Endlich am Steuer des eigenen Boots stehen, die Wellen unter sich und den Wind in den Haaren spüren – davon träumen viele. Doch wer sich ans Steuer von Motorbooten und mittelgroßen Segelbooten stellen will, der muss in Deutschland einen Bootsführerschein machen. Im Zuge der Vorbereitungen auf diesen fragen sich viele: Wie viele Fragen hat die Prüfung für einen Bootsführerschein?
Im „Normalfall“ hat die Prüfung zum Bootsführerschein 30 Fragen und 9 „Navigationsaufgaben“. Nur der Sportbootführerschein Binnen-Segel (SBF Binnen-Segel) hat 40. Die Anzahl von Fragen hängt auch davon ab, ob man bereits einen Bootsführerschein hat. Die Bewerber müssen einen Fragebogen mit 7 Basisfragen und 23 „spezifischen“ Fragen beantworten – also beim „Sportbootführerschein See“ beispielsweise explizit zum Thema „See“, beim Führerschein „Binnen“ Fragen zum Thema „Binnen“. Wenn Sie bereits einen Führerschein Binnen-Motor haben, müssen Sie die 7 Basisfragen nicht beantworten.
Das war die gewissermaßen etwas verwirrende Antwort in wenigen Sätzen. Um diese Sätze ein bisschen einfacher verständlich zu machen, dröseln wir die Antwort auch noch im Nachhinein Stück für Stück auf. Außerdem geben wir Ihnen nützliche Tipps und Infos rund um das Thema „Bootsführerschein“.
Wie viele Fragen hat die Prüfung zum Bootsführerschein?
Die Führerscheinprüfung – so mancher von uns bekommt immer noch weiche Knie, wenn er oder sie an die stressigen Momente im Auto mit Fahrlehrer und Prüfer denkt. Doch auch, wenn wir das Auto gegen ein Boot und die Straße gegen einen Fluss oder See tauschen, bleibt uns die Prüfung nicht erspart, denn man muss in Deutschland auch eine Prüfung machen, wenn man Boot fahren will.
Wann muss man aber eine Prüfung machen? Ganz einfach: Wenn Sie ein Motorboot mit mehr als 15 PS fahren oder ein Segelboot, das länger als 5,5 m ist. Zudem müssen Sie mindestens 16 Jahre alt sein. Nachdem das geklärt ist, können wir uns wieder unserer Hauptfrage stellen: Wie viele Fragen die Prüfung zum Bootsführerschein hat. (Oft sind Menschen aber faul und tippen in den Suchmaschinen nur „Wie viele Fragen hat der Bootsführerschein“ ein – aber es sollte klar sein, dass damit die Prüfung gemeint ist).
Die Antwort sieht folgendermaßen aus: Eine theoretische Bootsführerscheinprüfung besteht aus zwei Teilen. Aus einem Fragebogen und einer Navigationsaufgabe. In dem Fragebogen müssen Sie 30 Fragen beantworten. Das sind 7 Basisfragen und 23 kategoriespezifische Fragen. Navigationsaufgaben gibt es 9.
Also lässt sich sagen: 30 Fragen hat eine Bootsführerscheinprüfung. Plus 9 Navigationsaufgaben.
Die Basisfragen sind allgemeiner Natur zum Thema „Bootfahren / Nautik“. Und die spezifischen Fragen eben zu der jeweiligen Klasse.
Welchen Führerschein möchten Sie machen?
Allerdings hängt die Zahl der Fragen davon ab, welchen Führerschein Sie machen wollen.
- Sportbootführerschein See (SBF See): 30 Fragen + 9 Navigationsaufgaben
- Der Sportbootführerschein Binnen (SBF Binnen) – Motor: 30 Fragen + 9 Navigationsaufgaben
- Sportbootführerschein Binnen (SBF Binnen+Segel) – Segel: 40 Fragen + 9 Navigationsaufgaben
Bei den Prüfungen mit 30 Fragen müssen Sie 24 richtig beantworten, um zu bestehen.
Dabei müssen Sie 5 von 7 Basisfragen und 18 von 23 kategoriespezifischen Fragen beantworten.
Bei der SBF Binnen+Segel müssen Sie von den 40 mindestens 32 beantworten.
Von den Navigationsaufgaben müssen Sie 7 richtig haben.
Diese Fragen werden aus einem großen Fragenkatalog ausgewählt. Dieser besteht aus 72 Basisfragen 181 Binnen-Fragen und 213 See-Fragen.
Spezialfall: Wenn Sie bereits einen Bootsführerschein haben
Haben Sie schon einen Bootsführerschein und möchten ihn in einer anderen Kategorie machen? Dann müssen Sie die Basisfragen nicht mehr beantworten. Wenn Sie also beispielsweise schon den SBF See haben und den SBF Binnen machen wollen, brauchen Sie die Basisfragen nicht mehr zu machen. Dann müssen Sie von den verbleibenden 23 Fragen noch 18 bestehen, um nicht durchzufallen.
Wie schwer ist ein Bootsführerschein?
Nun, „schwer“ ist leider relativ. Für den einen sind sowohl die Fragen als auch die Praxis ein Kinderspiel, während die andere in der Praxis ein Ass ist und in der Theorie versagt und wiederum andere können sich weder Antworten merken noch gut ein Schiff navigieren.
Aber um die Frage ausführlicher zu beantworten, haben wir dieser Frage einen ganzen Artikel gewidmet, den Sie hier lesen können. Wenn Sie also etwas Bammel vor der Prüfung haben, können wir Ihnen dort sicher die Angst nehmen.
Wie hoch ist die Durchfallquote beim Bootsführerschein?
Wie auch bei der Führerscheinprüfung fürs Auto gilt beim Boot: Nicht alle schaffen es auf Anhieb. Denn der Fragenkatalog setzt sich aus über 200 Fragen zusammen, aus denen sich die 30 bzw. 40 Fragen zusammensetzen. Für manche ist dieser Stoff zu viel – oder aber sie können sich in den Prüfungssituationen nicht mehr richtig konzentrieren.
Ganze 13 Prozent fallen im Schnitt bei einer theoretischen Bootsführerscheinprüfung durch. Das ist immerhin jeder Achte Bewerber. Allerdings liegt sie damit weit unter der Durchfallquote beim „normalen“ Autoführerschein: Hier sind es ganze 37 Prozent, die durch die theoretische Prüfung rasseln – durch die praktische sind es sogar 43 Prozent.
Daher sollten Sie sich nicht entmutigen lassen, wenn Sie unmittelbar vor einer Bootsführerscheinprüfung stehen oder gerade eben durch eine durchgefallen sind. Denken Sie daran: Lieber mal einen Fehler in der Prüfung zu machen, als „im echten Leben“ damit dann einen Unfall bauen. Und bedenken Sie immer: Aus Fehlern wird man klug, darum ist einer nicht genug.
Wie viele Fehler darf man beim Bootsführerschein haben?
Wie oben bereits beschrieben, müssen Sie eine bestimmte Anzahl an Fragen richtig beantworten. Dabei ist die Unterteilung in Basis- und spezifische Fragen wichtig sowie in die Navigationsaufgaben.
Bei den Basisfragen dürfen Sie nur zwei Fehler machen; bei den spezifischen Fragen fünf und bei den Navigationsaufgaben dürfen Sie auch nur zwei Mal danebenliegen.
Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesem Text die Angst vor einer Bootsführerscheinprüfung nehmen konnten und wünschen Ihnen natürlich ganz viel Glück – und auf jeden Fall auch Erfolg bei der Prüfung!