Boote sind extremer Witterung ausgesetzt, wie Feuchtigkeit, schwankende Temperaturen und Salz. Eine Lackierung hilft uns, das Boot zu schützen und es in neuem Glanz erscheinen zu lassen. Eine Frage, die sich viele stellen, ist, ob man beim Bootslack 1K oder 2K verwenden sollte. Wir werden die Unterschiede der verschiedenen Lacke hier etwas genauer unter die Lupe nehmen, damit Sie für Ihr Boot eine gute Entscheidung treffen können. Für alle, die nicht gerne warten, gibt es hier gleich die Zusammenfassung:
Ob Sie 1K oder 2K Bootslack verwenden sollte, hängt davon ab, ob eine bestehende Lackschicht überlackiert werden soll. 1K Lack sollte mit 1K überlackiert werden, 2K dementsprechend mit 2K. 2K-Lacke sind in der Regel härter und widerstandsfähiger, sind aber schwieriger in der Verarbeitung. Ein 2K-Lack ist zudem teurer, dafür sind sie haltbarer und bieten einen hochwertigen Glanz. In Gewässern mit hohem Salzgehalt empfiehlt es sich 2K zu verwenden, wer im Süßwasser oder küstennahen Gewässern unterwegs ist und eine einfache und kostengünstige Lösung sucht, ist mit 1K gut beraten.
Das war nur die schnelle Antwort auf eine Frage, die sich nicht so einfach beantworten lässt. Wir tauchen tiefer in das Thema 1K oder 2k-Bootslack ein und zeigen Ihnen die wichtigsten Unterschiede der beiden Lackvarianten.
1K oder 2K-Bootslack verwenden?
Um die richtige Entscheidung für unser Boot treffen zu können, müssen wir erst einmal wissen, um was es sich bei den verschiedenen Lacken handelt und in welchen Punkten sie sich unterscheiden.
Wovon sprechen wir also, wenn wir von 1K oder 2K reden? Und warum werden bei Booten hauptsächlich diese angewendet?
Wegen ihrer hohen Robustheit werden auf Booten meist 1-Komponentenlacke (1K-Lacke) oder 2-Komponentenlacke (2K-Lacke) eingesetzt. Sie trotzen dem Wasser und den oftmals widrigen Wetterbedingungen auf hoher See. Die Kurzformen lauten 1K oder 2K. Dabei handelt es ich um Lacke auf Kunstharzbasis wie etwa Polyurethan, Polyester, Acryl- oder Alkydharz. Bootslacke gehören zu den Reaktionslacken, die mit der Luftfeuchtigkeit oder Komponenten reagieren.
Und damit kommen wir schon zu dem ersten entscheidenden Unterschied von 1K und 2K. Denn 1K enthalten bereits einen Härter, während man bei 2K Lacken diesen hinzufügen muss, damit er verarbeitet werden kann.
2K Lacke sind widerstandsfähig und haltbar
Dieser zusätzliche Schritt erhöht die Stabilität und Widerstandsfähigkeit des 2K-Lacks im Vergleich zum 1K. Er eignet sich somit für Boote, die häufig in Salzwasser oder anderen anspruchsvollen Gewässern gefahren werden.
2K-Lacke sind teurer und aufwändiger in der Anwendung, bieten aber ein höheres Deckvermögen und Widerstandsfähigkeit, längere Haltbarkeit und kräftigeren Glanz.
2K-Lacke haben gegenüber den 1K-Lacken einen weiteren bedeutenden Vorteil, und zwar einen höheren Glanz. Wer sein Boot also von seiner schönsten Seite zeigen möchte, ist mit einem 2K gut beraten. Weiterhin wird man beim Auftragen dieses Lackes mit einer hohen Haltbarkeit belohnt, 2K-Lacke können bis zu 10 Jahren haltbar sein. Sie sind allerdings auch teurer als die 1K-Variante.
1K-Lacke sind einfach in der Anwendung
Der zusätzliche Schritt ist jedoch ein Hindernis für viele, die nur wenig Erfahrungen mit Lackierungen aufzuweisen haben. Ein 1K Lack lässt sich ganz einfach verarbeiten, weil er nicht erst mit Härtern oder anderen Lösungsmitteln angemischt werden muss. Der 1K-Lack trocknet schnell, selbst bei etwas niedrigeren Temperaturen, und kann auf vielen Untergründen aufgetragen werden.
Damit Sie einen besseren Überblick erhalten, haben wir hier die Vor- und Nachteile noch einmal kurz zusammengefasst. Die Vorteile von 2K gegenüber 1K-Lacken:
- hohe Widerstandsfähigkeit
- schöner Glanz
- längere Haltbarkeit
- maximaler Schutz vor Salzwasser
- Vergilbt nicht so schnell
Die Nachteile von 2K-Lacken:
- zusätzlicher Arbeitsschritt ist notwendig
- 2K-Lacke sind teurer
- Trocknungszeit ist länger
- Können nicht auf manche 1K Lacke aufgetragen werden
1K oder 2K-Lack für das eigene Boot?
Bei all den Vor- und Nachteilen der verschiedenen Lacke, kann man sich leicht fragen, welcher der geeignete für das eigene Boot ist. Dies ist nicht so leicht zu beantworten und hängt auch von der Beschaffenheit des Bootes ab.
Man liest immer wieder im Internet, dass 1K nicht auf 2K aufgetragen werden darf und andersrum. Diese Aussage stimmt nur teilweise. Wichtig ist nur, dass beide Lacke (sprich die Zusammensetzung) übereinstimmen. Sind die Lacke aufeinander abgestimmt, kann man 1K auf einen 2K-Lack lackieren.
1K auf 2K lackieren?
Die Aussage, dass man dies nicht tun sollte, hat trotzdem seine Berechtigung. Denn in der Praxis kommt es immer wieder zu Komplikationen, weil die Qualitäten der Lacke unterschiedlich sind. Wenn beispielsweise ein hochwertiger 1K-Lack auf einen günstigen 2K-Lack aufgetragen wird, kann dieser die untere Schicht ausbrennen und somit hochkommen oder rissig werden.
Achten Sie also darauf, dass Sie Lacke vom selben Hersteller verwenden und sich beide Lacke vertragen, wenn Sie 1K auf 2K (oder andersrum) auftragen möchten. Nähere Hinweise erhalten Sie sicherlich auf Nachfrage vom Hersteller der entsprechenden Lacke.
Wer ein gebrauchtes Boot erworben hat oder nicht weiß, um welchen Lack es sich handelt, sollte den Ratschlag befolgen 1K auf 1K und 2K auf 2K aufzutragen. Um herauszufinden, um welche Vorlackierung es sich handelt, können wir einen ganz einfachen Trick anwenden.
1K oder 2K-Lack auf Ihrem Boot?
Dazu müssen wir einfach ein paar Tropfen Aceton auf den alten Lack aufbringen (etwa durch ein durchtränktes, aufgeklebtes Wattepad) und ein wenig einwirken lassen. Bilden sich Bläschen oder löst sich der Lack ab, ist es ein 1K-Lack. Bleibt der Lack hingegen glatt und haftet weiterhin perfekt nach diesem Test, ist es ein 2K-Lack oder Gelcoat.
Das Auftragen von Bootslack
Damit der Bootslack richtig trocknet, muss unter anderem die Temperatur auf der Oberfläche und die Luftfeuchtigkeit stimmen. Die entsprechenden Angaben lassen sich auf der Verpackung oder im technischen Datenblatt finden. Werden Sie nicht fündig, hilft eine Nachfrage beim Hersteller.
Wichtiger Hinweis: Achten Sie beim Auftragen der Lacke unbedingt auf die Hinweise des Herstellers und tragen Sie unbedingt ausreichende Schutzkleidung.
Rühren Sie den Lack langsam und ausgiebig, damit sich keine unschönen Bläschen bilden. Der Untergrund der zu lackierenden Flächen am Boot muss sowohl bei 1K und 2K sorgfältig vorbereitet werden. Er muss sauber, fettfrei, trocken und frei von Unebenheiten sein.
Ganz gleich, ob Sie sich für einen 1K oder 2K-Bootslack entscheiden, die richtige Vorbereitung und das sorgsame Auftragen ist für ein schönes Endresultat mindestens genauso wichtig wie der Lack selbst. Informieren Sie sich also ausgiebig über das richtige Auftragen des jeweiligen Lackes.
Sollten Sie nach dem Lesen dieses Artikels immer noch nicht sicher sein, welcher Lack für Sie der richtige ist, lassen Sie einen Fachmann die Situation genauer beurteilen. Dieser sollte Ihnen schnell sagen können, ob 1K oder 2K besser geeignet ist für Ihr Boot. Oftmals lassen sich beide Lacke verwenden und es ist nur eine Frage der persönlichen Vorlieben.
Jetzt würden wir gerne von Ihnen hören. Konnten Sie sich zwischen 1K und 2K entscheiden? Schreiben Sie uns einfach unten in die Kommentare, wir werden alle Fragen schnellstmöglich beantworten.