher ist es mir nicht vorgekommen.
    Hinterm Motorboot ist es vielleicht eine andere Sache weil nochmal schneller/mehr Druck auf dem Board (?), aber meiner Erfahrung nach ist es auf der Wasserskianlage auf jeden Fall gut zu nutzen. Beim Befahren von Obstacles ist es aber vielleicht wirklich besser ein dickeres Wakeboard zu haben.

  2. Jan S. Ehrlich

    Hallo,
    eure Beiträge fand ich sehr wertvoll und haben mir geholfen eine Entscheidung zu treffen.
    Gestern war ich zum ersten mal überhaupt Wakeboarden und zwar auf einer Seilzuganlage (nördlich von Hamburg, schöne Anlage).
    Ich habe mein Kiteboard mitgenommen (bidirectional, Door) um es auszuprobieren;
    mit meinen Kitekünsten bewege ich mich zur Zeit noch beim Bodydrag.
    Kurz: Anfänger in beiden Disziplinen.
    Mit dem Kiteboard bin ich mit Hilfestellung soweit gekommen, dass ich mich über den Start hinaus zwanzig bis dreißig Meter auf dem Wasser halten konnte.
    Aber ohne Kontrollfähigkeit über das Brett sind die starken/scharfen Kanten des Kiteboards gnadenlos und es riss mich mehrfach vom Brett.
    Für die verbleibenden 90 Minuten meines Tagestickets habe ich mich dann für ein Anfänger-Leihboard entschieden und ich habe es damit tatsächlich geschafft mich die ca. 300 m bis zur ersten Kurve auf dem Brett zu halten und konnte mich sogar an den Obstacles/Hindernissen vorbeimanövrieren.
    Fazit: Für absolute Anfänger empfehle ich unbedingt ein Anfänger-Wakeboard.
    Ich hoffe, mein Beitrag hilft euch weiter.
    Viel Spass ! 🙂

    • Frank Heberle

      Hallo Jan!
      Danke für dein nettes Feedback und die tollen Tipps. War das der Stadtparksee in Norderstedt? Da war ich auch erst vor kurzem 😉

      LG
      Frank

Leave a Comment

Your email address will not be published. Required fields are marked *

*