Wer ein Boot hat, der kann sich sehr glücklich schätzen – denn einfach mal über einen See oder Fluss zu schippern ist Lebensfreude pur. Allerdings hat auch dieses schöne Hobby seine Nachteile. Denn ein Boot zu fahren und zu unterhalten ist teuer. Denn nicht nur das Boot und der Lack bitten die Bootsbesitzer kräftig zur Kasse, sondern auch die Motoren. Gerade bei Außenbordmotoren fragen sich daher viele: Warum sind Außenborder so teuer?
Die hohen Kosten für Außenborder haben mehrere Gründe: Zum einen sind Außenbordmotoren für Boote komplexer konstruiert als beispielsweise Rasenmähermotoren: Sie sind leiser und werden durch Wasser anstatt durch Luft gekühlt. Zudem verkaufen die Hersteller geringere Mengen, wodurch die Margen kleiner werden bzw. der Einzelstückpreis erhöht werden muss, damit es sich für die Firma lohnt. Oft haben sie auch mehr Leistung und sind deswegen teurer.
Damit haben wir Ihre Antwort in aller Kürze beantwortet. Dennoch lohnt es sich auf jeden Fall, noch weiterzulesen, denn wir gehen noch detaillierter auf die Frage ein. Zudem geben wir Tipps und viele interessante Fakten rund um den Außenbordmotor.
Warum sind Außenborder so teuer?
Wer sich als Bootsbesitzer einen neuen Motor zulegen möchte, der muss unter Umständen ziemlich tief in die Tasche greifen: Einige hundert Euro kosten die billigsten Modelle, und wer wirklich viel Power und einen Premium-Motor kaufen möchte, der zahlt locker bis zu 15.000 €.
Dagegen wirken die Preise von Rasenmähermotoren mit 30 bis 100 € fast schon provokant günstig. Dabei handelt es sich ja meistens um 2-Takt-Motoren. Wie kommt also der hohe preisliche Unterschied zustande?
Das liegt an mehreren Ursachen:
- Außenborder sind in ihrer Konstruktion komplexer:
Sie sind wassergekühlt
Sie sind viel leiser - Es werden weniger Verkauft
Dadurch steigt der Einzelstückpreis - Außenborder haben mehr Leistung
- Bootsfahren ist ein teures Hobby
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Haben Rasenmäher 2- oder 4-Taktmotoren?
Gehen wir nun den einzelnen Ursachen etwas weiter auf den Grund
1) Außenborder sind komplexer konstruiert
Der höhere Preis eines Außenborders gegenüber einem Rasenmähermotor lässt sich zunächst einmal durch die Konstruktionsweise erklären. Denn die Bootsmotoren sind komplexer aufgebaut: Sie werden in der Regel nicht wie ein Rasenmähermotor luft- sondern wassergekühlt.
Und natürlich sind auch Außenborder nicht gerade leise, doch gegenüber einem Rasenmäher ist der Lärmpegel auf jeden Fall um einiges geringer. Auch dafür zahlt man einen höheren Preis. Das ist aber durchaus auch zu verkraften – oder stellen Sie sich einmal vor, Sie würden bei Ihrem nächsten Bootstrip einen Rasenmäher mit aufs Boot nehmen und diesen einfach durchgängig laufen lassen. Da würde Ihnen auch schnell die Lust am Fahren vergehen, oder?
Und genau diese Konstruktionsweise bzw. diese Features heben den Preis gegenüber einem Rasenmähermotor an. Doch es gibt noch mehr Gründe, warum Außenborder um einiges teurer sind.
2) Geringere Stückzahl
Für diesen Grund dürfen Sie nicht aus Kundensicht denken, sondern müssen sich einmal in die Unternehmen hineinversetzen, die die Motoren herstellen. Denn Motoren fallen nicht einfach so vom Himmel: Zunächst einmal müssen die Unternehmen viel in Forschung und Entwicklung investieren, dann natürlich in die Produktion, Versand und Marketing. Ingenieure, Dienstleister, Konstrukteure und Zwischenhändler wollen alle etwas verdienen und auch das Material (und mittlerweile auch die Energie) kostet einiges. Das alles drückt den Preis natürlich nach oben.
Nun tauchen diese Faktoren ja auch bei Rasenmähermotoren auf – also könnte man doch meinen, dass es sich preislich ausgleichen müsste? Stimmt, allerdings würde man dabei einen Faktor vergessen: Die Anzahl der verkauften Motoren. Denn wenn die Entwicklungskosten bei beiden Motoren gleich hoch sind, gibt es dennoch viel weniger Bootsmotoren als solche für Rasenmäher.
Denn einen eigenen Garten haben ja viele, ein eigenes Boot schon weniger. Also müssen für die gleiche Investitionssumme mehr Stücke verkauft werden, um die Kosten wieder reinzuholen. Das Ergebnis: Die Preise pro Stück werden erhöht. Wenn mehr Menschen Außenborder kaufen würden, dann würde der Markt den Preis auch wieder senken.
3) Mehr Leistung
Zugegeben: Dieses Argument zählt nur für die stärkeren Motoren. Aber während beim Rasenmäher lediglich das Klingenblatt angetrieben werden muss, muss der Bootsmotor doch schon mehr leisten: Nämlich das Boot samt Besatzung durch die Wellen schieben. Dabei muss er nicht nur viel mehr Gewicht nach vorne befördern, sondern sich auch noch gegen den erhöhten Wasserwiderstand behaupten. Daher sollte es logisch sein, dass Außenborder teurer sind als Rasenmähermotoren, auch wenn das erst bei „größeren“ Motoren zum Tragen kommt.
4) „Bootszuschlag“
Wer ein Boot fährt, der hat in der Regel ein bisschen mehr Geld locker – so denken zumindest viele Geschäftsmänner und Marketing-Menschen. Denn auch wenn ein Rasenmäher jetzt auch nicht unbedingt überlebensnotwendig ist, zählt er eher zu den „alltäglicheren“ Gebrauchsgegenständen der breiten Masse.
An Booten haftet jedoch immer der Geruch des Geldes. Kein Wunder, wenn es doch Luxus-Yachten gibt, die jeder Beschreibung spotten und zum Inbild von Luxus und Verschwendung gelten (zum Unterschied von Booten und Yachten können Sie übrigens diesen Artikel lesen). Oder haben Sie mal von einem Luxus-Rasenmäher gehört, der Millionen von Euro kostet?
Daher denken sich viele Hersteller: Wer sich eh schon ein Boot leisten kann, der wird auch noch das nötige „Kleingeld“ für einen teureren Außenborder leisten können. Oder, anders formuliert: Bootsbesitzer haben in den Augen der Firmen eine größere Bereitschaft, Geld auszugeben und achten weniger aufs Geld. Dass das natürlich nicht auf alle Bootsbesitzer zutrifft, ist den Firmen dabei aber egal.
Günstige Außenborder
Zwar sind Außenborder teurer als Rasenmähermotoren mit vergleichbarer Leistung – allerdings gibt es auch immer wieder günstige Alternativen, die Ihre Kasse nicht zu sehr belasten. Wir haben hier einige für Sie herausgesucht:
1) terena Miganeo
Hierbei handelt es sich um einen elektronischen Außenborder. Mit etwas unter einem PS hat er zwar keine besonders große Leistung – dafür können Sie ihn auch in Naturschutzgebieten und ohne Führerschein fahren.
Leistung: ca. 1 PS
Preis: ca. 200 €
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2) MINUS ONE Außenborder
Hier haben wir einen etwas kräftigeren Burschen für Sie ausgesucht. Mit seinen 6 PS schafft der Motor ein Bootsgewicht von bis zu 100 kg und 4 Personen. Schlauch- und Fischerboote lassen sich mit diesem 2-Takter hervorragend betreiben.
Leistung: 6 PS
Preis: circa 500 €
Link zum Produkt
3) Grünwelt GW-600WK
Mit dem Außenborder von Grünwelt stellen wir Ihnen einen 4-Takter vor, der es ordentlich in sich hat: 6 PS kommen aus dem Teil, das sogar noch einen Rückwärtsgang eingebaut hat. Zudem ist er äußerst verbrauchsarm und kann mit einem zusätzlichen Tank ausgestattet werden.
Leistung: 6 PS
Preis: ca. 1000 €
Link zum Produkt
4) Yamaha Prowake
Sind Sie bereit für enorme Power? Dann ist der Yamaha Prowake genau das Richtige für Sie: Ganze 9,9 PS schafft der 4-Takter. Er kann durch ein dreistufiges Transportsystem so transportiert werden, dass kein Öl austritt. Tauchgänge und Angelfahrten mit mehreren Personen sind kein Problem für dieses kräftige Kerlchen. Allerdings ist er auch etwas teurer – doch dafür bekommen Sie mit Yamaha auch gute Qualität ins Haus geliefert.
Leistung: 9,9 PS
Preis: ca. 3100 €
Link zum Produkt
Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesem Artikel helfen konnten und wünschen Ihnen, dass Sie einen günstigen Außenborder finden – bzw. jetzt verstehen, warum man für einen gut konstruierten Außenborder auch mal mehr Geld bezahlen kann.