Es ist Sommer, das Wetter schön, und die Freunde, Bekannten oder Kollegen kommen mit einer prima Idee um die Ecke: Kajak oder Kanu fahren. Natürlich möchte man nicht als Spaßbremse gelten und hat sofort zugesagt. Vielleicht wollten Sie diesen Sport aber auch schon längst mal selber ausprobieren. So oder so, Sie stehen vor der einen Frage: Wie anstrengend ist Kajak fahren?
Beim Kajak und Kanu fahren handelt es sich nicht um ein entspanntes Freizeitvergnügen wie wandern. Es ist ein Sport, der nicht nur die oberen Muskelpartien, sondern den ganzen Körper beansprucht. 439 kcal verbraucht man dabei pro Stunde. Das sind etwa so viel, wie man in einer halben Stunde zügigem Joggen verbrennt. Menschen mit Herzproblemen oder einer geringen Kondition sollten sich also gut vorbereiten und sich nur langsam ins Kajakfahren stürzen.
Das war in wenigen Worten schon das Wichtigste, was Sie auf diese Frage wissen müssen. Allerdings ist das Thema viel zu komplex, um es in wenigen Sätzen beantworten zu können – und darüber hinaus auch viel zu spannend. Bleiben Sie also auf dieser Seite und lesen Sie den ganzen Artikel – denn wir geben Ihnen nicht nur nützliche Tipps, sondern auch hilfreiche Infos.
Wie anstrengend ist Kajak fahren?
Sommer, Sonne, Wassersport: Wer sich eine Wasserratte nennt, der kann sich in Seen und Flüssen so richtig austoben. Ganz egal ob Wasserski, Wakeboarden, schwimmen oder eben auch Kajak und Kanu fahren.
Während die meisten von uns ganz gut einschätzen können, wie anstrengend schwimmen ist, verhält sich das beim Kajak oder Kanu fahren ein bisschen anders (was die Unterschiede sind, erklären wir Ihnen weiter unten). Denn nicht jeder von uns hat ein eigenes Kanu oder Kajak. Oft sind es Freunde, Bekannte oder auch Kollegen, die einen zu einem Paddelausflug „nötigen“.
Allerdings lässt sich die Frage, wie anstrengend Kajak fahren ist, nicht ohne Weiteres beantworten. Denn sie hängt von zwei wichtigen Faktoren ab:
- Wie fit sind Sie?
- Was empfinden Sie als anstrengend?
Objektive Beurteilung: Recht anstrengend
Grundsätzlich lässt sich aber sagen: Kajak fahren ist mehr als ein entspannter „Spaziergang“ auf dem Boot. Dabei werden sämtliche Muskeln in den Armen, Schultern, Rumpf und Beinen beansprucht.
Und das kostet den Körper auch einiges an Energie: Bis zu 439 kcal pro Stunde können dabei verbrannt werden – je nach Körpergewicht und Intensität natürlich. Zum Vergleich: So viel verbrauchen Sie, wenn Sie eine halbe Stunde zügig joggen oder eine Stunde lang schwimmen (480 Kalorien).
Allerdings sollten Sie bedenken, dass die meisten Kajak- und Kanutouren nicht nach einer Stunde aufhören. Oftmals sind Sie bei solchen Ausflügen mehrere Stunden lang unterwegs. Planen Sie deshalb genügend Ruhepausen ein und nehmen Sie genügend Verpflegung, besonders Wasser, mit.
Wie fit sind Sie?
Natürlich sind Sie selbst der wichtigste Teil der Antwort – beziehungsweise Ihre Fitness. In der Regel können wir unsere eigene Fitness ganz gut abschätzen: Kommen Sie beispielsweise schon nach wenigen Treppenstufen in heftiges Schnaufen oder ziehen Sie lässig andere Jogger bei Ihrer täglichen Mammutrunde um den lokalen See ab?
Wenn Sie absolut gar keine Einschätzung zu Ihrer aktuellen Fitness haben, dürfte sie eher im unteren Bereich anzusiedeln sein. Denn wer sich regelmäßig bewegt, der kennt seine Grenzen und daher auch seine Leistung.
Schwingen Sie sich daher einfach mal wieder aufs Rad, holen Sie Ihre Laufschuhe heraus oder gehen Sie mal wieder ins Schwimmbad. Es muss ja nicht gleich ein Marathon sein – ein guter Spaziergang in den nächsten Park und zurück reicht für den Anfang vollkommen aus.
Ist Kajak fahren schwer?
Können Sie einen Kochlöffel in die Hand nehmen, um damit eine Suppe oder Nudeln umzurühren? Prima, dann haben Sie die Grundkenntnisse fürs Kajak Fahren bereits erlernt. Aber Spaß bei Seite: Kajak fahren ist wirklich sehr einfach und auch von den größten Bewegungsmuffeln leicht zu lernen.
In diesem Artikel finden Sie eine sehr lange und ausführliche Erklärung zum Thema – inklusive tollen Tipps und Anleitungen für Ihre erste Kajakfahrt. Zudem haben wir für Sie noch dieses Video, das Ihnen ebenfalls wertvolle Tipps für den Einstieg ins Kajakfahren gibt.
Wie viel km Kajak schaffe ich pro Tag?
Das ist ebenfalls eine Frage Ihrer individuellen Fitness – und natürlich auch, ob Sie mit oder gegen den Strom paddeln müssen. In der Regel schaffen aber auch unerfahrene Anfänger zwischen 10 und 15 km am Tag. Wenn Sie schon ein bisschen mehr Erfahrung in den Armen haben, sollten auch 30 bis 50 km kein Problem mehr darstellen.
Planen Sie also Ihre Touren entsprechend. Gerade Anfängern empfehlen wir aber lieber etwas weniger ambitionierte Ziele, da sonst aus dem entspannten Kanuausflug schnell ein kräfteraubendes und nervtötendes Workout werden kann – und dabei dann der Spaß an der Freude wahrlich auf der Strecke bleibt.
Allerdings sollten Sie sich nicht davon abschrecken lassen, selbst auch mal das Paddel zu schwingen – eine Wanderung mit dem Kajak bzw. Kanu ist eine wundervolle Erfahrung: Sie sind an der frischen Luft, tun was für Ihre Fitness – und zudem ist es eine der besten Arten, die Landschaft zu genießen.
Welche Muskeln kann ich fürs Kajak Fahren trainieren?
Generell gilt bei jedem Training, dass Sie den ganzen Körper trainieren sollten. Was bringen Ihnen gewaltige Oberarme, wenn Ihre dünnen Beinchen Ihren Körper nicht mehr tragen können? Wenn Sie allerdings gezielt Muskeln für einen kommenden Kajakausflug trainieren wollen, empfehlen wir Ihnen folgende Muskelgruppen: Oberschenkel, Rumpf, Bauch, Brust, Schultern und Oberarme. Viele Fitnesscenter bieten sogenannte Rudermaschinen an. Lassen Sie sich aber am besten von einem erfahrenen Fitnesscoach beraten.
Kajak oder Kanu – was ist der Unterschied?
Viele Menschen sind verwirrt, ob sie jetzt ein Kajak vor sich haben oder ein Kanu. Manche schmeißen beide Begriffe auch einfach in einen Topf. „Ist halt irgendwas mit einem Boot und einem Paddel“, werden sie sagen. Doch so einfach ist es nicht – allerdings auch nicht so kompliziert:
Kanu
Das ist sozusagen der Oberbegriff – aber nicht zwangsweise nur für die Bootsarten, sondern vor allem für die Fortbewegungsweise: nämlich muskelbetrieben, mit Blickrichtung nach vorne. Somit unterscheidet man es auch beispielsweise vom Rudern, was ja mit Blickrichtung nach hinten gemacht wird).
Ein Kanu ist zudem in der Regel meistens „offen“: Es besitzt kein Verdeck. Außerdem werden die Paddel frei geführt und nicht etwa in einem Riemen am Rumpf befestigt.
Kajak
Hier sitzen die Fahrer*innen mit gespreizten Oberschenkeln seitlich im Rumpf. Traditionell benutzt man hier auch ein Doppelpaddel, sodass man nicht umgreifen muss, wenn man gleichmäßig an beiden Seiten des Kajaks paddeln will.
Kanadier
Eine weitere Variante des Kanus ist der sogenannte Kanadier. Hierbei kommt nicht ein Doppelpaddel zum Einsatz, sondern ein sogenanntes Stechpaddel, dass man auf eine der beiden Seiten ins Wasser „einsticht“ und somit das Boot dann nach vorne bringt. Besonders häufig für das sogenannte „Wasserwandern“ wird hierbei aber der Kniesitz verwendet.
Alle drei Varianten verbrauchen aber annähernd gleich viel Energie, wobei man natürlich argumentieren kann, dass ein einseitiges Stichpaddel mehr Kraftanstrengung erfordert, da man es zwischen beiden Seiten hin- und herwechseln muss.
Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesem Artikel Lust aufs Kajak Fahren gemacht haben und wünschen Ihnen viel Spaß beim Paddeln!