Wer sich ein wenig mit Booten beschäftigt, der wird öfters mal der Begriff „Verdrängung“ gehört haben. Doch was bedeutet dieses Wort eigentlich in diesem Zusammenhang? In diesem Artikel geht es um die Frage: Was bedeutet Verdrängung bei Booten? Hier ist gleich die Antwort:
Wenn ein Boot im Gewässer schwimmt, verdrängt es eine bestimmte Menge an Wasser, dies wird auch Verdrängung genannt. Das verdrängte Wasser wiegt dabei genauso viel, wie das Gefährt selbst. Ist ein Boot also schwerer, schiebt es auch mehr Wasser beiseite. Die Verdrängung hat unter anderem Einfluss auf den Tiefgang, die Stabilität und die Geschwindigkeit des Wasserfahrzeugs. Man unterscheidet bei Booten zwischen Verdrängern und Gleitern.
Das war nur die schnelle Definition von der Verdrängung bei Booten. Wir beschäftigen uns weiterhin mit diesem Thema und ich zeige Ihnen, warum es so wichtig ist und wie man sie für ein Boot berechnen kann. Zudem zeige ich Ihnen den Unterschied zwischen Verdrängern und Gleitern, denn nicht jedes Boot schiebt bei voller Fahrt auch Wasser zur Seite.
Was ist die Verdrängung bei Booten?
Die Verdrängung bei Booten ist schnell erklärt. Es handelt sich dabei um das verdrängte Wasser, wenn ein Boot oder Schiff auf dem Gewässer fährt. Das Spannende daran: das Gewicht des verdrängten Wassers entspricht immer exakt dem Bootsgewicht.
Verdrängung beim Boot ist gleich dem Gewicht
Umso mehr Wasser das Boot verdrängt, desto mehr Auftrieb erlangt es. Man nennt es das Archimedische Prinzip. Ohne jetzt zu technisch werden zu wollen, lautet dieses:
„Der statische Auftrieb eines Körpers in einem Medium ist genauso groß wie die Gewichtskraft dem von Körper verdrängten Mediums.“
Was einfach gesagt bedeutet, umso mehr ein Boot wiegt, desto mehr Auftrieb erreicht es. Der Grund warum auch riesige Schiffe nicht einfach untergehen können.
Dass die Verdrängung dem Gewicht des Bootes entspricht, gilt gleichermaßen für Süß- und Salzwasser. Jedoch haben Boote im Süßwasser mehr Tiefgang, woran liegt das?
Das Volumen von Salzwasser ist schwerer als das von Süßwasser. Schließlich ist in Salzwasser, wie der Name schon vermuten lässt, Salz enthalten, das zusätzlich auf die Waage schlägt. Je mehr Salz in Wasser enthalten ist, desto schwerer ist es natürlich.
Was bedeutet das für ein Boot?
Fährt man mit einem Boot auf Salzwasser, schwimmt es höher auf. Es verdrängt das gleiche Gewicht an Wasser, aber da dieses schwerer ist, sinkt das Boot nicht so tief ein. Wissenschaftler nennen dieses Phänomen auch Auftriebskraft.
Jeder, der bereits einmal im Toten Meer geschwommen ist, konnte die Auftriebskraft von Wasser mit einem hohen Salzgehalt am eigenen Körper erleben. Das viele Salz macht das Wasser schwerer und alles, was darin schwimmt, wird im Verhältnis leichter – und schwimmt somit oben.
Man kann mit dem Prinzip auch ganz einfach Zuhause experimentieren. Dazu nimmt man eine große Schüssel mit Wasser und legt ein rohes Ei hinein. Es wird auf den Boden sinken. Wenn man jetzt Salz hinzugibt, wird es dem Ei Auftrieb verleihen. Umso mehr Salz im Wasser enthalten ist, umso höher schwimmt es. Ist das Wasser vollkommen versalzen, schwimmt das Ei auf der Oberfläche.
Unterschied zwischen Verdrängern und Gleitern
Wer sich für ein eigenes Boot interessiert, sollte sich vorab über die verschiedeneren Typen informieren. Der Begriff der Verdrängung spielt dabei eine wichtige Rolle.
Man könnte sich fragen, ob jedes Boot Wasser verdrängt und man könnte diese Frage mit „Ja“ beantworten, solange sie nicht fahren. Im Ruhezustand ist jedes Wasserfahrzeug ein Verdränger. Auch bei geringer Geschwindigkeit sind Boote in der sogenannten Verdrängerfahrt.
Wenn wir jedoch den Motor anschalten und Vollgas geben, sieht die Sache schon ein wenig anders aus. Denn man unterscheidet bei Booten zwischen:
- Verdrängern
- Halbgleitern
- Gleitern
Unter einem Verdränger versteht man ein Boot, das sich selbst bei voller Fahrt mit dem Rumpf im Wasser befindet. Gleiter hingegen verlassen bei schneller Geschwindigkeit das Wasser, sie gleiten also darauf. Halbgleiter befinden sich zwischen den Verdrängern und Gleitern, ihr Rumpf befindet sich bei höheren Geschwindigkeiten nur noch zum Teil im Wasser.
Aber was macht ein Boot zu einem Verdränger oder Gleiter? Die Motorisierung und das Gewicht des Bootes haben einen Einfluss, vor allem aber entscheidet die Rumpfform.
Verdränger
Verdränger haben in der Regel eine rundliche Form, von oben betrachtet sehen sie aus wie ein Auge. Dieser Bootstyp verdrängt das Wasser und erzeugt gleichzeitig Bug- und Heckwellen. Durch diese wird die erreichbare Maximalgeschwindigkeit bei Verdrängern limitiert. Selbst wenn man eine höhere Motorisierung wählen würde, könnte man niemals die sogenannte Rumpfgeschwindigkeit übertreffen. Je länger der Rumpf, umso höher ist die zu erreichbare Geschwindigkeit.
Warum sollte man trotz dieser Limitierung einen Verdränger wählen? Hier sind einige Vorteile dieses Bootstyps:
- Stabilität – selbst bei rauer See liegt ein Verdränger sicher im Wasser.
- Komfort – für längere Fahrten eignet sich diese Bootsart, liegt sie doch sicher im Wasser und erlaubt angenehmes Cruisen.
- Zuladung – wer gerne etwas mehr Ausstattung wünscht, ist mit einem Verdränger gut beraten. Extragewicht wird besser kompensiert als bei einem Gleiter.
- Geräumigkeit – Verdränger bieten in der Regel mehr Platz als Gleiter und können komfortabler ausgestattet sein.
- Kraftstoffverbrauch – Boote sind immer kostspielig, aber eine langsame Verdrängerfahrt kann den Geldbeutel ein wenig schonen.
Wer es etwas aufregender und schneller bevorzugt, sollte einen Blick auf den konkurrierenden Bootstyp werfen.
Gleiter
Gleiter erkennt man oftmals an dem geraden Heck, dem sogenannten Abrissheck. Zusätzlich ist der Rumpf oftmals lang und flach. Wenn das Boot leicht genug ist und zusätzlich mit einem ausreichend starken Motor ausgestattet ist, kann es die Rumpfgeschwindigkeit übertreffen. Ab einem bestimmten Tempo geht es von der Verdrängerfahrt in die Gleitfahrt über. Dieser Bootstyp schiebt sich somit auf die Bugwelle und lässt die Heckwelle hinter sich zurück. Je leichter das Gefährt ist, desto schneller kommt es in Gleitfahrt. Die Vorteile von Gleitern liegen auf der Hand:
- Schnelligkeit – durch den geringeren Wasserwiderstand können Gleiter eine Maximalgeschwindigkeit erreichen, von denen Verdränger nur träumen können
- Manövrierbarkeit – Gleiter sind wendig und einfach zu manövrieren, solange das Wetter mitspielt und das Wasser ruhig ist.
- Fahrvergnügen – auf dem Wasser in hoher Geschwindigkeit zu gleiten zaubert ein breites Grinsen aufs Gesicht. Wer also ein Boot für Tagesausflüge oder Kurztrips möchte, ist mit einem Gleiter gut beraten.
War das Gleiten auf dem Wasser früher nur kleinen und leichten Booten vorbehalten, gibt es inzwischen sogar mittelgroße Yachten, die in Gleitfahrt übergehen können. Der typische Gleiter sind jedoch Rennboote, sowie schnelle Motorboote für Freizeitaktivitäten. Damit ein Boot zum Gleiter werden kann, benötigt es mindestens 50 PS Motorstärke für jede Tonne Gewicht, sowie die passende Bootsform. Ein Gleiter könnte man als den Sportwagen unter den Booten bezeichnen, man braucht es nicht unbedingt, macht aber eine Menge Spaß.
Jetzt würden wir gerne von Ihnen hören. Haben wir die Verdrängung bei Booten ausführlich genug erklärt? Bevorzugen Sie Verdränger oder Gleiter? Schreiben Sie uns einfach unten in die Kommentare, wir werden alle Fragen schnellstmöglich beantworten.