Wer sich ein neues Boot holen möchte, der steht oft vor einer schwierigen Entscheidung. Denn es gibt Boote nicht nur in allen Formen, Farben und Funktionen – sondern auch aus verschiedenen Materialien. Gerade bei der Frage, ob man ein Boot aus GFK oder Gummi kaufen soll, sind viele unsicher. Wir helfen Ihnen und klären gemeinsam, was besser zu Ihnen passt: ein Schlauchboot oder GFK-Boot?
Beide Materialien haben natürlich Vor- und Nachteile. Schlauchboote sind günstiger und haben weniger Gewicht. Das senkt nicht nur ihren Treibstoffverbrauch, sondern macht sie auch wendiger. Allerdings sind sie anfälliger für Defekte. GFK-Boote sind robuster und in der Regel schneller, jedoch auch schwerer und teurer. Zudem gibt es auch noch RIB-Boote; diese stellen eine Mischung aus beiden Typen dar.
Das waren natürlich nur die wichtigsten Unterschiede – in wenigen Sätzen erklärt. Da der Teufel aber oft im Detail steckt, gehen wir im folgenden Artikel noch ausführlicher auf die einzelnen Punkte ein. So können Sie besser für sich abschätzen, welcher Typ am besten für Sie geeignet ist.
Schlauchboot oder GFK-Boot?
Es könnte doch alles so einfach sein: Man will doch nur mit einem Boot fahren. Vielleicht auch Wasserski- oder Wakeboard fahren oder mal tauchen. Aber leider hat man auch bei Booten die Qual der Wahl. Insbesondere bei kleineren Modellen scheint das Material ein großer Faktor zu sein: Während einige auf Schlauchboote aus Gummi schwören, sind andere absolute Anhänger von GFK-Booten. Aber welcher Typ ist der richtige für Sie?
Vor dem Start: Kennen Sie Ihre Bedürfnisse
Bevor wir uns aber die beiden Typen einmal genauer ansehen, müssen wir uns ein bisschen mit Ihnen beschäftigen. Denn bei der Beantwortung der Frage „Schlauchboot oder GFK-Boot“ kommt es zunächst einmal darauf an, was Sie wollen – bzw., was Sie mit dem Boot machen wollen. Wofür brauchen Sie es?
Wollen Sie nur gemütlich am Wochenende über den nahegelegenen Baggersee dümpeln?
Planen Sie längere Trips auf hoher See?
Wollen Sie Wassersport betreiben?
Fahren Sie in ruhigen Gewässern oder gibt es viel Wellengang?
Benötigen Sie ein Boot, das viel transportieren kann?
Muss es sehr wendig sein?
Soll es schick aussehen?
Letztendlich hat auch Ihr Geldbeutel ein Wörtchen mitzureden: Wie viel Budget haben Sie?
Erstellen Sie sich daher zunächst einmal eine Liste mit den Anforderungen, die Sie an ein Boot haben. Wenn Sie das getan haben, können wir zum nächsten Schritt kommen: der Vergleich zwischen Schlauch- und GFK-Boot.
Schlauchboote
Definitionsgemäß ist ein Schlauchboot ein Boot, dessen Rumpfaußenseite aus einem dicken Schlauch besteht, der mit Luft gefüllt ist. Das Material des Schlauchs kann gummiertes Gewebe, weichgemachter PVC oder auch folierter Kunststoff sein. Man muss sie mit Luft aufpumpen, damit sie schwimmen. Dabei haben Forscher herausgefunden, dass es die ersten Schlauchboote bereits in der Steinzeit gegeben hat. (Quelle: Wikipedia). Demnach ist diese Technik schon sehr lange bewährt – allerdings hat auch sie Vor- und Nachteile:
Vorteile eines Schlauchboots
- Leichtes Gewicht
Die Konstruktionsweise des Schlauchboots sorgt dafür, dass es in der Regel nur über ein sehr leichtes Gewicht verfügt. Das wiederum sorgt für eine Reihe von weiteren Vorteilen:
- Einfach zu manövrieren
Ein leichtes Boot lässt sich leichter steuern als ein schweres. Wenn Sie also in Gewässern unterwegs sind, in denen Sie gut lenken müssen, ist ein Schlauchboot ideal.
- Einfacher Transport
Wenn Sie die Luft aus den Schläuchen ablassen, kann ein Schlauchboot oft auf sehr kleinem Raum zusammengefaltet werden. Dieser Umstand und das geringe Gewicht erleichtern den Transport ungemein. Es ist also perfekt, wenn Sie Ihr Boot nicht am bzw. im Wasser parken können und es oft transportieren müssen.
- Geringer Kraftstoffverbrauch
Weniger Masse bedeutet auch, dass Sie weniger Energie für die Beschleunigung auftreiben müssen. Und das wiederum bedeutet, dass Sie weniger Kraftstoff verbrauchen.
- Weicher Bootskörper
Da der Rumpf aus Gummi ist, sind Kollisionen mit anderen Gegenständen in der Regel nicht so dramatisch – es sei denn, Sie treffen auf spitze oder scharfkantige Objekte (siehe dazu weiter unten). Zudem lässt sich der Gummikörper oft leicht reparieren.
- Günstig in der Anschaffung
Schlauchboote sind in der Regel günstiger als GFK-Boote. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Schläuche mit Luft kosten eben weniger als teure glasfaserverstärkte Kunststoffmaterialien.
Lesen Sie hier: Welchen Außenborder für Schlauchboot Sie brauchen
Nachteile Schlauchboot
- Langsam
Schlauchboote sind zwar leichter und wendiger, oft aber auch langsamer als GFK-Boote. Der Grund: Sie gleiten nicht so leicht durchs Wasser.
- Weniger robust
Ein Schlauch, der mit Luft gefüllt ist, ist natürlich anfällig gegen Schäden aller Art. Zwar sind die Kunststoffe in der Regel sehr robust – doch ein entsprechend spitzer Gegenstand kann sich unter ungünstigen Bedingungen schon mal durch die Außenhaut bohren. Und das ist im Wasser eher ungünstig. Vor allem bei schroffen Felsen oder in der Nähe von Industrieanlagen sollten Sie daher vorsichtig sein.
- Ästhetik
Eigentlich klar: Wer ein Schlauchboot kaufen möchte, der darf keine Luxusyacht erwarten. Denn bei diesen Booten geht es eher um den Zweck als um das Aussehen. Wem das Aussehen aber egal ist, der kann getrost zu einem Schlauchboot greifen.
GFK-Boote
Diese Boote werden aus einem speziellen Material hergestellt: ein glasfaserverstärkter Kunststoff, kurz GFK. Viele Bootsbesitzer schwören auf die Vorteile eines GFK-Boots. Allerdings gibt es auch Nachteile. Wenden wir uns aber erst den positiven Eigenschaften zu:
Vorteile eines GFK-Boots
- Hohe Stabilität
Die Konstruktion aus glasfaserverstärktem Kunststoff macht sie gegenüber den Schlauchbooten natürlich um ein Vielfaches robuster und widerstandsfähiger. Sie können Stöße und auch andere Belastungen besser wegstecken.
- Langlebigkeit
Ein weiterer Vorteil des Materials: Es ist äußerst langlebig und droht nicht an Altersschwäche früh schon kaputtzugehen. Somit haben Sie lange Freude an einem gut gepflegten GFK-Boot.
- Hohe Seetüchtigkeit
Sie wollen mit Ihrem Schlauchboot übers Meer fahren? Keine gute Idee. Ein Boot aus GFK ist da schon deutlich besser geeignet für die hohe See – auch wenn Sie vielleicht nicht gerade eine Fahrt über den Atlantik in Angriff nehmen sollten.
- Gute Isolierung
Da das Material sehr glatt ist, gleitet es leichter über das Wasser. Somit sind GFK-Boote nicht nur schneller als Schlauchboote – das Material isoliert auch besser, womit das Boot besser vor Temperaturschwankungen geschützt ist.
- Design & Ästhetik
GFK bietet verschiedene Möglichkeiten, das Aussehen des Boots nach den eigenen Wünschen zu gestalten. Das geht über Farbe bis hin zu extravaganten Formen und Aufdrucken. GFK wirkt zudem wesentlich edler. Schlauchboote haben hier eher das Nachsehen.
Nachteile GFK-Boot
- Kosten
Glasfaserverstärkte Kunststoffe sind natürlich fortschrittlicher und komplexer als Gummi – und daher auch teurer. Das gilt auch dann, wenn Sie mal etwas an Ihrem Bootsrumpf reparieren müssen.
- Transport
Klar: Schlauchboote sind in Sachen Transportfähigkeit nicht zu toppen. Auch die verhältnismäßigen GFK-Boote haben hier das Nachsehen, obwohl sie gegenüber Booten aus Holz oder Metall natürlich besser dastehen.
- Weniger wendig
Sie müssen oft und schnell das Boot wenden? Dann sollten Sie lieber nicht auf ein GFK-Boot setzen. Denn auch hier haben Schlauchboote die Nase vorn.
Sie sehen also: Beide Boote haben ihre Stärken und Schwächen. Daher hängt es sehr von Ihren persönlichen Bedürfnissen ab, welches Boot besser zu Ihnen passt.
RIB-Boote: Die perfekte Kombi aus Schlauch- und GFK-Boot?
Bei RIB-Booten handelt es sich quasi um die Kombination aus beiden Bootstypen: Diese Festrumpfschlauchboote sind, wie der Name schon sagt, Schlauchboote mit einem festen Rumpf. Auf Englisch bezeichnet man sie als RIB (Rigid Inflatable Boat) oder RHIB (Rigid-Hulled Inflatable Boat). Wir haben für Sie die Stärken und Schwächen kurz zusammengefasst:
Stärken von RIB-Booten:
- Stabilität:
Durch ihren festen Rumpf bieten RIB-Boote eine ausgezeichnete Stabilität, sowohl in ruhigen Gewässern als auch bei höheren Geschwindigkeiten und rauerem Seegang.
- Sicherheit:
Die aufblasbaren Schläuche um den Rumpf herum dienen als Auftriebskörper und machen das Boot praktisch unsinkbar. Selbst wenn der feste Rumpf beschädigt wird, behält das RIB-Boot dank der Schläuche seine Schwimmfähigkeit.
- Seetüchtigkeit:
Aufgrund ihrer Stabilität und ihrer Fähigkeit, hohe Wellen zu bewältigen, sind RIB-Boote ideal für den Einsatz auf offener See oder in anspruchsvollen Gewässern geeignet.
- Wendigkeit:
RIB-Boote sind in der Regel sehr wendig und reaktionsschnell, was sie zu einer guten Wahl für Manöver und enge Kurven macht.
- Vielseitigkeit:
RIB-Boote werden für verschiedene Zwecke eingesetzt, darunter Freizeitaktivitäten wie Wassersport, Tauchen, Angeln sowie professionelle Anwendungen wie Rettungs- und
Nachteile von RIB-Booten:
- Kosten:
Die Festrumpfschlauchboote sind in der Regel teurer als herkömmliche Schlauchboote aufgrund der aufwendigeren Konstruktion und der hochwertigen Materialien.
- Gewicht:
Aufgrund des festen Rumpfs und der aufblasbaren Schläuche sind RIB-Boote oft schwerer als herkömmliche Schlauchboote, was den Transport und die Handhabung etwas erschweren kann.
- Komplexität der Wartung:
RIB-Boote erfordern regelmäßige Wartung, insbesondere bei den aufblasbaren Schläuchen, um ihre Funktionalität und Sicherheit zu gewährleisten. Dies kann etwas zeitaufwendig und anspruchsvoll sein.
- Eingeschränkter Platz:
Aufgrund des festen Rumpfs können RIB-Boote im Vergleich zu herkömmlichen Schlauchbooten weniger Innenraum bieten, was die Passagierkapazität und den Stauraum begrenzen kann.