Selbst ist der Bootsliebhaber – und ein Gefährt Marke Eigenbau übers Wasser zu fahren, macht gleich doppelt so viel Spaß. Dass man Boote aus Holz, GFK oder sogar Stahl selber bauen kann, dürfte ja für die meisten Hobbybootsbauer klar sein. Aber kann man auch ein Schlauchboot selbst bauen? Wie lange dauert das, was kostet das – und lohnt es sich überhaupt? Diesen Fragen gehen wir in diesem Artikel nach. Außerdem geben wir Tipps, wie Sie selbst ein Schlauchboot bauen können.
Theoretisch ist es natürlich möglich, ein Schlauchboot selbst zu bauen. Schwieriger verhält es sich da schon bei der Frage nach dem Aufwand. Denn Sie brauchen dazu viele Voraussetzungen, was Ausrüstung, Räumlichkeiten und Material betrifft: Eine Werkstatt mit Schweißgeräten oder Holzbearbeitungswerkzeugen benötigen Sie durchaus. Und darüber hinaus entscheiden auch Ihre handwerklichen Fähigkeiten mit, ob Sie ein Schlauchboot selbst bauen können. Auch das Finanzielle ist zu beachten: Mit etwa 300-1000 Euro müssen Sie rechnen – das ist allerdings von der geplanten Größe, Ausstattung und Antriebsart abhängig.
Damit hätten wir Ihre Frage zumindest ganz grob schon einmal beantwortet. Aber natürlich ist eine solche generalisierte Antwort nicht zufriedenstellend. Daher gehen wir im folgenden Artikel noch ausführlicher auf die einzelnen Aspekte ein, damit Sie mehr Anhaltspunkte zum Abwägen erhalten und so eine für Sie passende Antwort finden.
Schlauchboot selbst bauen
Was kann es Schöneres geben, als mit dem eigenen Boot über das Wasser zu brettern? Richtig: das Gefühl, wenn man das Boot dazu auch noch selbst gebaut hat. Dabei ist es ja ganz logisch, dass man aus „altbewährten“ Materialien wie Holz, Stahl oder auch modernem GFK sich ein Boot zusammenzimmern kann. Aber was, wenn man sich ein eigenes Schlauchboot selbst bauen möchte? Welche Voraussetzungen, Probleme und Hürden gibt es dabei? Und lohnt sich der Aufwand?
Grundsätzlich können Sie das natürlich machen. Allerdings ist der Bau eines Schlauchboots auch an verschiedene Voraussetzungen gebunden. Folgende Fragen sollten Sie sich stellen:
- Habe ich die geeigneten Räumlichkeiten (Werkstatt)?
- Kann ich die benötigten Materialien leisten?
(Stahl / Holz für das Gerüst, Kunststoff für den „Bezug“) - Traue ich es mir handwerklich zu, ein Schlauchboot zu bauen?
(Schweißen / Holzarbeiten / Arbeiten mit Kunststoffen) - Besitze ich die nötigen Werkzeuge?
(Schweißgeräte, Sägen, evtl. Nähmaschinen) - Habe ich genügend Zeit dazu?
- Wie viel Geld möchte ich ausgeben?
Gehen wir nun im Detail auf die einzelnen Aspekte ein, damit Sie genauer abschätzen können, ob Sie sich des Projekts „Schlauchboot selbst bauen“ annehmen können.
Haben Sie eine Werkstatt?
Eines ist ganz sicher: Ein Schlauchboot können Sie zwar am heimischen Arbeitsplatz entwerfen – für den richtigen Bau benötigen Sie aber auch einen geeigneten Raum. Und das sollte auf jeden Fall eine halbwegs anständige Werkstatt oder zumindest ein großer Hobbykeller sein.
Bedenken Sie dabei, dass ein Schlauchboot für drei Personen etwa 3 Meter lang und circa 1,5 m breit ist. Also sollte auch die Tür zu Ihrer Werkstatt so groß sein, dass das fertige Boot gut hindurchpasst.
Welche Materialien benötigen Sie?
Der Rumpf
Wie bei jedem Boot ist auch beim Schlauchboot der Rumpf das Wichtigste. Hierbei können Sie auf große Gummifolien oder PVC-Stoffe setzen. Achten Sie auf jeden Fall darauf, dass das Material reißfest und stabil ist – denn Sie wollen ja nicht bei der kleinsten Kollision mit einem Stein oder ähnlichem gleich absaufen.
Das Gestell
Natürlich ist es möglich, dass Sie ein Schlauchboot gänzlich nur aus Kunststoff bauen. Dann hat es aber relativ wenig Stabilität und gleicht eher einer Plastiktüte, die auf dem Meer treibt. Mehr Komfort haben Sie, wenn Sie einen leichten, aber dennoch robusten Rahmen bauen und dann die Schläuche darum herum montieren. Aluminium ist leicht und stabil; Holz oder GFK bieten sich ebenfalls an. Lesen Sie hier, ob sich ein Festrumpfboot oder ein Schlauchboot für Sie mehr eignet.
Die Schläuche
Warum heißt ein Schlauchboot Schlauchboot? Genau, weil dabei Schläuche verwendet werden, die mit Luft gefüllt sind und somit dem Boot Auftrieb geben. Hypalon oder PVC bieten sich hier an.
Ventile
Um einen Schlauch mit Luft zu befüllen, benötigt dieser ein Ventil – damit die Luft auch drinnen bleibt. Achten Sie darauf, dass diese zu einer eventuell vorhandenen Pumpe passt, wenn Sie schon eine haben. Sie müssen auch wirklich gut abdichten – hieran sollten Sie nicht sparen.
Kleber
Von alleine bleiben die Schläuche nicht an Ihrem Bootsrumpf kleben. Daher benötigen Sie einen speziellen Kleber, der das Gummi bzw. den Kunststoff miteinander verbindet. Achten Sie darauf, dass dieser wasserfest ist und besonders stark hält. Wir empfehlen Ihnen den Kunststoff-Kleber von Teroson*.
Tragegriffe / Halterungen
Natürlich möchten Sie Ihr Schlauchboot auch mal aus dem Wasser ziehen oder überhaupt ins Wasser bringen. Dafür sind Tragegriffe unverzichtbar. Diese sollten aus stabilem Kunststoff bestehen. Auch Halterungen sind wichtig, um sich bei stärkerem Wellengang an etwas festhalten zu können.
Haben Sie das handwerkliche Talent?
Ein Boot zu bauen, ist sicherlich keine Raketentechnik. Allerdings ist es auch schwieriger, als schnell mal ein kleines Modellflugzeug zu basteln. Dabei sollten Sie geübt sein im Umgang mit Kunststoffen und eventuell auch von Metall. Wenn Sie noch nie mit Kunststoffen hantiert haben, sollten Sie sich daher vielleicht nochmal überlegen, ob Sie Ihre Zeit nicht anderweitig sinnvoller einsetzen können.
Welches Werkzeug benötigen Sie?
Das kommt darauf an, welchen Umfang Sie vorhaben. Möchten Sie wirklich nur ein paar Schläuche aneinanderkleben und quasi eine Gummi-Nussschale aufs Wasser mitnehmen? Dann reichen Kunststoffkleber und ein paar Scheren. Aber auch Pinsel für das Auftragen des Klebers sind nützlich – und zur Sicherheit lohnt es sich, die verschiedenen Gummischichten ineinander zu vernähen.
Hier haben wir Ihnen eine Liste mit Werkzeugen zusammengestellt, die Sie für den Eigenbau eines Bootes benötigen:
- Schere oder Messer:
Damit können Sie die Materialien zurechtschneiden. - Pinsel und Rollen:
Oder wollen Sie den Kleber mit Ihren Händen auftragen? - Heißluftpistole:
PVC-Materialien können Sie am besten mit einem Heißkleber zusammenhalten - Nähmaschine (optional):
Damit geben Sie Ihrer Konstruktion zusätzlichen Halt. Eignet sich aber nur bei bestimmten Materialien. Achten Sie auch darauf, dass durch die Nähte keine Luft entweichen kann! - Bohrmaschine und Schrauben (falls erforderlich):
Wenn Sie einen Rumpf aus Holz oder Metall bauen bzw. zusätzliche Sitze anbringen wollen. - Atemluftkompressor oder Luftpumpe:
Natürlich strömt die Luft nicht von alleine in die Schläuche. Eine entsprechende Pumpe brauchen Sie natürlich auch
Wie lange brauche ich für den Bau?
Das hängt natürlich von vielen Faktoren ab: Wie geschickt sind Sie, wie groß soll Ihr Boot sein, welche Extras benötigen Sie?
Wie viel kostet es, ein Schlauchboot zu bauen?
Auch das hängt von Ihren Wünschen beziehungsweise Vorstellungen hab. Je größer und ausgefallener, desto teurer wird es natürlich. Als grobe Hausnummer können wir Ihnen einen Preis von circa 300 bis 1000 Euro nennen. Da kann es schon mal billiger sein, sich auf Amazon nach einem Schlauchboot umzuschauen. Andernfalls können wir Ihnen auch diesen Artikel empfehlen, der sich ausführlich mit den Kosten eines Bootsbaus beschäftigt.
Kann ich mein selbst gebautes Schlauchboot anmelden?
Ja, das ist kein Problem – Sie können Boote auch dann anmelden, wenn Sie diese selbst gebaut haben. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie aber detaillierte Fotos von dem Boot machen – und am besten auch vom Bootsbau selbst. Eine Rechnung als Nachweis für die Materialien schadet sicher auch nicht.
Fazit: Soll ich ein Schlauchboot selber bauen?
Letztendlich müssen Sie das leider selbst entscheiden. Es kann durchaus ein schönes Projekt sein, sich mit dem selbst gebauten Schlauchboot aufs Wasser zu trauen. Allerdings sollten Sie schon entsprechende Erfahrung mitbringen. Fragen Sie notfalls bei Ihren Bootsfreunden nach – vielleicht kennt der eine oder andere ja Personen, die solche Projekte bereits realisiert haben und die Ihnen ihre Erfahrung weitergeben können. Falls Sie sich an ein solches Projekt trauen, wünschen wir Ihnen natürlich auf jeden Fall viel Spaß, ein gutes Gelingen und gute Fahrt auf dem Wasser!
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