Wenn der Außenborder ruckelt, qualmt oder stinkt, ist häufig der Vergaser schuld an der Misere. Oftmals hilft es, den Vergaser auszubauen und ihn einmal von allen Verschmutzungen zu befreien. Was sich in der Theorie aber so einfach anhört, kann sich in der Praxis allerdings schwierig gestalten. Daher haben wir einige Tipps für Sie, wie Sie den Vergaser beim Außenborder ausbauen.
Der Ausbau kann bei jedem Modell unterschiedlich sein – daher geben wir Ihnen hier eine allgemeine Anleitung. Dabei sollten Sie unbedingt das Betriebshandbuch beachten. Stellen Sie zunächst sicher, dass der Motor aus und abgekühlt ist. Unterbrechen Sie die Kraftstoffzufuhr und entfernen Sie den Luftfilter. Lösen Sie dann alle Verbindungselemente sowie Kabel und Schläuche. Dann können Sie den Vergaser vorsichtig entfernen. Wir empfehlen Ihnen, von der ganzen Zusammenstellung ein detailliertes Foto zu machen, bevor Sie mit der Demontage beginnen. Machen Sie zudem erst einen Probelauf, bevor Sie den Motor wieder an Ihrem Boot montieren.
Das waren in aller Kürze die wichtigsten Schritte, die Sie benötigen, um den Vergaser beim Außenborder auszubauen. Allerdings gehen wir im folgenden Artikel selbstverständlich noch genauer auf die jeweiligen Schritte ein, um Ihnen auch so konkret wie möglich helfen zu können. Zudem geben wir Ihnen noch nützliche Tipps und hilfreiche Tricks. Weiterlesen lohnt sich also in jedem Fall!
Vergaser beim Außenborder ausbauen
Im Normalfall sorgt ein gut funktionierender Außenborder dafür, dass wir schnell und sicher mit unserem Boot über das Wasser preschen können. Allerdings ist ein Außenborder auch nur eine Maschine und somit anfällig für Verschleiß und Defekte aller Art. Doch wie bei jeder Maschine kann man auch einen Außenborder mit dem entsprechenden Maß an technischem Knowhow selbst reparieren. Dazu kann es manchmal sinnvoll sein, den Vergaser auszubauen.
Wichtig: Wenn Ihr Außenborder nicht richtig läuft, muss es nicht zwangsweise am Vergaser liegen. Überprüfen Sie zunächst alle anderen Ursachen (wie mangelnder Treibstoff, defekte Zündkerzen, verstopfter Luftfilter etc.), bevor Sie sich an den Ausbau des Vergasers machen. Hier haben wir in einem Artikel beschrieben, woran es liegen kann, wenn Ihr Außenborder nicht rund läuft.
Noch wichtiger: Bei einem Vergaser handelt es sich um ein filigranes Bauteil. Hantieren Sie bei der Reinigung des Vergasers daher nicht mit harten Werkzeugen! Führen Sie auch niemals Stahldrähte in die Bohrungen ein. Benutzen Sie auch keine Feile, um Verschmutzungen zu entfernen. Wenn die Düsennadeln oder andere Bohrungen Kratzer bekommen, können Sie den ganzen Vergaser wegschmeißen!
Kann man den Vergaser selbst ausbauen?
Natürlich brauchen Sie eine kleine Werkstatt und die entsprechenden Geräte. Das können Sie sich aber wahrscheinlich schon selbst denken. Viel wichtiger ist aber das technische bzw. mechanische Verständnis und die entsprechenden Fingerfertigkeiten. Haben Sie schonmal einen Außenborder auseinandergenommen und wieder zusammengebaut und er läuft immer noch? Dann dürfte das Ganze ein Kinderspiel für Sie sein.
Haben Sie aber zwei linke Hände und machen Sie Geräte eher kaputt, als sie zu reparieren? Dann heißt es eher Finger weg – denn wer die nötigen Schritte nicht beherrscht, der richtet eher mehr Schaden an, als etwas zu reparieren. Unsere Anleitung richtet sich daher an Hobbybastler, die den einen oder anderen Tipp suchen, um an ihrem Außenborder den Vergaser auszubauen.
Vergaser beim Außenborder ausbauen – so geht’s
1) Beachten Sie die Sicherheitsaspekte
Auch das sollte selbstverständlich sein: Bevor Sie überhaupt Hand an den Motor legen, müssen Sie sichergehen, dass er auch auf jeden Fall aus und abgekühlt ist. Zur Sicherheit sollten Sie Zündstecker und Zündkerze abziehen. Damit können Sie ein versehentliches Starten des Motors verhindern.
2) Unterbrechen Sie die Benzinzufuhr
Nun müssen Sie dafür sorgen, dass kein Treibstoff mehr in den Vergaser gelangt. Dazu können Sie den Kraftstoffhahn abdrehen. Trennen Sie anschließend die Leitung, die zum Vergaser geht. Achten Sie dabei darauf, dass kein Benzin ausläuft.
3) (Optionalen) Luftfilter entfernen
Hat Ihr Außenborder einen Luftfilter? Dann montieren Sie diesen ab, denn in der Regel liegt der Luftfilter vor dem Vergaser. So erreichen Sie den Vergaser. Unser Tipp: Wenn Sie den Luftfilter schon einmal in der Hand haben, ist das eine prima Gelegenheit, um ihn auch einmal gründlich zu reinigen.
4) Lösen Sie die Verbindungselemente
Der Vergaser liegt ja nicht einfach lose im Motor herum, sondern ist mit Schrauben und Bolzen am Motor und dem Ansauger angeschlossen. Diese müssen Sie lösen. Machen Sie aber unbedingt vorher ein Foto von der Situation, um anschließend wieder alles an seine richtige Stelle zu legen. Noch besser ist es, wenn Sie die entsprechenden Stellen kennzeichnen. Dazu zählen auch die Dichtungen.
Zu den Verbindungselementen zählen natürlich auch sämtliche andere Kabel und Schläuche, die den Vergaser mit anderen Motorbestandteilen verbinden. Seien Sie hierbei besonders vorsichtig und beschädigen Sie die Schläuche nicht. Ein zu grobes Vorgehen in diesen Verbindungen kann dazu führen, dass Sie später undichte Stellen haben, aus denen Treibstoff austritt.
Nun endlich können Sie den Vergaser aus seiner Position herausheben. Auch hierbei sollten Sie nochmals gut aufpassen, dass Sie keine Schläuche oder Verbindungen beschädigen.
5) Reinigen Sie den Vergaser
Inspizieren Sie jetzt das Sorgenkind gründlich. Sind eventuell Dichtungen, Nadelventile oder Düsen verstopft? Mit Druckluft lassen sich Verunreinigungen und Ablagerungen gut entfernen. Siehe auch dazu weiter unten den Punkt: „Wie reinigt man am besten einen Vergaser?“
6) Bauen Sie alles wieder zusammen
Haben Sie sich gemerkt, wo welches Teil befestigt war? Dann haben Sie ein fotografisches Gedächtnis. Wenn nicht, dann hoffen wir, dass Sie auf unsere vorherigen Tipps geachtet haben und entweder ein Foto gemacht haben, auf dem alles gut ersichtlich ist, oder aber gute Beschriftungen angebracht haben.
Achten Sie auch beim Zusammensetzen wieder gut darauf, dass Sie keine Schläuche oder anderen Verbindungen beschädigen.
7) Passen Sie eventuell Einstellungen an
Mitunter kann es sein, dass Sie bestimmte Einstellungen an Ihrem Motor wieder neu justieren müssen, wie zum Beispiel die Gemischregulierung oder die Leerlaufdrehzahl. Genaueres erfahren Sie in dem Handbuch Ihres Motors.
8) Probedurchlauf
Haben Sie die Kraftstoffzufuhr wieder hergestellt und alle Schläuche, Kabel und anderen Verbindungen wieder angebracht? Dann kommt jetzt der Moment der Wahrheit: Lassen Sie den Motor einige Zeit lang im Leerlauf laufen, um zu überprüfen, ob er wie vorgesehen funktioniert. Erst dann sollten Sie ihn wieder an Ihrem Boot montieren.
Wie reinigt man am besten einen Vergaser?
Zur Grundreinigung verwenden Sie am besten einen speziellen Vergaserreiniger*. Dieser sollte im Idealfall auch einen Korrosionsschutz beinhalten. Wir empfehlen ausdrücklich, den Vergaser des Außenborders von Booten NICHT mit Bremsenreiniger zu reinigen, auch wenn das oft im Internet kursiert.
Die beste Methode ist natürlich in einem Ultraschallbad. Dadurch wird der Vergaser gründlich und an wirklich jeder Stelle gereinigt. Allerdings hat nicht jeder solch ein Gerät und es ist auch nicht für alle Vergasermodelle geeignet.
In der Praxis haben sich Luftdruckreiniger als hocheffektiv und zudem noch als materialschonend erwiesen. Damit kommen Sie auch in weniger leicht zu erreichende Stellen.
Noch ein Wort zum Schluss: Sie sollten Ihre handwerklichen Fähigkeiten nicht überschätzen. Suchen Sie im Zweifel den Rat eines Profis wie einer versierten Werkstatt auf, bevor Sie Ihren Motor ganz kaputt machen. Ansonsten wünschen wir Ihnen natürlich ein gutes Gelingen und weiterhin gute Fahrt mit Ihrem Außenborder!
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