Sie sind leise, umweltfreundlich und haben trotzdem eine hohe Zugkraft: Elektromotoren werden an Booten als Außenborder immer beliebter. Klar, dass viele ihr Schlauch- oder Motorboot mit einem solchen Motor ausstatten wollen. Doch bevor sie in See stechen können, treibt viele die Sorge um, ob man überhaupt mit einem solchen Motor fahren darf. Daher beantworten wir hier die Frage: Wo darf ich Bootfahren mit Elektromotor?
Leider gibt es aber dafür in Deutschland keine einheitlichen Regelungen. Generell gilt jedoch, dass kleinere Elektromotoren bis 5 PS auf fast allen Seen und Binnengewässern fahren dürfen. Ausnahmen bestätigen jedoch die Regel. So sind beispielsweise Gebiete wie der Köchelsee verboten, der Chiemsee aber nicht. Und in Brandenburg dürfen in den meisten Seen nur Boote mit einer Leistung von 1 Kw fahren. Im Zweifelsfall müssen Sie bei dem jeweiligen Wasser- und Schifffahrtsamt fragen.
Das war in aller Kürze die Antwort auf die Frage, wo man mit einem Elektroboot fahren kann. Allerdings ist diese kurze Antwort natürlich äußerst unbefriedigend. Daher geben wir Ihnen im folgenden Artikel eine möglichst ausführliche Liste, sodass Sie besser informiert sind.
Wo darf ich Bootfahren mit Elektromotor?
Warum gibt es überhaupt Verbote?
Einfach einen Elektromotor auf seinem Boot anbringen, den nächsten See oder Fluss ansteuern und einfach drauflosfahren – es könnte alles so einfach sein. Doch in Deutschland ist so ziemlich alles geregelt. Und dazu zählt natürlich auch, wo man mit einem motorbetriebenen Boot fahren darf, und wo nicht.
Aber warum sind Boote mit Elektroantrieb überhaupt in einigen Gebieten verboten? Schließlich machen elektrische Außenborder weniger Lärm als ihre Verbrennerkollegen. Das stimmt zwar – allerdings stören auch derartig angetriebene Boote die Ökosysteme. Und einem brütenden Vogel ist es eigentlich ziemlich egal, ob sein Nistplatz nun von einem sirrenden E-Außenborder oder einem brummenden 2-Takter gestört wird.
Deutschland, ein Flickenteppich
Jetzt könnte es ja eine einheitliche Regelung geben, mit der jeder Bootsbesitzer und jede Bootsbesitzerin genau weiß, wo und wann er oder sie fahren kann? Ja – könnte. Allerdings ist Deutschland ein föderaler Staat, in dem die Bundesländer relativ viele Kompetenzen haben. Und dazu zählt auch die Entscheidungsgewalt darüber, was auf ihren Seen und Gewässern fahren darf, und was nicht.
Dazu kommt, dass die einzelnen Bundesländer für verschiedene Gebiete auch verschiedene Regeln aufgestellt haben: So sind beispielsweise auf dem Chiemsee Elektroboote erlaubt, während auf dem Köchelsee beispielsweise nur Fischer bzw. Angler fahren dürfen – und das, obwohl beide in Bayern liegen. Warum das so ist? Oft liegt es zum Beispiel daran, dass es in manchen Regionen in den letzten Jahren zu einem wahren Ansturm auf Seen und Flüsse gekommen ist, da die Elektromotoren immer besser und preisgünstiger wurden.
In diesen Gebieten dürfen Sie mit Elektromotoren Boot fahren:
Bayern
Auf dem Chiemsee und Waginger See sind Elektroboote für Privatpersonen erlaubt.
Ammersee und Starnberger See: Hier brauchen Sie auf jeden Fall einen Bootsführerschein.
Potsdam / Brandenburg
Hier sind meistens nur Boote mit einer Leistung von 1 Kw erlaubt – das sind gerade mal 1,35 PS.
Rhein:
Hier dürfen Sie mit Elektromotorbooten fahren
Bodensee:
Auch hier sind Elektroboote erlaubt.
Elbe:
Elektromotoren sind erlaubt.
Donau:
Hier sind teilweise nur E-Motoren bis 500 Watt erlaubt.
Sie sehen also: Es gibt nicht wirklich eine einheitliche Regelung. Fragen Sie deshalb immer vorher das jeweilige Wasser- und Schifffahrtsamt, ob Sie auf dem Gewässer auch mit E-Motoren fahren dürfen.
Sind Elektroboote führerscheinfrei?
Einfach ohne Führerschein ans Steuer? Das ist in den meisten Fällen keine gute Idee. Denn während es bei Verbrennermotoren 15 PS sind, die sie ohne Führerschein fahren dürfen, sind es bei einem Boot mit E-Motorantrieb gerade einmal 10,2 PS – bzw. 7,5 kw.
Allerdings sollten Sie deswegen nicht vor der Benutzung eines elektrischen Außenborders zurückschrecken – denn meistens sind die E-Motoren bei gleicher Leistung dennoch effizienter, leiser und auch umweltfreundlicher.
Machen Sie daher lieber einen Bootsführerschein. Dieser ist in der Regel nicht allzu schwer und dauert auch nicht ewig. Und wenn Sie ihn haben, können Sie in aller Ruhe auch größere bzw. leistungsfähigere Motoren fahren. Zudem sind Sie dann sicherer unterwegs, was auch die anderen Verkehrsteilnehmer freuen dürfte.
Wo darf ich mit meinem Boot fahren?
Diese Frage ist ebenfalls nicht ganz eindeutig zu beantworten, denn was für Boote mit Elektroantrieb gilt, gilt natürlich auch für „normale“ Boote – also solche mit Verbrennungsantrieb. Grundsätzlich gilt, dass Sie Boote unter 15 m und mit einer Motorleistung von bis zu 15 PS (Verbrennermotor) bzw. 10,2 PS (Elektromotor) überall fahren dürfen – es sei denn, es ist verboten. Und das ist es leider in einigen Fällen, wenn zum Beispiel umweltschutztechnsiche Bedenken vorliegen.
Daher empfiehlt es sich bereits bei der Anmeldung eines Bootes beim jeweiligen Schiff- und Wasseramt zu fragen, wo Sie im entsprechenden Gebiet Bootfahren dürfen, und wo dies untersagt ist. Denn Sie wollen sich ja auf dem Wasser entspannen und nicht ständig Gefahr laufen, sich mit den örtlichen Behörden anlegen zu müssen.
Muss man Boote mit Elektromotor anmelden?
Auch wenn Elektromotoren leiser, umweltfreundlicher und meistens auch etwas „kleiner“ als Verbrennungsmotoren sind, so sind sie immer noch Motoren – und deshalb müssen auch Boote, die durch einen solchen angetrieben werden, in Deutschland angemeldet werden.
Um ein solches Boot mit Elektromotor anzumelden, nehmen Sie am besten alle Dokumente und Papiere über das Boot und über den Motor mit zu Ihrem zuständigen Wasser- und Schifffahrtsamt. Sie können übrigens auch Boote ohne Typenschild anmelden – wie Sie das tun können, haben wir Ihnen bereits in diesem Artikel gezeigt.
Zudem benötigen Sie auch einen Schiffsnamen an Ihrem Boot – dieser muss gut leserlich an beiden Seiten des Bootes angebracht werden. Diese Voraussetzungen gelten auch für kleinere Boote, wie zum Beispiel Schlauchboote mit Elektroantrieb.
Wie lange kann ich mit einem Elektromotor Boot fahren?
Das kommt natürlich ganz auf den Zustand bzw. die Größe des Akkus an. Außerdem orientiert sich die Zeit, wie lange die Batterien halten, nach Ihrer Fahrtweise: Wenn Sie immer stark beschleunigen und mit hohem Tempo bzw. hoher Drehzahl fahren, gehen die Akkus eher schnell leer. Als grobe Faustregel können Sie sich aber merken: Wenn Sie gemütliche 3,5 km/h fahren, sollten Sie mit Ihrem Elektromotor 70 km weit kommen, also circa 20 Stunden.
Fahren Sie doppelt so schnell, halbiert sich diese Zeit nicht – sie wird etwa geviertelt: Nur gute 5-6 Stunden und etwa 15 km bleiben Ihnen dann. Warum das so ist? Das liegt an der Physik: Je schneller Sie unterwegs sind, desto größer wird der Widerstand. Die zugrundeliegende Formel ist aber exponentiell: Doppelte Geschwindigkeit bedeutet vierfacher Widerstand, was auch einem vierfachen Treibstoff- bzw. Batterieverbrauch entspricht.
Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesem Artikel zumindest ein bisschen helfen konnten. Natürlich müssen wir aber noch darauf hinweisen, dass wir trotz solider Recherche keine rechtssicheren Aussagen tätigen können.
Ist eine bodenlose Frechheit, was berechtigt einen Angler Fischer usw einen e Motor zu betreiben und einen Menschen ohne ruhte das zu untersagen. Das kann doch nicht sein dass ich einen Angelschein machen muss eine Fischerei Karte kaufen muss um dann auf den See zu dürfen mit einem e Motor.
Denke das wäre mal eine Aufgabe für das Bundesverfassungsgericht.
Das verstößt eindeutig gegen das gleichheitsrecht aller Bürger.
Fühle mich richtig benachteiligt gegenüber den Hobby Anglern was auch den gleichen scheisdreck scheißen wie ich ohne Angelschein.
Leider habe ich nicht die finanziellen Möglichkeit so eine Klage einzureichen.
Einer darf der andere nicht.
Ist nicht rechtens.
Hallo, es ist gut seinem Unmut mal Luft zu machen. Leider geht es nicht immer im Leben gerecht zu, aber wir können versuchen die Welt ein wenig gerechter zu machen.
Viele Grüße
Philipp