Machen wir uns nichts vor: ein Z-Antrieb kann bereits nach kurzer Zeit im Wasser schlimm aussehen. Wird er dann noch über Jahre der Sonne ausgesetzt, wird der Lack matt und spröde. Spätestens dann sollten wir uns überlegen dem Antrieb neue Farbe zu verleihen. Doch wie kann man den Z-Antrieb lackieren? Welche Primer und Lacke eignen sich, und was gibt es zu beachten? Genau das werden wir zusammen herausfinden, hier gibt es gleich schon die Zusammenfassung:
Ein Z-Antrieb sollte gründlich gereinigt und entfettet werden, bevor wir ihn lackieren. Wurde der Antrieb gewachst, entfernen wir dieses mit einem Wachsentferner. Rost und kleinere Beschädigungen bessern wir aus, anschließend schleifen wir den alten Lack mit Schleifpapier nass an. Sobald die Fläche glatt, sauber und trocken ist, können wir einen geeigneten Primer für Aluminium verwenden. Anschließend lackieren wir den Z-Antrieb mit einem Lack, der den hohen Beanspruchungen standhält.
Das war nur die grobe Zusammenfassung, wie man einen Z-Antrieb lackiert. Ich zeige Ihnen Schritt-für Schritt, wie Sie dabei vorgehen können und welche Produkte sich zum Lackieren des Antriebs eignen, es bleibt also spannend!
Z-Antrieb lackieren
Bevor wir in die Details gehen, lassen Sie uns kurz darüber sprechen, warum man überhaupt einen Z-Antrieb lackieren möchte. Natürlich spielt die Ästhetik eine große Rolle, die ursprüngliche Farbe kann im Laufe der Zeit abblättern oder verblassen. Gerade Antriebe im Salzwasser sind schwierige Bedingungen ausgesetzt.
Eine neuer Anstrich kann nicht nur das Aussehen des Antriebes aufbessern, sondern dazu beitragen, Schäden frühzeitig zu erkennen und auszubessern. Sollten wir in Gewässern mit viel Bewuchs unterwegs sein, können wir bei der Gelegenheit auch das passende Antifouling auftragen. Zu guter Letzt kann das Lackieren des Z-Antriebs eine großartige Möglichkeit sein, ihn individuell an unsere Vorlieben anzupassen und ihm eine persönliche Note zu verleihen. Es muss nicht immer schwarz sein!
Lackieren oder lackieren lassen?
Wenn wir noch nie lackiert haben und ein perfektes Ergebnis erwarten, werden wir nicht selten enttäuscht. An das Ergebnis einer professionellen Lackierung kommen wir in der Regel nicht heran, schlicht, weil uns dazu Erfahrung, und das professionelle Werkzeug fehlen. Dennoch kann das Ergebnis einigermaßen zufriedenstellend werden, sofern wir die richtigen Materialien verwenden und den Antrieb gut auf die Lackierung vorbereiten.
Bootsantrieb lackieren: Anleitung & Tipps
Die richtige Vorbereitung entscheidet, ob das Ergebnis am Ende zufriedenstellend wird. Bevor wir uns ans Schleifen begeben, müssen wir den Z-Antrieb reinigen. Diesen Schritt sollten wir nicht überspringen, vor allem wenn das Boot über längere Zeit im Wasser gelegen ist.
Wie wir ihn sauber bekommen, haben wir bereits in diesem Artikel beschrieben, wir gehen aber auch hier kurz darauf ein.
Zum Reinigen eignen sich einerseits spezielle Bootreiniger, wie etwa der Yachticon Algen- & Muschelreste-Entferner, den Sie hier bekommen können. * Der Vorteil bei diesem Produkt liegt in der einfachen Handhabung, hiermit wird der Z-Antrieb ruckzuck sauber, sodass wir ihn schnell für die nächsten Schritte vorbereiten können.
Wer es günstiger mag, kann auch Oxalsäure in Pulverform (etwa hier erhältlich *), mit Wasser verdünnen. Dazu nehmen wir etwa 80 – 90 g Oxalsäure pro 1 l destillierten Wasser. Tragen Sie beim Verdünnen und der Anwendung von Säuren unbedingt die passende Schutzkleidung.
Weitere beliebte Hausmittel zum Reinigen von Z-Antrieben sind Zementschleierentferner (enthält Salzsäure), verdünnte Essigsäure, sowie herkömmlicher Sanitärreiniger zum Entfernen von hartnäckigen Kalkrückständen.
Z-Antrieb schleifen
Sobald wir den Z-Antrieb von Bewuchs befreit haben, geht es weiter zum nächsten Schritt: dem Schleifen oder Anschleifen des Antriebes. Ist die Farbe in einem passablen Zustand, könnte es reichen sie nur anzuschleifen. Sollte der Antrieb mit Wachs behandelt sein, entfernen Sie dieses vorher mit einem Wachsentferner.
Dann nehmen wir ein 120er-Schleifpapier und schleifen die zu lackierende Fläche nass an. Damit der Lack nachher gut aussieht, muss die Fläche glatt sein. Fangen Sie mit grobem Schleifpapier an und arbeiten Sie sich zum feineren hoch, der letzte Feinschliff könnte etwa mit 400er oder 600er-Schleifpapier gelingen.
Wenn der alte Lack hingegen Blasen, deutliche Abblätterungen oder Korrosion aufzeigt, reicht ein Anschleifen alleine nicht mehr, hier sollte der komplette Lack ab. Auch bei Unebenheiten oder gar Löchern sollten wir nicht einfach nur anschleifen, sondern müssen diese vorher ausbessern.
Löcher und Unebenheiten ausbessern
In diesem Fall lohnt es sich den alten Lack komplett abzuschleifen. Unebenheiten und Löcher sollten wir dabei gut erkennen und ausbessern können. Sollten sich größere Krater am Z-Antrieb befinden, entfernen Sie zuerst möglichen Rost mit einer Drahtbürste, anschließend füllen wir sie auf.
Besonders bewährt hat sich für Bootsantriebe Marine-Tex (hier erhältlich *). Das Mittel kann nach der Trocknungszeit geschliffen werden und eignet sich somit besonders für schnelle Reparaturarbeiten vor der Lackierung.
Stellen Sie sicher, dass Sie den Antrieb an den zu reparierenden Stellen mit einem 80er-Schleifpapier leicht anschleifen. Danach müssen die entsprechenden Stellen von Fett, Öl und anderen Verschmutzungen befreit werden, damit die Reparatur auch wirklich gut gelingt.
Auf die Wahl der richtigen Materialien achten
Ist alles fertig geschliffen und anschließend fein säuberlichst gereinigt, tragen wir einen Primer auf. Damit es später keine bösen Überraschungen gibt, sollten wir Produkte verwenden, die speziell für den Einsatz an Bootsantrieben entwickelt wurden. Dieses Set bestehend aus Primer, Farbe und Klarlack, eignet sich beispielsweise für viele Z-Antriebe. *
Ansonsten können wir einen Zink-Primer als Grundierung verwenden, der sich speziell für Aluminium eignet. Besonders beliebt sind für Z-Antriebe spezielle Epoxy-Primer, sie bieten einen guten Korrosionsschutz durch eine geschlossene Oberfläche. Wenn wir den alten Lack komplett abgeschliffen haben, arbeiten wir zuerst jedoch mit einem Etch-Primer, der bei blanken Metallflächen zusätzlichen Korrosionsschutz bietet und die Lackhaftung verbessert.
Wichtiger Hinweis: Der Z-Antrieb muss sauber und glatt sein, bevor Sie ihn lackieren können.
Hier ist eine möglicher Aufbau für die Lackierung auf blankem Aluminium:
- 1 Schicht Etch-Primer
- 2 Schichten Epoxi-Primer
- Eventuell Zwischenschliff, auf Herstellerangaben achten
- 2 Schichten Lack
- Optional: Antifouling oder Klarlack
Haben wir den alten Lack nur angeschliffen, reicht in der Regel eine Grundierung und der Auftrag von neuem Lack. In diesem Fall können wir das bereits oben genannte Set aus Primer, Farbe und Klarlack verwenden und sollten damit gute Ergebnisse erzielen können.
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Wenn Sie den Primer und Lack individuell auswählen, achten Sie unbedingt darauf, dass sie zueinander kompatibel sind. Dies können Sie anhand verschiedener Datenblätter herausfinden, die die Hersteller zur Verfügung stellen.
Ganz gleich für welche Produkte Sie sich entscheiden: stellen Sie sicher, dass sich der Lack nicht im Wasser oder in Verbindung mit Benzin wieder löst. Sie wären nicht der erste Bootsbesitzer, dem dieser ärgerliche Fehler passieren würde.
Den Z-Antrieb lackieren
Schützen Sie alle Stellen, die keine Farbe abbekommen sollen, ausreichend mit Malerband. Besonders Dichtungen und anderen Gummiteile müssen wir schützen. Die Anoden bauen wir vorher besser aus, werden sie lackiert, funktionieren sie nicht mehr.
Verwenden Sie Sprühdosen, schütteln Sie diese etwa 2 Minuten gründlich und halten Sie die Angaben des Herstellers zur empfohlenen Temperatur ein. Ansonsten könnte der Lack nicht richtig trocknen.
Sprühen Sie die Farbe aus etwa 20 – 25 cm Entfernung auf den Antrieb, indem Sie von links nach rechts und zurück sprühen, immer im gleichen Abstand. Ist eine Bahn fertig, nehmen Sie die Hand vom Sprühkopf, sonst wird die Lackschicht an den Enden zu dick.
Lackläufer verhindern
Sollte der Lack zu dick aufgetragen werden, kommt es zu unschönen Lackläufern, die uns viel Zeit kosten können. In diesem Fall müssten wir den Lack trocknen lassen, anschleifen und noch einmal von vorne beginnen.
Bringen Sie mehrere Schichten des Lackes auf, damit er auch wirklich gut deckt. Der Lack muss gleichmäßig aufgetragen werden, natürlich darf nichts mehr darunter durchschimmern.
Nachdem der Lack komplett getrocknet ist, können wir ihn entweder so lassen, besser aber ist es eine weitere Schicht Klarlack aufzutragen, damit der Außenborder optimal geschützt ist und glänzt. Optional tragen wir am Schluss noch das passende Antifouling auf, achten Sie darauf spezielle Mittel für Bootsantriebe zu verwenden.
Jetzt würden wir gerne von Ihnen hören. Trauen Sie sich das Lackieren des Z-Antriebs selbst zu oder soll doch lieber ein Fachmann ran? Schreiben Sie uns einfach unten in die Kommentare, wir werden alle Fragen schnellstmöglich beantworten.
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